'Killerspiele programmieren den Verstand junger Männer' - Psychologin
Amokläufer wäre 'Musterbeispiel' gewesen
Nachdem beim Amokläufer von Winnenden auch ein Computer mit so genannten "Killerspielen" gefunden wurde - was bei männlichen Jugendlichen in dem Alter nicht zwangsläufig überraschend ist -, hat bereits die CDU/CSU ihre Verbotsforderungen erneut ins Gespräch gebracht.
Für Psychologin Alina Wilms, die sich nach dem Amoklauf von Erfurt um Betroffene kümmerte, besteht hierbei ein direkter Zusammenhang: "Diese Spiele programmieren im Grunde genommen abertausendfach den Verstand junger Männer", sagt sie.
Im Zimmer des Schützen fand die Polizei neben Spielen - in denen sich die Spieler laut "Experten" für den Kampf anziehen und bewaffnen - auch "brutale Videos" sowie Waffen, die "kleine gelbe Kügelchen" abfeuern.
Außerdem brach der Täter im letzten Jahr allem Anschein nach eine Behandlung wegen Depressionen von sich aus ab.
"Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir ihn als Musterbeispiel eines Amokläufers bezeichnet", wird Baden-Württembergs Polizeichef Erwin Hetger indes zitiert.
Die Debatte über ein Verbot von Spielen wird also sicherlich mal wieder - fast wie erwartet - noch einige Zeit weitergeführt werden.