Pristontale 2: The 2nd Enigma
Neue Konzepte = Durchbruch?
Kollege Thomas wunderte sich bei seinem Test zu Die Minen von Moria, warum die jüngste Herr der Ringe Online-Erweiterung in direkter Konkurrenz zu WoW: Wrath of the Lich King veröffentlicht wurde und damit möglicherweise Aufmerksamkeit und Potenzial verschenke. Einerseits hat er mit seiner Aussage absolut Recht und auf der anderen Seite ist die Dominanz des Blizzard-Titels auf dem Markt so erdrückend, dass es eigentlich auch fast schon wieder egal ist, zu welchem Zeitpunkt ein MMO auf dem Markt erscheint.
Demzufolge ist es kaum verwunderlich, dass der Trend in diesem Genre immer weiter dazu geht, die Spiele gleich kostenlos anzubieten. Und im Gegenzug einen Itemshop dranzupappen, in dem man sich gegen Bares mit schönen Gegenständen eindecken kann. Das ist nach einhelliger Expertenmeinung die Zukunft der Massively Multiplayer Onlinegames im Schatten von World of WarCraft. Und das sieht wohl auch der koreanische Entwickler Yedang Online so, der derzeit an Pristontale 2: The 2nd Enigma arbeitet.
Selbiger hat bereits gute Erfahrungen mit dem so genannten FreeToPlay-System gemacht, basieren doch sowohl der Vorgänger Pristontale als auch drei weitere Spiele des Unternehmens darauf. So richtig großen Erfolg konnte man mit diesem Geschäftsprinzip bisher jedoch nur im heimischen Südkorea ("Best Game of the Year 2003") verbuchen, weshalb man sich besonders große Mühe gibt, die Marke nun auch in Europa zu etablieren.
Lange Rede, kurzer Sinn: Man scheute weder Mühen noch Kosten, um der versammelten europäischen Presse Pristontale 2: The 2nd Enigma auf einem Launch-Event in Barcelona vorzustellen. Da sich durchaus auch nach Asien rumgesprochen hat, dass europäischen Rollenspielern eine ausgefeilte Story ziemlich wichtig ist, konzentriert man sich bei der Anpassung auf hiesige Märkte vor allem auf diese Ebene und bietet ein ausgefeiltes Questsystem, das es beim Vorgänger noch nicht gab.
Entsprechend scheuchte man die Pressemeute an einige "geheime Stätten" der katalanischen Weltstadt und versuchte mit künstlerischen Einlagen, für eine mystische Stimmung in Stile des Spiels zu sorgen, was sicherlich recht gut gelang. Ein zweiter wichtiger Aspekt betrifft zudem die grafische Anpassung an europäisch/westliche Standards, wovon in erster Linie das Charakterdesign betroffen sein wird. Vier Jahre hat man bisher in die Entwicklung gesteckt und dabei Epics Unreal Engine lizenziert. Das allein ist natürlich keine Garantie für eine Optik, die hierzulande konkurrenzfähig ist und so trifft man in Pristontale 2 auch weiterhin auf sehr viele asiatische Einflüsse.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Midranda, ein göttlicher Dämon. Dieser hat bereits in der Vergangenheit die drei Stämme Tempskron, Morion und Sopphetios gegeneinander aufgestachelt und deren Hass dazu genutzt, seine Armeen des Bösen zu erschaffen. Doch zu seiner Überraschung vereinen sich die einstigen Widersacher und richten die einzige Waffe, die ihm etwas anhaben kann, gegen ihn: Das Enigma.