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PS+ im Mai 2018: Die Gratis-Spiele

Jenseits von Hollywood.

Ah, der Mai, aka der Monat mit ungezählten gesetzlichen Feiertagen, die einem die Gelegenheit geben, seinen Back-Katalog an Spielen mal ein wenig abzuarbeiten - oder ihm ein paar neue Titel hinzuzufügen. Auf Sonys PlayStation-Plus-Service erledigten das im just vergangenen April in erster Linie Mad Max und Trackmania Turbo. Ab sofort steht ein neuer Schwung interessanter Titel parat.


Beyond: Two Souls (PS4)

Beyond ist in mehrfacher Hinsicht ein interessanter Kandidat, steht Ende des Monats doch der indirekte Nachfolger Detroit: Become Human an. Als Fingerübung für das, was da an filmisch aufgezogener interaktiver Geschichte auf uns zukommen mag, wird das ebenso taugen wie als verspäteter Erstkontakt für alle, die den Titel wegen nicht durchweg glühender Kritiken damals auf die lange Bank schoben und dort vergaßen.

Dafoe und Page machen sind in Beyond gut aufgelegt, nehmen das Projekt sichtlich ernst.

Und warum auch nicht ein Tänzchen wagen? Wie auch immer man zu David Cage als Geschichtenerzähler steht, sein Gespür für Szenenbild und -Komposition steht außer Frage und in jedem seiner Spiele stecken einige erinnerungswürdige spannende oder sogar einfühlsame Momente, wegen denen es sich lohnt, das Ticket für diese Reise zu lösen. Ob das Endprodukt zu einem runden Abschluss findet, wird da beinahe, wenn auch sicher nicht komplett, zweitrangig.

Beyond ist sicher nicht Cages bestes Spiel, aber auch hier blitzt oft genug durch, was möglich ist, wenn Quantic Dream Vollgas gibt. Und als Zwischenschritt in der Evolution zur ambitionierten Geschichte über empfindsam gewordene Androiden in dreieinhalb Wochen ist dieses starbesetzte Mystery-Drama in jedem Fall einen Blick wert - hier im optisch sichtlich überarbeiteten Remaster für die PlayStation 4. Insofern: Wenn Ellen Page und Willem Dafoe in einer Superhelden-/Geistergeschichte für euch auch nur ansatzweise reizvoll klingt, gebt ihr Beyond eine faire Chance.


Rayman Legends (PS4)

Sicher, die Wii U hat seinerzeit die definitive Ausgabe dieses Spiels bekommen. Der asymmetrische Koop, bei dem ein Spieler als Froschfee Murfy Plattformen verschob und Hebel umlegte, um den anderen den Weg freizumachen, war ein Highlight des Spielejahres. Aber auch ohne die Touch-Features der ursprünglichen Version ist Rayman Legends auf jeder Plattform ein glücklich machender Alleskönner von einem Jump-and-Run.

Freude in Scheiben: Schnell, schön und zeitlos charmant, ist Rayman Legends einer der besten Platformer der letzten Jahre.

Dieses Spiel scheint immer genau zu wissen, wann es in rasanten, aber doch griffig zu steuernden und wunderbar auf nachvollziehbare Physik setzenden Platform-Abschnitten Gas geben muss und wann es mit kurzen Puzzle- beziehungsweise Erkundungseinlagen und auf die Bremse treten muss. Außerdem ist es nie zu schwer oder zu leicht und bekommt es dabei hin, dass man sich clever fühlt, wenn man alle versteckten Goodies fand, die es in aller Regel auf die gute Weise und vollkommen mit Absicht ein bisschen zu schlecht versteckt.

Dazu ein Ablauf, der alle paar Level gehörig umkrempelt, was thematisch und mechanisch gerade ansteht, schön frenetisches Multiplayer-Chaos und ein gesunder Hang zu Slapstick und albernem Humor. "Frech" ist das Wort, das man hierfür nicht lange suchen muss und das doch wie die Faust aufs Auge passt. Großes Highlight sind ein weiteres Mal die Musiklevel, durch die man im Takt des Soundtracks rauscht, doch auch die Bosse, die es im Vorgänger nicht gab, wissen zu entzücken. Und dann erst die Gestaltung: Die Ubiart-Engine leistet geradezu wahnwitziges, wenn es darum geht, ein Spiel wie einen Zeichentrickfilm aussehen zu lassen, ohne dass man denkt, hier einen Flash-Titel vor sich zu haben. Farben über Farben, wie schön, dass es dieses Spiel gibt - und wie schade, dass ein Nachfolger immer noch nicht in Sicht ist. Unbedingt runterladen!


