Spore
Endlich selbst gespielt!
Fangen wir also ganz von unten an. In der ersten der fünf Phasen mimt Ihr einen mikroskopisch kleinen Einzeller, der flOw-artig durch die Ursuppe schwimmt. Ihr nährt Euch an winzigen rosa Bröckchen, namentlich Plankton, die Eure Evolutionsbar mit Punkten bereichern und versucht, Euren abstrakten Körper vor größeren Gestalten in Sicherheit zu bringen. Was aber gar nicht so einfach ist, weil diese zum Teil die Hälfte des Bildschirms belegen und recht behände unterwegs sind.
Andere Amöben zu fressen und somit schneller gen nächste Stufe zu arbeiten, steht bis dato noch nicht auf dem Plan. Erst benötigt Ihr eine DNA-Struktur, die Euch zu einem Beißwerkzeug verhilft. Kommt eine solche abseits von Fühler-, Flossen- und sonstiger Zusatz-DNA in Sicht – erkennbar an einem entsprechenden Zeichen -, wechselt Ihr in den Kreaturen-Editor. Ein Klick dort, eine Drehung da, ein wenig Ziehen hier und schon dürft Ihr über schwächere Wesen herfallen, bis Anzeige und Leib gefüllt sind und der Sprung ans trockene Land lockt.
Phase Zwei läutet ein neues, beinahe Rollenspiel-ähnliches Spielprinzip ein, bei dem fressen und gefressen werden nur einen Teilaspekt bekundet. Vielmehr ist hier generelle Interaktion gefragt, beispielsweise um Euren Zögling mit nützlichen Fähigkeiten auszustatten. Vier für ein aggressives Vorgehen, vier für die freundliche Verständigung. Selbige erlernt Ihr, indem Ihr einerseits Übungen mit Eurem frisch geschlüpften Nachwuchs absolviert; danach tollt Ihr mit dem verbesserten „Kleinen“ durchs Gelände. Andererseits könnt Ihr Euch aber auch auf die Suche nach DNA-Strukturen machen, die Euch einen Bonus auf die Techniken Tanzen, Grüßen, Singen, Hacken und Co. gewähren.
Und jetzt wird das Ganze ein Stück weit komplexer: Um Eurer Schöpfung überhaupt Dino-ähnliche Krallen, Insekten-Flügel oder etwa Entenfüße verpassen zu können, die Euch mitunter sogar schneller über das Gelände traben respektive kurz gleiten lassen, bedarf es dreier Dinge. Erstens natürlich die notwendige DNA. Zweitens DNA-Punkte, mit denen Ihr die Bastelei bezahlt. Und drittens einen paarungswilligen Artgenossen, damit sich nach der Fortpflanzung der Kreaturen-Editor öffnet.
Das alles setzt wiederum auf einiges an Vorarbeit. DNA wandert auf Euer Konto, wenn Ihr Euch mit den Anführern anderer Spezies anfreundet, Kreaturen verspeist (Fleischfresser-Gebiss vorausgesetzt, sonst nur Pflanzen und Früchte) oder Fossilien schnabuliert. Die DNA-Punkte erhaltet Ihr indes durch erfolgreich absolvierte Aktionen. Ergo: Seltene Artefakte finden, Freunde anlachen, töten.
Und um eines der Weibchen oder Männchen – geschlechtliche Merkmale konnte ich nicht entdecken – heiß zu machen, muss die Evolutionsanzeige eine markierte Linie erreichen. Hierfür erledigt Ihr unter anderem simple Aufgaben. Zum Beispiel „Bringe vier Steine in dein Nest“, „Freunde dich mit fünf weiteren Geschöpfen dieser Gattung an“ oder „Töte vier weitere Geschöpfe dieser Gattung“.
Die Töte/Freunde-Aufgaben richten sich dabei grundsätzlich nach der Art und Weise, wie Ihr Euch einer Spezies beim ersten Kontakt annähert. Demzufolge reagieren die Kerlchen übrigens auch. Seid Ihr freundlich, umringen die Viecher Eure Figur und schauen sie aus neugierigen Augen an – sofern vorhanden. Gebt Ihr Euch blutrünstig, vernichtet gar die Hälfte der Gattung, laufen die restlichen vor Euch davon und verkriechen sich ängstlich.