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Rayman Legends (PS4, Xbox One) - Test

Next Gen, wer braucht das, wenn man das hier hat?

Auch auf der aktuellen Generation immer noch ein echter Konkurrent für Mario. Vielleicht der einzige auf Augenhöhe derzeit.

Was bleibt noch zu sagen? "Kennste eins, kennste alle", das vielleicht? Das soll jetzt nirgendwo als pauschalisierendes Urteil über das fantastische Hüpfspiel-Genre an sich ankommen. Im Detail gibt es etwa zwischen Donkey Kong: Tropical Freeze und Rayman Legends, deren Ansätze ich beide sehr schätze, gar liebe, zahlreiche Unterschiede. Eines schnörkellos und stilsicher festgezurrt im Old-school-Gehege, das andere bis unter den Deckel voll mit Gimmicks und Feel-good-Minikrams. Man bekommt den Pfropfen kaum draufgedrückt, so viel ist da drin.

Gemeint ist Rayman Legends in all den Versionen, in denen es ab heute zu haben ist. Egal, auf welchem System ihr es erleben wollt: Kennste eins, kennste alle. Euch empfängt eine farbenfrohe, rotzfreche Backpfeife von einem Spiel. Ein Jump-and-Run von Leuten, die das Genre atmen und vermutlich auch schnupfen würden, sofern das möglich wäre und der Welt dann nicht etwas sehr Wundervolles fehlte. Ähm... alles wie gehabt also? Die große Ausnahme ist die ultimative, ursprünglich als Blaupause erdachte Wii-U-Version, inklusive der fantastischen Touchscreen-Nutzung, über die Björn in seinem damaligen Test alles sagte, wozu man noch in der Lage ist, nachdem man sich mit Haut und Haaren fressen ließ. Mehr muss man von einem an der Perfektion kratzenden Jump-and-Run nicht wissen.

Egal, auf welcher Plattform ihr Rayman spielen wollt - es bleibt ein verdammt gutes Spiel. Wer die Wahl hat, nimmt die Wii-U-Version.

Dass heute Xbox One und PS4 dazukommen, merkt im besten Fall Ubisoft bei der Endabrechnung. Wenn man sich nicht gerade leise in den Schlaf weint, weil dieser quirlige Querkopf trotz siebenfacher Auslage in den Geschäften (PC, PS3, PS4, PS Vita, Wii U, Xbox 360, Xbox One, puh...) nicht ansatzweise die Menge an Leuten erreicht, die er verdient hätte. Interessanterweise macht Rayman Legends auf den beiden neuen Konsolen ein Statement über die "Next Gen", ohne direkt darauf abzuzielen.

Kaum ein Spiel dürfte den zuckenden Schultern egaler sein, wenn es um den technischen Unterschied zwischen der letzten und gerade angebrochenen Generation geht, und kaum eines stellt in seinem Umfeld die Relevanz ideenreichen Spieldesigns so deutlich heraus. Immerhin schön, wenn man potenziell mehr Leute auf mehreren Systemen erreicht - weitere Argumente hat dieser "Next-Gen-Rayman" nicht. Braucht er auch nicht. Er zeigt keine nennenswerten Unterschiede in der Bilddarstellung, egal ob man die alten oder neuen Kisten betrachtet. Was früher schon klasse aussah, wird mit mehr Hardware-Power natürlich nicht schlechter. Falls ihr doch was findet, freut euch!

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Ein bisschen schärfer sind die Grafiken in wenigen speziellen Szenen, an wenigen speziellen Ecken, berichten die Kollegen von Digital Foundry, und ich teile diesen Gedanken eher aus Verlegenheit. Weil es sonst nicht wirklich viel zu sagen gibt. Wii U und Xbox One hängen beide per HDMI an meinem Fernseher, und abgesehen davon, dass Letztere ein etwas kräftigeres, farbenfroheres Bild liefert, ist das hier für normale Augen eine Angelegenheit vom Maßstab eins zu eins. Die wunderschön gezeichneten 2-D-Hintergründe sind bis auf den finalen Pinselstrich ziemlich genau das, was man aus dem letzten Jahr kennt; dazu 60 sattelfeste Bilder pro Sekunde und auf null reduzierte Ladezeiten. Springt ihr in eine Welt hinein, seid ihr sofort drin, ohne Zwischenbildschirm. Der Spaß kann beginnen.

Dort erlebt ihr dann ein Jump-and-Run, das immer den richtigen Ton und das richtige Tempo trifft. Das von Leuten stammt, die das Genre offenherzig lieben und hiermit nach all den Jahren noch etwas zu sagen hatten, statt nur müde seine besten Tage zu zitieren. Auch wenn Xbox One und PS4 technisch sicher nicht hinterher sind, reden wir praktisch von unbedeutenden Nuancen. Ihr könnt sie nach eigenen Vorlieben heranziehen oder ignorieren, wie auch immer. Aber sie sollten die Entscheidung bei diesem hüben wie drüben sehr wundervollen Abenteuer nicht beeinflussen. Rayman Legends bleibt ein zauberhaftes, beschwingtes Spiel, auf Wii U perfekt, überall sonst nah dran. Kein schlechter Deal für maximal 40 Euro.

9 / 10

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Sebastian Thor Avatar
Sebastian Thor: Steht auf Bier und Bloodsport. Mag weiche Sofas und verliert sich gern in Gedanken an dies und das. Seit 2014 bei Eurogamer dabei, aktuell als freier Redakteur.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

In diesem artikel

Rayman Legends

PS4, Xbox One, PS3, Xbox 360, PlayStation Vita, Nintendo Wii U, PC

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