Für PlayStation 3 im Aufgebot...

Mit Eat Them und Risen 3: Titan Lords ist es diesen Monat keine so illustre Auswahl für Sonys alte Dame, zumindest ersterer Titel ist parallel zum Kinostart der Rampage-Verfilmung allerdings durchaus einen Blick wert. Wählt aus einer Reihe von Monstern oder stellt euch ein eigenes Zusammen und zerlegt dann eine Stadt. Sieht auch acht Jahre nach erstem Verkaufsstart dank Cel-Shading immer noch sehr ordentlich aus und macht die gute Sorte doofen Arcade-Spaß. So ganz der gekonnt-gewollte Trash-Faktor eines Earth Defense Force kommt hier zwar nicht auf, aber abgesehen vom doch recht gleichförmigen Spielablauf und einer nicht wirklich ausbalancierten Schwierigkeitskurve ist das hier überraschend solide.

Verbreitet stellenweise ordentliche Fantasy-Stimmung, die Umsetzung auf PS3 lässt aber zu wünschen übrig.

Risen 3 ist natürlich ein recht bekannter Name und in Sachen Umfang und der RPG Basics lassen sich die betulichen, aber immer etwas in die Jahre gekommen wirkenden Piranha Bytes Rollenspiele nicht lumpen. Es gibt in der Welt der Games wenig, was deutscher daherkommt und das findet stets seine Fans, wie man zuletzt auch an Elex sehen konnte. In der PS3-Version knarzt und quietscht Risen 3 aber, wo es nur geht. Kein guter Port eines ohnehin schon alles andere als bugfreien Spiels. Kann man sich durcharbeiten, keine Frage, besonders wenn man das klischeebeladene, aber doch irgendwie hübsche Weltendesign mag. Auf dieser Plattform gibt es aber eine Menge stärkere Konkurrenz in zuverlässiger laufenden Ausführungen.


PlayStation Vita mit doppeltem Bushaltestellenfutter

Mit Furmins und King Oddball setzt es im Mai einen Doppelpack Zwischendurch-Zeitfresser, die beide besser sind als ihr Ruf. In Furmins kugeln niedliche Kreaturen unkontrolliert durch potenziell tödliche Level, die ihr auf eine Weise einrichtet, dass die Fellknäuel unbeschadet ins Ziel purzeln. Sicher kein Klassiker, aber ein erstaunlich effektiver Zeitfresser, wenn man sich mal wieder auf der Jagd nach dem dritten Stern in was verrennt.

Kaum auszudenken, was passieren würde, träfe King Oddball auf den King of All Cosmos...

Genau dieses System hätte King Oddball gutgetan. Denn diese andernfalls ziemlich packende Neuinterpretation von Angry Birds hat ein wenig unter ihrem geringen Wiederspielwert zu leiden. Sonst ist hier im Laufe des ersten und einzigen Durchlaufs, den man sich leistet, aber alles in Ordnung. Tatsächlich ist das Spiel sogar eine Idee eigenständiger, als man zunächst meinen möchte. Statt eine Spielfigur in physikalisch korrekt umfallende Festungen zu schießen, schleudert der kugelrunde König auf seiner Mission, die Menschheit auszulöschen (Yeah!!), von seiner Zunge hängende Felsen in die tapferen Panzer und Hubschrauber, die sich ihm in den Weg stellen.

Die Geschosse baumeln hin und her und man selbst passt nur den rechten Moment ab, in dem man loslässt. Einfach, eingängig und durchaus humorvoll. Daran wird man sich in ein paar Jahren vielleicht nicht mit flammender Leidenschaft zurückerinnern, aber es kann einen trotzdem deutlich schlechter Treffen, als King Oddball auf seiner Vita willkommen zu heißen.


PlayStation Plus

PlayStation Plus bringt euch eine ganze Reihe von Zusatzfeatures für die PlayStation: Neben den sechs Spielen jeden Monat, die ihr spielen könnt, solange ihr Abonnent seid - und euch erhalten bleiben, wenn ihr mal aussetzt und später erneut abonniert - ist der Service für die Nutzung von Onlinespielen nötig. Dazu gibt es immer wieder teilweise hohe Ermäßigungen im PlayStation Store, gelegentlich Beta-Zugänge zu neuen Spielen und mehr.

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