Razer Blackshark V2 Pro (PS5) im Test: Auch für PlayStation und Switch eine solide Wahl in der Mittelklasse
Gaming-Spezialist für um die 200 Euro.
Hatten wir das nicht schon mal? Ja, so in der Art, nur eben jetzt als PS5 Version, weshalb ich noch ein wenig von meinem eigenen Senf zu Melanies Test hinzufüge, an den ich euch in diesem Zusammenhang vertrauensvoll verweise.
Das Blackshark V2 Pro ist Razers Headset für Portemonnaies (oder sagt man heute “Paypal-Kontos”?), die für ein neues Gaming-Headset um die 200 Euro berappen. Dezent gehobene Mittelklasse, mit ein paar Einschränkungen ein schön vielseitiges Headset. Dass es jetzt die PS5-Version ist, sieht man aber eigentlich nur an der Optik (vor allem der weiß-blauen Papp-Verpackung) und am schön konsolentauglichen, L-förmigen Wireless Dongle. Das Headset funktioniert auch am PC und der Switch tadellos, unterstützt jedoch an der Sony-Konsole den proprietären PS5-Raumklang Tempest.
Was das Blackshark V2 Pro nicht kann…
Vielleicht räumen wir gleich aus dem Weg, was das Blackshark V2 Pro nicht kann? Zunächst einmal würde ich behaupten, dass es “out of the box” nicht das musikalischste Headset ist. Die Razer Audio-App fürs Smartphone liefert aber einen guten Equalizer mit, mit dem man diesem Headset den leicht stumpfen, arg mittigen Standard-Klang und seine lispelnden S-Laute ganz gut austreiben kann. Danach klingt es nach meinem Dafürhalten ordentlich, wenngleich nicht in derselben Liga wie das Steelseries Nova Wireless 7, das durchweg neutraler klingt, aber auch Bässe etwas resoluter abbildet.
Ebenso ist es nicht möglich, die Ohrmuscheln seitwärts zu drehen, was den Transport nicht unbedingt erleichert und zumindest in der Theorie auf einigen Köpfen nicht immer angenehm sein könnte. Ich hatte allerdings keinerlei Komfortprobleme. Die Kombination aus textilen Polstern und Memory-Schaum mag nicht unbedingt sommerlich anmuten, fühlte sich trotz 320 Gramm Gewicht aber niemals lästig an Ohren oder auf dem Kopf an. Lediglich, dass sich die Größe auf meinem Dickschädel im Verlauf einer Session von selbst zu verstellen schien, erforderte selten kleinere Korrekturen.
Gleichfalls existiert kein aktives Noise-Cancelling, allerdings halten die Polster und die geschlossene Bauweise störende Umgebungsklänge recht ordentlich von einem Weg. Aber es ist wohl keins für die U-Bahn. Zuletzt ist außerdem kein passiver Betrieb über Klinkenkabel vorgesehen. Ihr könnt das Blackshark V2 Pro allein über das USB-C-Dongle oder Bluetooth betreiben. Dafür aber beides auf einmal, solltet ihr Konsole und Smartphone zugleich koppeln wollen. Der Kopplungsvorgang mit dem Smartphone und das Auffinden des Blackshark in der Audio-App gelangen aber auf meinem iPhone 15 Pro nicht auf Anhieb komplett zuverlässig - bis es auf einmal funktionierte und dann stabil blieb. Seltsam und schwer zu rekonstruieren, was da falsch gelaufen war.
… und was es umso besser macht
Genug gemeckert, denn das Blackshark hat auch gute Seiten. Zunächst einmal gefällt mir die Ortung des Klangs vor allem an der PS5 ziemlich gut, wobei das Kompliment hier vermutlich vor allem Tempest gebührt. Trotzdem: Das Blackshark harmoniert gut mit dieser Technologie. Außerdem ist die Batterielaufzeit mit 70 Stunden wirklich ausgezeichnet. Auch wenn es nur die zweitbeste Lösung nach dem genialen Wechselakku des (deutlich teureren Steelseries Arctis Nova Pro Wireless) ist, ist das doch allerhand.
Wie Melanie schon ausgiebig berichtete, ist vor allem das Mikrofon nahe an einer Wunschlos-Glücklich-Lösung. In der Qualität gibt es das nicht oft und auch, wenn ihr selbst nichts davon habt, so werden es euch eure Mitspielenden danken. Über den großen, physischen Drehknopf, mit dem man die Lautstärke bestimmt, kann ich auch nicht genug Liebeslieder singen. Vorbei das irritierende Rädchen-Gesuche mit dem Daumen. Zugreifen, drehen, zufrieden sein. Der Untergang von Drehreglern ist ein anschauliches Beispiel, wie wir in den vergangenen Jahrzehnten an der Usability vorbei innoviert haben.
Interesse? Das Razer Blackshark V2 Pro PS5-Edition gibt es zum Beispiel für aktuell nnicht ganz 186 Euro auf Amazon.de. Kaufland.de kommt auf den gleichen Preis. Mit 193 Euro liegt Cyberport immer noch fast 30 Euro unter der UVP.
Und ja, auch der Sound an sich ist mehr als in Ordnung, wenn man sich ein wenig mit dem Equalizer auseinander gesetzt hat, wird der Bass druckvoller und S-Laute weniger schneidend, während die Mitten den Rest des Spektrums weniger verhängen. Das geht mit nur wenigen Handgriffen und dann macht das sauber verarbeitete, ein wenig an Piloten-Hardware gemahnende Blackshark eigentlich alles richtig. In dieser Preiskategorie nach einem soliden Headset sucht, das sowohl zur PS5 als auch zur weißen OLED-Switch oder dem Steam Deck bestens passt, wird den Kauf des Blackshark V2 Pro nicht bereuen
Razer Blackshark V2 Pro – Fazit
Jetzt liest sich der obere Abschnitt doch ein wenig länger, als man es bei der Wertung erwarten würde. Dennoch liegt das in erster Linie daran, dass es heutzutage eine Menge Headsets gibt, die versuchen, wirklich alles zu können und jedes Häkchen auf der gedachten Checkliste eines imaginierten Eierlegende-Wollmilchsau-Interessierten zu setzen, egal ob ein paar davon eher krakelig sind. Das Blackshark ist aber gerne ein Spezialist für Gaming und E-Sport und macht in dieser Sparte verdammt viel richtig. Alleine wie viel Aufmerksamkeit in das Mikrofon und einen Aufbau geflossen ist, der sich mit wenig Fummelei bedienen lässt, belegt das stichhaltig.
Eine Batterielaufzeit, bei der man schon mal vergessen kann, dass es kein Kabelkopfhörer ist, ein rustikales, aber ansehnliches Design und eine ordentliche Software runden dieses gute Gerät ab. Kann man machen!
Razer Blackshark V2 Pro | |
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