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Ratchet & Clank Future: Tools of Destruction

Play it again, Ratchet

Gerade wegen des fehlenden Ballerelements gerieten diese Abschnitte mit zum besten, was Euch an Auflockerung in Ratchet ToD passiert. Clank kann auf ein ganzes Sammelsurium eigener Fertigkeiten zurückgreifen, die er von kleinen, unsichtbaren Robotern, Zonis, spendiert bekommt.

Statt alle Diskussionen mit dem Blaster zu beenden, verlangsamt Ihr die Zeit, um eine schwierige Passage zu meistern, könnt kurzfristig über Eure Sorgen hinwegschweben oder einfach die seltsamen Zonis das Problem lösen lassen.

Weniger überzeugen konnte dagegen das Codeknackersystem an einigen Türen. Wie bei Rub-A-Duck müsst Ihr mit dem Sixaxis ein Panel neigen und mittels einer darauf herumkullernden Murmel Kontakte verbinden. Im Ergebnis bietet dies allerdings kein spaßiges Minigame, sondern eine nervige Bürde. Die Programmierer sahen das wohl letztendlich auch so und erlauben Euch nach einigen Fehlversuchen, einfach den Ball mit dem Analogstick zu steuern.

Ein weiteres Ärgernis stellen die Flugsequenzen zwischen einigen der Planetenbesuche dar. Das Spiel mit einer kleinen Hommage an StarFox aufzulockern kann nett sein, wenn man es denn richtig macht. Ihr steuert Zielkreuz und Schiff getrennt voneinander und beides bietet alles andere als Präzision.

Hast du mich eben hässliche, kleine Blechdose genannt? Ratchet gibt Feuer!

Wildes Herumrudern, ein wenig aufpassen und nicht jeden Asteroiden mitzunehmen, reicht in den ziemlich einfachen Sequenzen glücklicherweise völlig aus, um anschließend schnell wieder zum spaßigen Teil überzugehen.

Wenig spaßig präsentiert sich auch die offensichtlich kaum vorhandene Liebe Sonys zu seinem Playstation-Network. Zwar betont man stets, dass man in Kürze auf Augenhöhe mit Xbox Live sein wird, nur kann ich mir nicht vorstellen, das Microsoft einen solch wichtigen Titel ohne jede Art von Multiplayer losgeschickt hätte. Nachdem Up Your Arsenal sogar auf der PS2 einen funktionierenden und unterhaltsamen Onlinemodus bot, macht Ratchet ToD einen ganz großen Sprung zurück und entsendet Euch ausschließlich solo auf die Reise. Schade.

Die haben doch alle nen Sprung in der Feder.

Trotzdem ist es eine Reise, auf der Ihr Eure Kamera nicht vergessen solltet. Schon der erste Level bietet eine perfekte Demonstration, was in der PS3 so drinsteckt. Auch wenn das hohe Niveau nicht durchgehend gehalten werden kann: Nur „gut“ sieht Ratchet ToD selten aus. Leider erhält aber die Kameraführung genau dieses Urteil. Sie lässt Euch die meiste Zeit nicht im Regen stehen. Nur an ein paar Stellen und zwar wenn es darauf ankommt. Vielleicht hoffte Insomniac den Schwierigkeitsgrad noch ein bisschen zu heben, wenn man Ratchet häufig von seinen Sorgen weggucken lässt, eine Steigerung der Motivation bietet es aber kaum.

Reichen ein paar weniger gelungene Minispiele oder eine nie ganz perfekte Kamera, um den schieren Spaß zu schmälern, den der neueste Trip des Duo Infernale mit sich bringt? Auf gar keinen Fall! Wenn man Insomniac etwas vorwerfen kann, dann die nicht zu leugnende Tatsache, dass sie ihre Vorzeigeserie auf einem sehr hohen Niveau stagnieren und beim Multiplayer sogar zurücklaufen lassen.

Sollte NextGen-Gaming also wirklich für revolutionäres Umdenken im Spielablauf stehen, dann bietet Ratchet ToD wohl LastGen in absoluter Höchstform und einen auf Hochglanz polierten HD-Look. Hier weiß man, was man bekommt: Keine Experimente, aber dafür jede Menge Spaß.

Ratchet & Clank Future: Tools of Destruction ist exklusiv für PlayStation 3 erhältlich.

8 / 10

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