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Project Origin

Blutige Spiele kleiner Mädchen

Während diese Mechanik von Monolith beinahe unverändert übernommen wird, passte man sich bei der Lebensenergie der aktuellen Mode an. Schon damals war es ein wenig archaisch, ständig Lebensenergie einsammeln zu müssen. Jetzt gibt es das aus Gears und Co. bekannte, progressive System, in dem Ihr einfach für ein paar Sekunden Deckung sucht, und schon geht es geheilt weiter. Ob dies ein Wandel zum Besseren ist, dürft Ihr selbst entscheiden, rein spielerisch haben genug Titel bewiesen, dass es funktioniert.

Einfacher wird es dadurch sicher nicht, den Kampf gegen die nach wie vor wegweisende und für Project Origin noch einmal aufgebohrte K.I. zu bestehen. Eines der ambitionierten Ziele Monoliths lautet, dass sich die Soldaten Eure Taktiken abgucken und anschließend selber anwenden. Ihr werft einen Tisch um, sucht dahinter Deckung und hechtet dann weiter. Die Soldaten stellen fest, dass dies weit besser funktioniert, als hinter einer Säule zu kauern und werden in Zukunft auch andere Deckungen finden.

Und im Gegensatz zu Euch machen sie das nicht allein, sondern wieder in koordiniert agierenden Kleingruppen, die Euch umzingeln, treiben und austricksen können, sofern Ihr nicht ständig unter Paranoia leidet. Ein wichtiger Wesenzug, wenn Ihr die neuen Kampfareale überstehen wollt. Monolith führt Euch diesmal aus den Gebäuden und Kellern hinaus in die verwüsteten Straßen der Stadt. Hier ist die Hölle los, zerstörte Gebäude, aufgerissene Straßen, viel Platz für Hinterhalt und Überraschung.

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Und für eine K.I., die zeigt, dass sie sich auch in solch freien Arealen pudelwohl fühlt. Monolith scheint dem Ziel, eine Gruppe Computergegner wie ein eingespieltes Team richtiger Spieler auftreten zu lassen, näher gekommen. Ohne Eure Edge der Zeitlupe würdet Ihr hier wohl nicht allzu viele Chance haben. Immer auf der Hut, immer mit einem Auge auf mögliche günstige Punkte für Sniperstellungen – wenn es sich anbietet, wird dort einer sitzen. Und als wäre dies nicht genug, streifen die „Remnants“ durch die Verwüstung.

Diese mental besonders beunruhigenden Feinde befinden sich in einer Art Trance, die von Eurer bloßen Präsenz gestört wird. Ein Blitz seltsamer Energie durchströmt sie und sie erheben die Toten, um sie gegen Euch zu hetzen. Richtig, neben all den anderen Problemen in Form von High-Tech-Soldaten und Alma bekommt Ihr jetzt noch Zombies als Bonus. Zombies mit großen Waffen, schließlich habt Ihr die meisten von ihnen selbst erst kurz zuvor nieder gestreckt. Und während Ihr Euch ein zweites Mal um solche Feinde kümmern müsst, sucht sich der Remnant einen ruhigen Fleck, um wieder in seine Trance zu fallen, lauernd und gefährlich.

Was sonst noch so an Horrorgestalten auf Euch zukommt, weiß Armacham allein. Schließlich öffneten sich die Tore – oder Ihr müsst sie gelegentlich selbst öffnen - zu den Versuchlabors des Rüstungskonzerns und dort warten eine Vielzahl missratener Experimente. Und gegen fast alle hilft Feuer. Eine Explosion mag vielleicht mal nicht stark genug sein, um allen Feinden den Garaus zu machen, aber sie genügt, um sie in Flammen zurückzulassen.

Viel blieb von der Stadt nicht übrig.

Je nach Veranlagung und lokalen Möglichkeiten werden sie jetzt schnell das Feuer ausklopfen, sich auf dem Boden rollen, versuchen, ins Wasser zu springen oder sie verfallen vollständig in Panik. Dann ist alles möglich, angefangen von schreiend herumrennen bis zu verängstigten Sprüngen aus dem Fenster. Monolith sammelte neue Splatter-Horror-Erfahrung in der Condemned-Reihe. Schwer zu sagen, ob sie hier noch brutaler werden. So oder so, zarte Gemüter sollten keinen Gedanken an Project Origin verschwenden. Hier geht es so explizit zur Sache wie es nur wird.

Und das vom Start weg auf PC und Konsolen. Statt die Entwicklung der 360 und PS3-Version aus der Hand zu geben, wird diesmal parallel entwickelt - zum Vorteil der Spieler. Keine ruckelige Portierung, keine krampfhaft gestaltete Missverteilung der PC-Tasten auf das Pad. Eine geschickte Unterstützung beim Zielen, die nicht frustet, Euch aber auch nicht zu viel aus der Hand nimmt. Auch die Interaktion mit der Welt, das Nutzen von Objekten zur Deckung und ähnliches wird mit Blick auf das Pad entwickelt und so müssen Konsolenspieler keine Angst haben, als Spieler zweiter Klasse degradiert zu werden.

Und so darf sich Plattformunabhängig jeder auf eine angemessene, wenn auch inoffizielle Fortsetzung eines der besten Action-Horror-Gemetzels der letzten Jahre freuen. Ein neuer, Held, ein paar neue Mechaniken, alte Stärken im Bereich K.I., Story oder Slow-Motion-Kampf. Es wird wohl keine Weiterführung, die mit allem bricht, was vorher war. Aber vielleicht werden wir diesmal endlich erfahren, was die gute Alma eigentlich so treibt und was sie wirklich will. Ich für meinen Teil kann kaum erwarten, es im Oktober herauszufinden!

Project Origin erscheint Oktober 2008 für PC, Xbox 360 und PS3, zumindest in den USA. Wann es nach Europa kommt, steht noch nicht fest. Und ob es mit all dem Blut den Weg nach Deutschland schafft, lassen wir mal offen.....

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