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Pro Evolution Soccer 2009

Der König des Gameplay

Diese Tatsache nimmt jedoch keinen negativen Einfluss auf das nach wie vor mehr als gelungene Gameplay. Das Entwicklerteam von Pro Evolution Soccer hat unter anderem an KI, Steuerung und Ballverhalten (jetzt mit Einfluss von Wind und Bodenbeschaffenheit) geschraubt. Das Ergebnis ist äußerst realistisch und lässt FIFA - ausgehend von den bisherigen Eindrücken – wieder hinter sich, wenn auch nicht mehr so deutlich wie in den letzten Jahren.

Der Spielverlauf in PES ist einfach den entscheidenden Tick näher an der Realität. Besonders die Art und Weise, wie des Öfteren Tore fallen, lässt einen immer wieder staunen, den Kopf schütteln oder lachen. Der Zufall spielt dabei eine nicht zu verachtende Rolle. Abpraller, Aluminiumtreffer und Abwehrversuche führen mitunter zu einer weiteren Torchance für die Angreifer, was aber nicht gleichbedeutend mit einem garantierten Treffer ist. Selbst „Billard-Tore“ mit drei oder mehr abgefälschten beziehungsweise abgeblockten Schüssen sind keine Seltenheit.

Unterstützt wird das realistische Spielverhalten von der bereits erwähnten Überarbeitung der KI. Die Kicker reagieren zumeist angemessen auf die jeweilige Situation und passen sich dementsprechend in ihren Laufwegen an. Gerade die Gegner nutzen öfter mal einen flachen oder hohen Pass in den freien Raum, um die eigene Abwehr zu überspielen. Da hilft nur noch eines: Beine in die Hand nehmen und hinterher.

Protugals Ronaldo steht bereit zum Freistoß.

Ebenso aggressiv reagiert man auf Vorstöße über die linke oder rechte Flanke. Wohl dem, der an der Seitenlinie einen schnellen Läufer postiert hat. Nehmen wir als Beispiel die Engländer. Während Joe Cole auf der linken Seite fast jedem Gegenspieler davon läuft, muss David Beckham auf der gegenüberliegenden Position sich schon ein wenig mehr anstrengen.

Eine Frischzellenkur erhielt in Pro Evolution Soccer 2009 nicht nur das Gameplay, sondern auch die Optik. Kurz gesagt: Man hat ordentlich an den Details geschraubt. Die Spieler und Stadien sehen deutlich besser aus als in der letztjährigen Version. In Sachen Präsentation und Atmosphäre hat aber weiter FIFA die Nase vorn. EA Sports' Fussballspiel kann darüber hinaus die kräftigeren, helleren Farben und Lichtverhältnisse vorweisen und wirkt dadurch farbenfroher, einfach lebendiger. Was besonders in den Wiederholungen auffällt, sind die unschönen Abpraller von den Spielern. Die Kugel berührt nicht wirklich Köpfe oder Beine, sondern prallt schon kurz davor ab – scheinbar direkt in der Luft. Das sieht unschön aus und wird hoffentlich noch ausgebessert.

Kopfballduelle kommen regelmäßig vor.

Auch in diesem Jahr wird es einen engen Zweikampf zwischen FIFA und Pro Evolution Soccer geben. So viel kann man jetzt bereits mit Gewissheit sagen. Wie immer ist es scheinbar eine Frage der Prioritäten. Pro Evo hat das realistischere Gameplay nach wie vor auf seiner Seite, sackt aber im Hinblick auf Lizenzen und Präsentation erneut ab. Damit glänzt wiederum FIFA einmal mehr, obwohl auch dort große Fortschritte in Sachen Spielablauf erzielt wurden.

Welche und wie viele Lizenzen Konami letztendlich vorweisen kann, lässt sich anhand der Preview-Version nur schwer abschätzen, da einige Verhandlungen derzeit noch andauern. Gleiches gilt für den Umfang des Titels. Lediglich acht von ca. 20 Stadien der fertigen Fassung konnten bis jetzt betreten werden.

Eine weitere spannende Frage, die die Fans sicherlich sehr stark beschäftigt: Wie schlägt sich der Multiplayer-Modus? Eine Antwort darauf, ob er frei von Lags und Spielunterbrechungen bleibt, dürfte aber endgültig erst die fertige Version liefern. Bis dahin bleibt zumindest die Hoffnung, dass man aus der Vergangenheit gelernt hat.

Pro Evolution Soccer 2009 erscheint im Herbst für PC, PlayStation 3, Xbox 360, PlayStation 2, PlayStation Portable und Handys. Eine Wii-Umsetzung folgt im Frühjahr 2009.

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