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Princess Peach: Showtime! im Test - Tja, sie ist halt nicht Mario

Nintendo stößt an die Grenzen der eigenen Hardware.

Peach erhält ihre eigene Bühne mit glanzvollen Kostümen, kreativen Leveln und süßen Extras, ihre Performance bleibt aber leider nur mittelmäßig.

Fehlt euch aktuell ein kleiner spielerischer Snack für zwischendurch oder vermisst ihr Nintendos friedvollen Charme, dann ist der Griff zu Princess Peach: Showtime nicht weit. Aber Achtung: Schraubt eure Erwartungen ein bisschen runter und rückt eure Fanbrille lieber noch einmal zurecht, denn die Switch neigt sich selbst bei den hauseigenen Figuren ihrem Ende zu.

Auch Peach hat mal Lust auf Hochkultur und stattet zusammen mit den Toads aus dem Pilzkönigreich dem Funkeltheater einen Besuch ab. Aber leider geht etwas schief, denn die Hauptdarsteller in Form von Funkelis werden von der bösen Schurkin Grape entführt, die das Rampenlicht für sich beanspruchen möchte. Die kleine Fee Stella eilt zur Hilfe und bietet der Prinzessin die einzig logische Lösung an: Mit besonderer Magie kann Peach sich verkleiden und in die Rolle verschiedener Figuren schlüpfen, um die kleinen Funkeli aus der Gefangenschaft zu befreien.

Princess Peach: Showtime! im Test

Das Theater bietet viele Bühnen auf unterschiedlichen Etagen. Auf jeder Bühne findet Peach jeweils eine andere Rolle: Manchmal muss sie zum Ninja werden und sich an Wachen vorbeischleichen und manchmal befreit sie als Meerjungfrau das Ensemble durch Gesang. Hat sie alle Bühnen auf einer Etage befreit, wartet ein kleiner Bosskampf auf die Prinzessin. Im Keller verbergen sich zudem besondere Level mit den gefangenen Funkeli, die befreit werden wollen. Zwischendurch bieten euch unterschiedliche Teatris (die Bewohner des Theaters) einige Extras an, wie das Personalisieren von Peachs und Stellas Kleidung oder kleine Mini-Herausforderungen für einen besseren Score.

Die Level selbst sind sehr liebevoll gestaltet. Hier dringt der Charme von Nintendo gleich durch. Die Anzahl der unterschiedlichen Genres, die bedient werden, ist ebenfalls positiv hervorzuheben: Egal ob Stealth, Detektivarbeit oder Hack-and-Slay — jedes Level wird seiner Thematik gerecht. Die unterschiedlichen Spielstile bieten zudem viel Abwechslung und wecken Neugierde, bis man alle Versionen von Peach freigeschaltet hat. Dass die Prinzessin dabei Kostüme und Fähigkeiten wechselt oder unterschiedlich mit den anderen Figuren auf der Bühne interagiert, ist ebenfalls sehr charmant. Wie bei Mario sind in jedem Level übrigens kleine Geheimnisse oder ganze Gebiete versteckt, die dazu anregen, die unterschiedlichen Abschnitte zu wiederholen. Schade nur, dass man die Filmsequenzen dabei nicht überspringen kann. Zusammengehalten wird alles übrigens mit dem klassischen Jump'n'Run.

Bei so viel Auswahl besteht aber schnell die Gefahr, dass ihr ein Genre nicht so mögt. Das ist nicht furchtbar schlimm, aber ihr müsst trotzdem durch unbeliebte Versionen von Peach, um die Geschichte ganz zu erleben, denn jede Peach gibt es mindestens zweimal in einem eigenen, maßgeschneiderten Level. Was dabei wenig hilft, sind die langen Ladezeiten. Die technische Performance des Spiels ist leider alles andere als unterhaltsam: Die Ränder von Figuren und einige Texturen kräuseln gerne vor sich hin, auf lange Ladezeiten stößt man bei jedem Bildschirmwechsel und um plötzliche FPS-Einbrüche kommt ihr bei der Handheld-Version ebenfalls nicht herum. Das ist deshalb besonders enttäuschend, weil selbst Kirby und das vergessene Land, was vor zwei Jahren erschien, einen besseren Feinschliff bietet als Peach.

Übrigens: Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob euch das genannte Spielprinzip gefällt, schaut einfach selbst in die Demo auf der Switch rein!

Princess Peach: Showtime - Fazit

Nintendo behandelt die Prinzessin ihrer Plattform leider nicht sonderlich königlich: Die Hardware kommt oft an ihre Grenzen, die Optik könnte durchaus besser sein und die Ladezeiten reichen manchmal, um sich zwischendurch einen Kaffee zu kochen. Nicht besonders vorteilhaft bei einem Theaterstück. Nichtsdestotrotz machen die liebevoll gestalteten Level in kleinen Häppchen sehr viel Spaß. Auch die Inszenierung der Stücke, viele kleine Gestaltungsoptionen für Stellas und Peachs Kostüme und die kleine Geschichte sind sehr charmant. Nintendo-Fans sollten also einige Abstriche erwarten, kommen spielerisch aber durchaus auf ihre Kosten und wenn euch der technische Zustand sowieso relativ egal ist, dürft ihr euch bei Peachs Performance gerne einen Stern dazudenken!

Princess Peach: Showtime!
PROCONTRA
  • Liebevoll gestaltete Level mit vielen Details und verstecken Geheimnissen.
  • Genrevielfalt in unterschiedlichen Leveln und eine zauberhafte Peach in jedem Kostüm.
  • Viele Gestaltungsmöglichkeiten und Extras.
  • Kurze Level für zwischendurch.
  • Ein schöner, von Jazz inspirierter Soundtrack, der jedes Level liebevoll untermalt.
  • Performance auf der Switch ist leider nur mittelmäßig: Viele Ruckler, schimmernde Texturen und viel schlimmer:
  • Ladezeiten zwischen den Bildschirmen dauern bis zu 20 Sekunden und tauchen zu häufig auf.
  • Die teils zu kurzweiligen Level sorgen für wenig Engagement.
  • Da man jede Peachform öfter nutzen muss, um durchzukommen, können Level/Genres, die man nicht mag, echt nervig werden.
  • Filmsequenzen kann man nicht überspringen.

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Ana Kudinov Avatar
Ana Kudinov: Ana macht bei Eurogamer.de seit 2020 die Video-Redaktion. Sie streamt in ihrer Freizeit und spielt viel Strategie- und Indiespiele am PC - kann aber grundsätzlich mit jedem Genre und jeder Konsole etwas anfangen. Ana liebt es sich über Japan und Anime zu unterhalten und verbringt dementsprechend auch viel Zeit mit JRPGs und anderen Besonderheiten aus dem asiatischen Raum.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

In diesem artikel

Princess Peach: Showtime!

Nintendo Switch

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