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Prince of Persia: Die vergessene Zeit

Back in Action

Der persische Prinz hatte es in den letzten Jahren nicht sehr leicht. Nach dem Abschluss einer hervorragenden Trilogie, die das Franchise aus der Vergessenheit zog, folgte ein nicht ganz so erfolgreiches Projekt, das die Spielergemeinschaft spaltete. Die Rede ist natürlich vom 2008 erschienenen Prince of Persia, in dem es Spielern vergönnt blieb, zu sterben.

Aufgrund der teils negativen Resonanz entschied man sich für eine Rückkehr zur Sands-of-Time-Trilogie. Und nein, Die Vergessene Zeit ist keine langweilige Lizenzversoftung zum Film, sondern ein eigenständiges Projekt. „Wir arbeiten bereits seit zwei Jahren am neuen Prince of Persia.“, versicherte uns Jan Erik Sjovall bei einer Präsentation in Düsseldorf. „Das Spiel ist nicht das Spiel zum Film. Der Film ist der Film zum Spiel!“

Das zeigt sich bereits bei der Handlung, die sich deutlich vom Film abhebt. Kenner der Serie erinnern sich bestimmt an die ominösen sieben Jahre, die zwischen Sands of Time und Warrior Within liegen. Irgendwo in diesem Zeitpunkt ist die Geschichte von Prince of Persia: Die Vergessene Zeit angesiedelt. Dieses Mal besucht der Prinz seinen Bruder Malik, da feindliche Truppen seine Stadt belagern. Um die Gegner abzuwehren, ruft Malik mit Hilfe eines Medallions die Sandarmee durch ein Portal unter dem Palast zu sich. Leider stellen sich die bröckligen Gesellen als äußerst ungehorsam heraus und greifen jeden um sie herum an. Es liegt nun an euch, dem Prinzen, den Palast von der Sandarmee zu säubern.

Auf Knopfdruck verwandelt ihr Wasserstrahlen in feste Eiszapfen zum Schwingen.

Dazu klettert und kämpft ihr euch in alter Manier durch die verschiedenen Areale des Palastes. Zu Beginn der Demo, die aus drei Abschnitten des ersten Drittels bestand, befindet sich der Prinz im Verlies. Die Wände um uns herum erstrecken sich einige Meter in die Höhe und es gibt keine Klettermöglichkeit nach oben. Nur ein dicker Wasserstrahl plätschert vor uns auf den Boden. Eine Sackgasse? Mitnichten!

Denn die wichtigste Neuerung in Die Vergessene Zeit ist die Möglichkeit, auf Knopfdruck Wasser zu gefrieren. Unter eurem Lebensbalken am oberen Bildschirmrand zeigt eine blaue Leiste eure magischen Kräfte an. Doch keine Angst. Diese füllt sich nach dem Gebrauch in Sekundenschnelle wieder auf. Sie ist nur dazu da, um längere Passagen kniffliger zu gestalten und dient sozusagen als Zeitlimit.

Wir aktivieren also unsere Kräfte und der Wasserstahl erstarrt zu einem riesigen Eiszapfen, an dem wir nach oben klettern können. Dort angekommen, springen wir nach hinten und landen sicher auf dem nahe gelegenen Vorsprung. Auf unserem linearen Pfad gelangen wir in eine der Gefängniskammern und die Kamera spendiert uns erst einmal eine kleine Rundfahrt durch den Raum. Und genau an dieser Stelle werden alte Gefühle geweckt, die an die früheren Teile erinnern. Das Spiel schmeißt euch in immer größere Räume mit zahlreichen Klettermöglichkeiten sowie Rätseln, die einen im ersten Moment erschrecken lassen. „Wie zum Teufel soll ich überhaupt da hoch kommen?“, denkt man sich in solchen Situationen und tastet sich langsam nach vorne.

Optisch sehenswert, spielerisch eher durchschnittlich: Die Kämpfe.

Während der ersten Schritte beobachtet das aufmerksame Auge die Umgebung und der Kletterversuch beginnt. Und bevor man es überhaupt bemerkt, springt der eigene Charakter bereits in schwindelerregender Höhe von einer Plattform zur nächsten. Das ist der Reiz der Prince-of-Persia-Spiele, der während der gesamten Anspielzeit über präsent ist.

Aber auch die zahlreichen Fallen und Geschicklichkeitseinlagen haben ihren Weg ins Spiel gefunden. Nachdem wir aus dem Kerker geflohen sind, geht das Leveldesign nahtlos in die Bäder des Palastes über. Hinter dem ersten größeren Raum erwartet uns ein schmaler Gang, dessen Wände mit rotierenden Sägeblättern bestückt sind. Wie früher laufen wir im richtigen Moment an der Wand entlang, um dem sicheren Tod zu entgehen. Denn im neuen Prince of Persia darf endlich wieder gestorben werden. Und zwar sehr oft.