Ratchet & Clank: All 4 One
Vierfach hält besser
Blickt man auf die bisherigen Teile von Ratchet & Clank zurück - und das sind immerhin schon viele -, fragt man sich doch, warum bisher niemand an einen Koop-Modus gedacht hat, der sich bei Spielen dieser Art fast schon aufdrängt. Scheinbar hatte aber zwischenzeitlich irgendjemand bei Entwickler Insomniac exakt den gleichen Gedanken und so steht mit Ratchet & Clank: All 4 One nun der erste Titel der Reihe vor der Tür, der auch mit mehreren Spielern angegangen werden kann.
Genauer gesagt sind es insgesamt vier Spieler, die hier zu jeder Zeit ein- oder aussteigen können und sich dann gemeinsam durch die Geschichte kämpfen - egal ob on- oder offline. Es ist auch möglich, dass zum Beispiel zwei Spieler vor einem Bildschirm spielen, während zwei weitere sich via Internet dazugesellen.
Dabei setzt man vor allem auch auf bekannte Charaktere. Der fiese Dr. Nefarious hat mal wieder ein wenig herumexperimentiert, um seine Erzfeinde Ratchet und Clank aus dem Weg zu räumen. Dummerweise ging dabei jedoch etwas schief und neben Nefarious, Ratchet und Clank sitzt dann auch noch Captain Qwark im sogenannten Creature Collector fest.
Da das alles nicht so geplant war, müssen die einstigen Feinde zusammenarbeiten, um wieder in die Freiheit zu gelangen. Der perfekte Aufhänger also für ein kooperatives Spielerlebnis. Und tatsächlich legte Insomniac bei der Entwicklung auch großen Wert darauf, dass es sich wirklich wie ein gemeinsames Abenteuer anfühlt.
Grundsätzlich unterscheidet sich All 4 One spielerisch aber nicht allzu sehr von seinen Vorgängern. Ihr erledigt eine Reihe von Gegnern, löst Rätsel, vermöbelt den ein oder anderen Bossgegner und sammelt Sachen ein - Serien-Veteranen brauchen sich nicht großartig umzustellen. Aufgrund des Koop-Modus gibt man allerdings die traditionelle Third-Person-Perspektive auf und zeigt das Geschehen aus einer erhöhten, etwas weiter entfernten Einstellung, die jederzeit alle Spieler einfängt.
Anstatt jedoch nur hier und da mal eine kleine gemeinsame Aktion aufzufahren, lässt euch Insomniac stets zusammenarbeiten beziehungsweise spornt euch dazu an. Nicht nur durch die Level-Checkpoints, an denen sich alle einfinden müssen, bevor man weitermachen kann, oder das Level-Design an sich, das euch zum kooperativen Vorgehen einlädt, sondern etwa auch durch die Waffen.
Ein Beispiel dafür wäre etwa der Thundersmack. Der erzeugt eine Art Mini-Gewitter, dessen Blitze nahe Feinde attackieren. Wenn gleich mehrere Spieler dieses Spielzeug nutzen, wird auch der Effekt größer und es bildet sich eine große Wolke, die unter den anwesenden Feinden für mächtig elektrischen Schaden sorgt. Mit dem Arclasher könnt ihr Feinde unterdessen betäuben, wodurch sie an Ort und Stelle verweilen. Währenddessen können eure Kollegen ihr tödliches Arsenal entfesseln.
Des Weiteren ist jeder Charakter mit einem Vac-U-4000 ausgestattet, der nicht nur dazu dient, Munition und Schrauben einzusaugen - mit Letzteren kauft ihr euch außerdem neue Waffen. Er stellt auch ein wichtiges Werkzeug zur Fortbewegung dar. Ihr könnt nämlich ebenso eure Mitstreiter damit ansaugen und sie in die Luft schießen. Oder aber über Abgründe hinweg. Ihr wisst schon, worauf das hinausläuft. Ihr erreicht Stellen, die man auf normalem Wege nicht erreichen würde und seid somit drauf angewiesen.
Wenn ihr dabei versehentlich mal jemanden in den Abgrund befördert, müsst ihr euch allerdings keine großen Gedanken machen. Spieler, die auf diese Art und Weise sterben, werden nicht bestraft. Am Ende eines jeden Levels wird zudem aufgelistet, wer die meisten Schrauben aufgesammelt, die meisten Feinde erledigt oder aber am häufigsten gestorben ist. Das sorgt für einen kleinen Ansporn unter Freunden, denn natürlich will man Ende gerne vorne stehen. Zudem erhaltet ihr Bonuspunkte, wenn ihr Feinde gemeinsam attackiert oder Rätsel gemeinsam löst.
Alles in allem spielt sich All 4 One etwas schneller und chaotischer als seine Vorgänger, es kommt nicht mehr ganz so sehr auf dieses präzise Vorgehen beziehungsweise das Springen von Plattform zu Plattform an wie bisher, obwohl diese Elemente weiterhin vorhanden sind. Und selbstverständlich werdet ihr das Spiel auch alleine absolvieren können, ohne euch auf menschliche Spieler verlassen zu müssen. Aber wie dem auch sei, Spaß macht das Ganze trotz des etwas anderen Ansatzes nach wie vor und bei einem geselligen Abend kann man sich hier sicher auch mit seinen Freunden köstlich vor dem Bildschirm amüsieren.
Ratchet & Clank: All 4 One erscheint am 21. Oktober für die PlayStation 3.