Professor Layton und die verlorene Zukunft
Rätselhafte Zukunft
Auf Professor Layton ist Verlass. Immer dann, wenn die Tage länger werden, wenn der Herbst kommt, dann kommt auch der nette Gelehrte mit seinem Zylinder. Und mit sich bringt er nicht nur seinen Assistenten Luke, sondern auch einen ganzen Sack voller Rätsel und Geheimnisse. Außerdem mit von der Partie: Neue, gehirnzermarternde Mini-Spiele, wunderschöne Zwischensequenzen und hochwertige deutsche Sprachausgabe – Professor Layton weiß eben, was sich für einen echten Gentleman gehört!
Trotzdem bringt der aktuelle Fall selbst Laytons Logik an ihre Grenzen. Ein Brief, der scheinbar in der Zukunft abgeschickt und von Lukes älterem Ich verfasst wurde, bittet den Professor und Luke, in ein geheimnisvolles Uhrengeschäft zu kommen. Kaum seid ihr dort angekommen und habt bereits die erste handvoll Rätsel gelöst, passiert etwas sehr Seltsames: Eine riesige Uhr schickt Layton und Luke zehn Jahre in die Zukunft, in ein London, das sie kaum mehr erkennen. Und auch wenn Luke und Layton sich dieses Mal durch die Zukunft rätseln, so spielt doch vor allem die Vergangenheit des Professors hier eine wichtige Rolle...
Bereits in den ersten beiden Episoden verstand Level 5 es, euch nach kurzer Zeit so richtig zu fesseln, doch schien der Plot dort immer noch in erster Linie der Aufhänger für die zahlreichen Rätsel zu sein. Diese Aufgabe erfüllt er auch in der verlorenen Zukunft sehr souverän, bietet aber noch einiges mehr: Die Handlung ist noch ein ganzes Stück mitreißender als in den Vorgängern.
Grund dafür ist, dass Titelheld Professor Layton dieses Mal weit persönlicher in die Ereignisse des Spiels involviert ist, so entwickelt er sich im Verlauf des Spiels zu einer weit spannenderen und runderen Figur, als er es noch in den ersten beiden Teilen war. Überhaupt folgt man der Handlung des dritten Teils ein ganzes Stück intensiver als noch in den ersten beiden Episoden, man knobelt noch konzentrierter, weil man einfach wissen will, wie es denn nun weiter geht.
Der individuelle Anspruch der Rätsel variiert dabei vor allem stark von Spieler zu Spieler. Da die gut 160 Herausforderungen alle denkbaren Gebiete abdecken, werden verschiedene Spieler auch unterschiedlich gefordert. Der eine hat eher mit mathematischen Rätseln ein Problem, ein anderer knabbert dagegen länger an kniffligen Logik-Puzzles. Und auch so manche Scherzfrage hat sich wieder mit ins Spiel geschlichen – aber die Momente, in denen man erkennt, wie simpel und offensichtlich die Lösung ja eigentlich ist, sind ja gerade beim gepflegten Rätseln immer die schönsten.
Auf den ersten Blick hat sich auch im dritten Spiel um Professor Layton und seine Vorliebe für Rätsel aller Art nichts geändert. Handlung und Rätsel sind immer noch stark voneinander getrennt, Hinweismünzen findet ihr nach wie vor, wenn ihr auffällig wirkende Stellen in eurer Umgebung anklickt, und ein paar Rätseltypen kommen euch aus den zwei Vorgängern bereits ziemlich bekannt vor. Trotzdem ist auch Laytons neues Abenteuer kein einfacher Aufguss. Level 5 hat abermals wieder sehr sorgfältig an den Details gearbeitet - die Hilfsfunktionen sind jetzt noch etwas umfassender und die Mini-Spiele, allen voran das Auto-Labyrinth, bringen euren Kopf noch mehr zum Qualmen als die Herausforderungen der ersten beiden Teile.
Inzwischen fühlt sich ein neues Layton-Spiel fast an wie ein Wiedersehen mit einem alten Freund, wie die Rückkehr an einen schönen, entspannten und vertrauten Ort. Auch im London der Zukunft fühlt man sich gemeinsam mit Luke und Layton sofort heimisch. Man fragt sich, wie die Geschichte weitergeht, knobelt entspannt an den neuesten Rätseln und freut sich über die wunderschöne Umgebung mit ihren warmen Farben und ihren sympathisch-verschrobenen Bewohnern. Wen stört es da noch, dass auch Laytons neues Abenteuer nur im Detail verbessert wurde?
Professor Layton und die verlorene Zukunft ist ab sofort für den DS im Handel erhältlich.