Railway Empire lässt euch ganz ohne Brexit-Sorgen nach Großbritannien
Und zeigt, wie gute Produktpflege aussieht.
Geht euch das ganze Brexit-Chaos so gewaltig auf die Nerven wie mir? Wenn ihr euch nicht mit echten Engländern herumschlagen möchtet, bleiben euch virtuelle Welten als Ausweg. Im DLC "Great Britain & Ireland" für Kalypsos Railway Empire habt ihr die Möglichkeit, einen Ausflug auf die britischen Inseln zu machen, ohne dass das Wort Brexit in die Nähe eurer Augen und Ohren kommt. Welch ein Segen.
Es ist der erste von drei geplanten Europa-DLCs für die im Januar 2018 veröffentlichte Wirtschaftssimulation - Deutschland und Frankreich folgen. Mit 12,99 Euro ist die Erweiterung teurer als die vorherigen, die jeweils 7,99 Euro kosteten. Im Gegenzug bekommt ihr hiermit eine große neue Karte, die alle britischen Inseln umfasst, was einiges an Landmasse darstellt. Und öfter schlechtes Wetter, very british.
Ihr habt zum einen erneut die Option, euch dort im freien Spiel und im Modellbau-Modus auszutoben und nach Lust und Laune euer Eisenbahnimperium aufzubauen. Darüber hinaus gibt es das neue Szenario "Transportrevolution", das die Jahre 1830 bis 1850 umfasst. Darin gilt es, strikt die gestellten Aufgaben zu beachten. Gelingt es euch nicht, eine davon bis zum genannten Termin zu erfüllen, heißt es "Game over" und ihr seid gezwungen, von vorn zu beginnen oder einen älteren Spielstand aufzugreifen.
Insgesamt gibt es auf der umfangreichen Karte 45 neue Städte, die ihr an euer Schienennetz anschließt und mit Zügen anfahrt. Hinzu kommen 13 neue Waren, zehn historische Lokomotiven und zusätzliche Musik. Kurzum: Ein gelungenes und mit gutem Umfang ausgestattetes Paket für Freunde von Großbritannien, Irland und Co.
Zeitgleich mit dem DLC erschien ein weiteres Update für das Spiel. Neben den üblichen Fehlerkorrekturen bot es neue Features, wie etwa das dynamische Gleiswahl-Feature, durch das Züge mithilfe von Stellwerken automatisch die am wenigsten ausgelasteten Bahnhofsgleise benutzen. Ebenso sorgt der "Analyst" als freier Mitarbeiter auf dem Aktienmarkt für Hysterie und die Akquisition eines anderen Unternehmens gestaltet sich einfacher.
Es verdeutlicht, wie viel Sorgfalt Kalypso und Entwickler Gaming Minds bei der Produktpflege von Railway Empire walten lassen. Abseits der DLCs gab es diverse Updates für das Spiel. Lästige Fehler räumten die Macher damit aus dem Weg, gleichermaßen gingen sie auf Wünsche aus der Community ein. Für das freie Spiel kamen zufallsgenerierte Karten hinzu und der Modellbau-Modus resultiert ebenso aus dem Feedback der Spieler. Abseits davon geizten die Entwickler nicht mit neuen Inhalten. Sei es ein neues Szenario, eine transkontinentale Nordamerika-Karte, neue Mitarbeiter oder zusätzliche Schwierigkeitsoptionen. Das kommende Update 1.8 geht auf zusätzliche Community-Wünsche ein und bringt zum Beispiel neue Gebäude mit Signalkontrolle mit sich.
Ankreiden lässt sich dem Spiel nach wie vor seine Einsteigerfreundlichkeit. Daran ist auf den ersten Blick nichts verkehrt. Ein gewisses Maß an Tiefgang hat Railway Empire zu bieten, übermäßig komplex fällt es nicht aus. Ob das gut oder schlecht ist, hängt von euren Anforderungen ab. Für mich reicht es, um ein wenig auf der Couch zu entspannen und nach und nach mein Eisenbahnimperum aufzubauen. Es ist nicht alles perfekt im Land der Züge. Gleichzeitig entsteht nicht der Eindruck, dass Kalypso allein darauf aus ist, mit den DLCs mehr Geld zu verdienen. Die Macher kümmern sich um ihr Produkt, liefern kostenlose neue Features und gehen auf die Community ein. So, wie es sein sollte.
Entwickler/Publisher: Gaming Minds/Kalypso - Erhältlich für: PC, PS4, Xbox One - Preis: ca. 50 Euro - Erscheint am: erhältlich - Gespielte Version: Xbox One - Sprache: Deutsch, Englisch und andere - Mikrotransaktionen: nein
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