PS4-Controller an der Nintendo Switch anschließen? Funktioniert erstaunlich gut!
8bitdo macht's möglich …
Hey, ich bin ein großer Freund originaler Controller. In aller Regel liefert der Plattformhersteller das wertigste und auf seine Konsolenphilosophie am besten zugeschnittene Eingabegerät und spart auch bei der Verarbeitung meist nicht. Im Fall der Switch fallen mir jedoch gleich zwei Gründe ein, warum man sich nach einer Alternative sehnen könnte. Vielleicht wollt ihr die Switch im gedockten Zustand nicht mit den Joy-Con steuern - etwa, weil euch das fehlende Steuerkreuz missfällt. Oder ihr habt etwas gegen den Pro Controller, bei dem in einigen Revisionen das D-Pad ebenfalls nicht perfekt war und sich zum Beispiel der Y-Button deutlich anders anfühlte als der Rest.
Oder es zieht für euch ein drittes Argument: Ihr besitzt nur zwei Switch-eigene Controller, wollt aber zu dritt spielen und denkt euch, "könnte ich doch nur mein PS4-Joypad anschließen". Dieses Szenario dürfte mit das wahrscheinlichste sein, ist doch die Plattform-Kombination PS4/Nintendo Switch eine der beliebtesten unter den Leuten mit mehr als einer Konsole, weil sie sich so die größte Schnittmenge hochkarätiger Exklusivtitel nach Hause holen.
Und weil ein neuer Controller in Platform-Hersteller-Qualität mit 50 Euro aufwärts zu Buche schlägt, muss eine günstigere Lösung her. So war es jedenfalls bei mir, weshalb ich bei der schönen Lösung der Controller-Experten von 8bitdo gelandet bin: dem "8Bitdo Wireless Bluetooth Adapter" - was für ein Name!
Aber gut, es gibt schlimmere Probleme als das. Sobald man das USB-Dongle im formschönen Super-Mario-Backstein an einen der äußeren USB-Ports des Switch-Docks angesteckt hat, ist man über das Steinchen mehr als froh, weil alles unfassbar einfach geht (was ich im Fall von Bluetooth alles andere als selbstverständlich finde): Den einzigen Knopf an dem 8bitdo-Adapter gedrückt, auf dem PS4-Controller die PS- und Share-Taste gehalten, bis das Licht schnell blinkt, und eine Sekunde später wird der DualShock 4 als normaler Switch Pro Controller erkannt.
Und der performt dann verzögerungsfrei und hat dank Gyro-Sensoren auch all die Bewegungssteuerungstricks drauf, mit denen man Mario seine Mütze auch im Kreis, nach oben oder vorne schleudert. Wer mit den Sticks, Triggern, Buttons oder dem D-Pad des offiziellen Zubehörs nicht zufrieden ist, hat mit dem DualShock 4 unter Umständen sogar seine neue Standard-Lösung gefunden, auch für größere Hände eignet es sich nach meinem Dafürhalten etwas besser als das Original - von den beiden Joy-Cons in ihrem Plastikkorsett will ich gar nicht erst anfangen.
Laut 8Bitdo funktioniert das auch mit PS4, PS3, Wiimote, Wii U Pro und natürlich ebenso mit den zahlreichen eigenen und echt hübsch nach Retro-aussehenden Controllern von 8Bitdo. Auch die Bluetooth-Variante des Xbox-One-Controllers (ab Xbox One S aufwärts wurde der Bluetooth-Standard verwendet) soll ihren Dienst im Rahmen ihrer Möglichkeiten tadellos verrichten. Das soll kein Diss in Richtung des exzellenten Microsoft-Controllers sein - er ist nur einfach nicht mit denselben Bewegungssensoren ausgerüstet wie der DualShock oder die Nintendo-Steuerknochen und deshalb nicht für alle Spiele gleichermaßen geeignet.
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Das Gleiche funktioniert auch an Windows-PCs, Macs, Raspberry Pis und Tablets, die USB-Geräte ranlassen, was Emulator-Freunde freuen dürfte. Im Fall meines Bluetooth-losen Spiele-PCs wurde aber schnell klar, dass das Dongle XInput simuliert, was nicht weiter schlimm ist, der DualShock dann aber eben als Xbox-One-Controller mit entsprechenden Button-Einblendungen erkannt wird. Es handelt sich eben nicht um einen handelsüblichen Bluetooth-auf-USB-Wandler, mit dem man auch Kopfhörer oder andere drahtlose Geräte anklemmen könnte, die dann als das erkannt werden, was sie sind. So viel muss einem klar sein: Dieses Gerät ist alleine dafür da, der Switch und anderen Geräten weißzumachen, ein kompatibler Controller stecke an. Ebenso sollte man wissen, dass pro Dongle nur ein Controller angeschlossen werden kann.
Das führt uns direkt zum einzigen wirklichen Problem mit dem ansonsten zuverlässigen Drahtlos-Adapter: Will man an der Switch mehr als einen anbringen, muss man unter Umständen auf ein USB-Verlängerungskabel zurückgreifen. Am Port innen wird es je nach verwendetem HDMI- und USB-C-Stromkabel leider ziemlich eng und auch außen passen wegen der Bauweise auch keine zwei Sticks nebeneinander. Aber das juckt nur diejenigen, die dringend mehr als zwei Fremd-Pads anschließen wollen.
Abgesehen davon sind nicht ganz 17 Euro für ein vielseitiges und nicht zuletzt formschön verpacktes Dongle ein angemessener Preis, zumindest angemessener, als gleich den Preis eines Triple-A-Spiels für einen neuen Steuerknochen auszugeben. Mir gefällt die neue Flexibilität meiner Armada an Spielgeräten, ich konnte sogar den einen oder anderen Controller samt Kabel aus meinem Wust an Plastikgeröll wegrationalisieren und finde meinen Gamespace nun aufgeräumter und übersichtlicher. Ich bereue den Kauf nicht. Falls das für euch nach einem interessanten Stück Hardware klingt: