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Rainbow Six: Vegas 2

Vegas, ich komme!

Gott sei dank brachten wir den Abschnitt schnell hinter uns und konnten uns bis zu einem Strip-Club – leider ohne Frauen – vorkämpfen. Zu einer so frühen Stunde gab es zwar nur Turbanträger statt Bauchtänzerinnen zu bestaunen, die begrüßten uns dafür aber mit einem warmen Bleigeschoss-Regen, der für erste Verluste sorgte.

Spätestens hier kommt das gewohnt hervorragende Gunplay von Rainbow Six Vegas zum Tragen und verwandelte den Tanz der Feuergaben in ein fast betörendes Adrenalin-Ballett. Dem Katz und Maus-Spiel zwischen Deckung, Nachladen und Vorstürmen gelingt es in Kombination mit dem motivierenden Erfahrungspunktesystem, die Spannung stets auf dem Höhepunkt zu halten. Am Ende der Vorabversion begann der Titel erst so richtig Fahrt aufzunehmen, man kann sich also noch auf ein paar dicke Überraschungen freuen.

Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Mehrspieler-Modus: Spielerisch gleichauf mit dem Vorgänger und damit eindeutig gelungen, gibt es diesmal auch keine grafischen Abstriche zu bekunden. Charaktere und Umgebung erstrahlen in ihrer vollen Pracht und befinden sich wieder auf Genre-Niveau.

Das Erfahrungssystem wird aus dem Single-Player übernommen und mit Team Leader ein neuer Modus geboten – den Rest samt Deathmatch und Capture the Flag gibt es natürlich immer noch. Hier übernimmt ein Spieler die Rolle des Anführers, der vom gegnerischen Team ausgeschaltet werden muss.

Endlich Gleichberechtigung: Frauen im Multiplayer

So lange er am Leben ist, kann man nach dem Ableben und einer 10 sekündigen Pause wieder mitmischen. Ist er tot, muss das gesamte restliche Team ohne Respawn ausgelöscht werden. Der Clou: Der Team Leader ist mit einem Symbol markiert, das Ihr auf dem Radar und durch die Wände erkennen könnt. Ein Versteckspiel ist dadurch genauso wenig möglich wie zähe Stellungs-Kriege.

Angesichts solcher Qualitäten sind die paar trostlosen Abschnitte und das eher dezente Gameplay-Update schnell wieder vergessen. Stattdessen verspürte ich am Ende der Spielzeit den Impuls. die Konsole zu greifen, die PR-Sprecher auszuschalten und das gute Stück für eine ausgelassene Partie ins Wohnzimmer zu entführen.

Gut, dass ich mich zurückhalten konnte und nicht zum Gewaltverbrecher wurde, nur um ein paar Wochen früher eine Runde Rainbow Six: Vegas 2 zu spielen – stellt Euch mal die Presse vor „Killerspieler killt Killerspiele-Firma“. Verständlich wäre es aber, denn die Kombination aus leicht aufgemotzter Shooter-Mechanik und dem Erfahrungspunkte-System ist extrem süchtig machend und noch spannender als das Original.

Eine Multiplayer-Karte trumpft mit einem verwinkelten Schießstand auf.

Ähnlich wie schon bei GRAW hat man das Gefühl, dass erst die zweite Version das angestrebte Ziel der Entwickler erreicht. Aber keine Sorge: Vegas 2 bietet sogar mehr Level als der erste Teil, ist damit deutlich länger als GRAW 2 und dürfte dank dem Erfahrungspunkte-System auch locker zu einer weiteren Runde anspornen.

Doch der Titel hat noch mehr zu bieten: Der Coop-Modus allein ist Grund genug, den Shooter - der es als einziger gelungener seiner Art im Frühjahr durch die USK geschafft hat - bei einem Händler Eurer Wahl vorzubestellen. Gemeinsam mit einem Freund macht die Geschichte gleich doppelt so viel Spaß und Ihr könnt schnell die paar Ausfälle beim Level-Design hinter Euch lassen. In Anbetracht dessen und mit einem umfangreichen Multiplayer-Part gesegnet, könnte Rainbow Six: Vegas 2 zu einem einmaligen Paket avancieren, das Shooter-Fans endlich mit würdigem Nachschub versorgt. Viva Las Vegas!

Rainbow Six: Vegas 2 erscheint am 20. März für die Xbox 360, die PS3 und den PC.

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