PSP 2008: Gimmick-Rummel
Gadgeteria statt Spielefeuerwerk
Crisis Core: Final Fantasy VII
Wie kaum in einem anderen Land ist in Japan der Verkauf von Hardware mit dem Erscheinen von besonderer Software verbunden. Microsoft gelang es so dank Blue Dragon in einer Woche über 20.000 Xbox 360s zu verkaufen und selbst die PS3 bekam Mitte 2007 durch den Release von Dynasty Warriors: Gundam kräftigen Aufwind. Doch das Ergebnis von Crisis Core für die PSP ist noch weitaus beeindruckender: Zum Release wurden 350.000 Einheiten abgesetzt und der Absatz der PSP auf über 200.000 angehoben – davon 77.777 limitierte PSP/Crisis Bundles. Dadurch gelang es Sony zumindest für eine Woche dem Marktführer Nintendo die Pole Position abzuluchsen.
Das Spiel selbst gehört zu der Compilation of Final Fantasy VII, die mit Hilfe eines Handyspiels, eines CG- und eines Anime-Films, einem PS2-Titel und dieser PSP-Variante die Geschichte des beliebten siebten Teils weitererzählt. Ihr schlüpft in die Rolle des SOLDIER Zack Fair, der gemeinsam mit dem späteren Widerstandskämpfer Cloud Strife für die Shinra Corporation arbeitet. Dabei ist der Titel eher für Fans gemacht, denn die komplexe Hintergrundgeschichte, die sich durch alle Varianten zieht, wird sich gerade Neulingen schwer erschließen.
Erfahrene Spieler müssen dagegen mit einem neuen Kampfsystem zurecht kommen, das komplett Action-basiert ist. Statt sich Zug um Zug durch die Massen zu kämpfen, wird hier per Knopfdruck zugeschlagen und in Echtzeit gezaubert. Während Ihr Eure nächste Action plant, attackieren die Feinde weiter. Zusätzlich könnt Ihr mit einer Art magischen Slot-Maschine Limit-Breaks und Level-Ups erspielen. Optisch wird neben den bekanntermaßen einmaligen CGI-Filmen eine detaillierte Grafik abgeliefert, die Eure PSP zum Glühen bringt. Für weitere Details solltet Ihr einen Blick auf unsere Vorschau werfen. Zum Release lässt sich nur so viel sagen, dass es auf jeden Fall in Europa und ganz sicher auch noch in diesem Jahr erscheint. Einen genauen Termin für diesen sicheren Hit gibt es aber leider noch nicht.
Voraussichtlicher Release: Im Laufe des Jahres
Castlevania: Dracula X Chronicles
Nicht jede erfolgreiche Videospielserie überlebt ihre erste Begegnung mit der dritten Dimension, ohne Blessuren davon zu tragen. Absolutes Negativbeispiel ist Castlevania, das mit seinen 2D-Ablegern gerade erst im Playstation Store seinen Siegeszug fortsetzen konnte, aber schon auf dem N64 mit der 3D-Variante kräftig auf die Schnauze flog. Irgendwie gelang es den Entwicklern nie, den Charme und die Rasanz der Serie auf die neue Technik zu übertragen. Deshalb wählte Konami für ihr neustes Revival einen ganz anderen Weg: Statt das Gameplay zu verändern, wird bei der PSP-Variante der Dracula X Chronicles die 2D-Grafik durch 3D-Modelle ersetzt, um so optische Akzente zu setzen. Das Endergebnis ist eine lustige Mischung aus klassischem von Links nach Rechts-Gelaufe und komplexen Polygonmodellen, die aber auf den ersten Blick nicht unbedingt besser aussehen.
Dabei ist Dracula X nur das Remake des PC Engine Originals Rondo of Blood, das die goldene Ära der 2D-Castlevanias einleitete. Für alle Retro Fans wird auch das Original auf der UMD Platz finden, das damals nur in Japan erschienen ist. Storymäßig gibt es dabei keine großen Unterschiede zu den anderen Teilen. Diesmal seid Ihr mit Richter und Maria unterwegs, um dem bösen Vampirfürsten das Handwerk zu legen. Neu war damals der Rollenspiel-Ansatz, der gemeinsam mit dem frei begehbaren Schloss den Titel in ein komplexes Action-Adventure verwandelte. Als Bonus bekommt Ihr zusätzlich das inzwischen auf jeder Konsole erschienene Symphony of Night geliefert, dass mit seiner fantastischen Grafik und dem immer wieder erfrischenden Gameplay diese ungewöhnliche Compilation abrunden wird. Fans der Serie sollten also auf jeden Fall zugreifen, auch wenn die neue 3D-Grafik Geschmackssache ist.
Voraussichtlicher Release: 31. Januar 2008