PS5 vs. Xbox Series X - Größenvergleiche: Größer und kleiner als man dachte.
Der erste Eindruck zählt?
Plötzlich ist sie da - also fast zumindest - die neue Generation an Videospielkonsolen. Xbox Series X und PS5 kommen in denkbar kurzem Abstand auf den Markt und legen damit ihre Karten auf den Tisch - nur, dass weder die eine noch die andere mit einem vollen Deck an den Start geht, denn allzu viele Spiele gibt es noch nicht. Dafür kann sicher Corona mehr als die jeweiligen Hersteller. Dennoch können wir schon jetzt über beide neuen Plattformen, die Martin und ich seit gut zwei Wochen ausgiebig testen, ein paar zielführende Aussagen treffen. Die Hoffnung ist, euch die Kaufentscheidung ein bisschen zu erleichtern, wenn die Geräte am 10. November (Series X) beziehungsweise 19. November auf den Markt kommen. Deshalb gehen wir in dieser Artikelreihe nach und nach verschiedene Einzelaspekte durch, anhand derer wir die Konsolen vergleichen.
Den Anfang machen Verarbeitung und Format. Dass der erste Eindruck zählt, ist eine von diesen Baby-Boomer-Faustregeln, die man schon länger nicht mehr so hochhängt, wie sie die Eltern- und Großelterngeneration gerne sähe. Aber im Fall von Verbraucher-Hardware ist er oft erstmal alles, was man hat und entscheidet definitiv häufig, ob ein Produkt als wertig, billig, teuer, begehrenswert oder eben nicht empfunden wird. Wie schlagen sich also Xbox Series X und PS5 in dieser Hinsicht?
Überraschend klein: Die neue Xbox Series X
Wow, die ist viel kleiner als gedacht. All die Memes mit Kühlschränken, 2001-Monolithen und was es sonst noch so gab und dann steht dieses winzige Ding jetzt hier. Im Grunde dürfte die Xbox Series X vom Volumen her ziemlich genau der Xbox One X entsprechen, nur etwas anders verteilt. Da ich sie liegen habe und nicht als Quader hochkant stelle, ist die Breite fast gleich, in der Tiefe ist es die Hälfte und in der Höhe das Doppelte. Da ich ehrlich gesagt keine bewusste Erinnerung daran habe, wann ich zuletzt das Laufwerk der One X benutzte, kann ich das bei der Series X auch ignorieren und die Konsole wunderbar ein wenig seitlich neben Soundbar und unter dem TV verstecken, wobei dann der große Lüfter an der Seite mit dem Grün dahinter neckisch nach vorn zeigt. Fast schade, dass er nicht dezent beleuchtet ist, aber dann würde mich das sicher recht bald nerven, also was soll es.
Und da ist sie dann, klein, versteckt und all die Zeilen, die ich jetzt hier schreiben wollte, wie sie den Raum beherrscht und als Zimmerdekorationselement hitzige familiäre Diskussionen auslöst... hinfällig. Das Ding versteckt sich praktisch hinter Nubert Soundbar und TV. Ob sie besser steht oder liegt, das könnt ihre euch aussuchen, ihr solltet für den Lüftungsauslass eben nur genug Zentimeter an Luft lassen. An der Bedienung gibt es weder was auszusetzen noch groß zu berichten. Die zwei Tasten für den Eject und Pairing sind gut ertastbar, haben einen klaren Druckpunkt und fallen nur auf, indem sie auffallen wie wenig sie auffallen. Die Xbox-Power-Taste ist das übliche im Gehäuse nahtlos eingefasste Logo, das man halt zwei Millimeter reindrückt. Auch hier gibt es also keine Neuigkeiten.
Wie man es auch dreht und wendet - wortwörtlich -, im Vergleich zur geradezu titanenhaften Bauweise der PS5 ist die Xbox Series X ein kompakter Winzling. Und sofern ihr jetzt nicht raumgreifende Einrichtung bei euren Passionen mitauflistet, ist das für mich schon mal ein Bonus.
Stehkragen sind wieder in: Die PlayStation 5
Hier ist - wie bei Martin schon anklingt - der erste Eindruck umgekehrt. Die PS5 hat es hinbekommen und ist nochmal etwas größer, als ich befürchtet hatte. Die alte PlayStation 3 "Fat" wirkt klein dagegen, auch wenn die PS5 mit ihrer an die 360 gemahnenden Taille insgesamt dennoch einen schlankeren Eindruck macht. Es ist eher die Höhe - auf dem Standfuß hochkant aufgestellt, gut 40cm -, die einfach enorm wirkt. Immerhin passt sie auch liegend noch mit circa 6cm Platz zu jeder Seite in meinen Ikea Byas TV-Schrank. Wer bisher immer Kallax beziehungsweise Expedit für seine PS4 und andere Spielgeräte nutzte, darf allerdings erstmal Sperrmüll anmelden, denn klemmte schon die letzte PlayStation nur knapp drinnen, steht diese Lösung für die PS5 nun gar nicht mehr zur Debatte.
Dann wiederum hat man hier - wie schon bei der Series X - den Eindruck, dass die Designer die Konsole auch hochkant sehen wollen. Stolz und ein bisschen eitel mit eingezogenem Bauch neben einem schönen neuen 4K Fernseher, nicht versteckt darunter. Ergo sieht die Konsole stehend auch deutlich besser aus als liegend - was allerdings in meinen Augen für die Series X noch deutlich mehr zutrifft, die ich liegend wirklich gar nicht mag.
Rein vom Anfassen her ist die PS5 eine solide Sache. Der weiße "Stehkragen" ist durchaus ein wenig flexibel, wenn man drückt. Man sieht ja auch im Teardown-Video von Sony, dass diese gesteckten Seitenflanken für Säuberungsarbeiten oder ein Upgrade des Speicherplatzes zum "Abpellen" gedacht sind und deshalb biegsam sein müssen. Dennoch: Wertig und dank physischer, unterschiedlich geformter Knöpfe statt unintuitiven Touch-Feldern auch in der Bedienung gut!
Ein wenig fummelig gestaltet sich der runde Standfuß, wenn man die Konsole horizontal aufbahren möchte. Hochkant wird sie mit einer im Fuß versteckten Schraube an der Basis der PS5 befestigt. Kein Problem soweit. Für den Liegebetrieb wird die Hinterkante des unteren Seitenteils in zwei gummierte Nuten eingeführt, was in der Theorie ebenfalls nicht so knifflig ist. Will man die Konsole aber im Regal ein wenig verschieben oder mal ein Kabel rausziehen, rutscht der Ständer schon mal raus. Beim Verstellen das Gerät also immer leicht anheben! Ansonsten bin ich mit dem Stand ganz zufrieden. Die PS5 erhält quer einen leicht schwebenden Look. Ich merke, so langsam gewöhne ich mich an das extravagante Äußere.
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