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Razer Raiju Tournament Edition PS4-Controller - Test: Gutes Comeback ...

... mit nur einem Problem!

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Mit neuer Firmware nun rundum gut! Ergonomisch, schicker Look, tolle Verarbeitung, gute Mikroschalter und Zusatztasten. Der Raiju macht Spaß

Razer hatte mit dem neuen Raiju keinen guten Start. Stick-Drift-Probleme und Drahtlos-Lag sorgten für schlechte Presse und aufgebrachte Fans. Trotzdem wollte ich dem Controller für unsere Testreihe über PS4-Premium-Controller eine Chance geben ... und wurde positiv überrascht. Ein Firmware-Update hat sich des Problems mittlerweile angenommen, in Sachen Performance habe ich an diesem formschönen Controller nur noch eine Sache auszusetzen.

Also, was haben wir hier? Einen Premium-Controller mit asymmetrischem Stick-Layout und vier Zusatztasten, der drahtlos über Bluetooth 5 oder per mitgelieferter, proprietärer 2-Meter-Micro-USB-Strippe Anschluss an PlayStation 4 und PC findet. Leuchtleiste oder Gyro-Sensoren gibt es hier ebenso wenig, wie ihr Sticks oder Steuerkreuz tauscht (für letzteres hat Razer den teureren Raiju-Ultimate im Angebot). Straßenpreis für die Tournament Edition: um 120 Euro, also eine Idee günstiger mittlerweile als die meisten anderen Pads in dieser Kategorie, woran die mäßigen Kundenbewertungen zu Beginn sicher nicht unschuldig gewesen sein dürften. Mir liegt er in der besonders hübschen "Mercury"-Version vor, die weiß mit silbernen und grauen Akzenten nach meinem Dafürhalten ein extrem schickes Stück Hardware ist.

Weiß mit grau uns silber. Ein nett zurückhaltendes Design.

Was direkt auffällt - neben der Tatsache, dass weder ein Carrying Case noch ein Schonbeutel im Lieferumfang enthalten sind: Der Controller wirkt im Vergleich mit dem DualShock recht wuchtig, aber da ist er in dieser Nische nicht allein. 332 Gramm machen den Eindruck, hier ordentlich was in der Hand zu haben, etwas, das wertig und gut verarbeitet ist - und die grau gummierten Griffe fassen sich gut an. Hält man ihn in den Händen, wirkt er in erster Linie kompakt und dann doch nicht zu groß. Alles ist sehr bequem zu erreichen, gerade die Zusatztasten sind bestens platziert.


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Zwei liegen hinter den Griffhörnern und ganz natürlich unter den Mittelfingern, zwei versetzt hinter und zwischen den Schultertasten und sind für die Zeigefinger vorgesehen. Was auf den ersten Blick überladen wirkt, stellt sich als extrem gelungener Kniff heraus. Ich mit meinen mittelgroßen Händen kann diese oberen Zusatztasten intuitiv und ohne umzugreifen aus der normalen Ruheposition meiner Zeigefinger - zwischen L1 und L2 zum Beispiel - betätigen. Ein Geniestreich in Sachen Ergonomie, der mir noch besser gefällt, als eine Lösung mit vier Paddles.

Wirkt überladen, ist aber wahnsinnig überlegt angeordnet: Die oberen Zusatztasten finden gut Platz zwischen den Schultertastern.

Die Sticks wirken eine Idee massiger und etwas leichtgängiger als auf dem DualShock 4, ich hatte aber das Gefühl, dass das der Präzision keinen Abbruch tat. Ich mochte vor allem die abriebfesten Innenringe um die Einfassung herum, wegen denen der Hals der Sticks nicht am Gehäuse scheuert. Das Steuerkreuz wirkt sehr solide, wenngleich die konkave Form und die erhöhten Kanten sicher nicht die daumenfreudlichste Lösung sind. Aber damit kann man arbeiten.

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Das beste Am Raiju dürfte sein, dass alle digitalen Tasten mit Mikroschaltern unterlegt sind, selbst das Touchpad! Rubberdomes kommen nicht zum Einsatz, soweit ich das sehen kann, was für die Präzision und Langlebigkeit des Raiju spricht. Die Kreuz- bis Kreistasten haben im Vergleich zum eSwap allerdings deutlich mehr Hub. Der Weg, den sich die Taste drücken lässt, gleicht dem des DualShock 4, wenngleich die Buttons natürlich sehr viel früher auslösen. Die eSwap-Tasten machen aber einen nüchterneren, weniger "quetschigen" Eindruck. Aber ja: Bis auf die Schultertasten klickt hier jeder Knopf wunderbar befriedigend und resolut.

Razer dachte sogar daran, die Button-Bezeichnung für die rückwärtigen Taster verkehrt herum aufzudrucken. Warum das Sinn macht, merkt man, wenn man ihn in der Hand hält und intuitiv auf den Kopf stellt, um sich die Knöpfe anzuschauen.

Auch die Trigger gefallen mir bestens, sind recht feinfühlig und ihr Weg nicht zu kurz. Wer mag, darf trotzdem mithilfe ihrer mechanischen Trigger Stops - einfach einen Hebel von innen nach außen schießen - den Hub verkürzen, was für Shooter sicher Tempo-förderlich ist. Extravagant wirkt die Konfiguration, nicht weil man viele Einstellmöglichkeiten hätte, sondern weil sie nicht über ein Computerprogramm oder Tastenkombinationen auf dem Controller funktioniert, sondern über eine Smartphone-App. Drückt die Menütaste unten mittig auf dem Raiju und er koppelt sich mit der Telefon-App. Hier belegt ihr dann die Sondertasten um - etwa Quadrat auf die linke Mittelfingertaste, um den rechten Stick zum Nachladen in den meisten Shootern nicht loslassen zu müssen - und die App speichert die Änderungen auf dem On-Board-Speicher des Joypads.

Ansonsten halten sich die Einstellmöglichkeiten in Grenzen. Die Intensität des Rumbles beider Motoren regelt ihr hier getrennt - und wer mag, darf auch eine Sensitivitätsbremse auf einen der M-Knöpfe genannten Zusatz-Buttons legen, was nach meinem Wissensstand in diesem Segment einzigartig ist. Aber abgesehen davon geht mehr, bei Nacon und Thrustmaster reguliert ihr selbst Stick-Beschleunigung und so weiter. Trotzdem: Der hier fühlt sich für mich ab Werk perfekt an. Ich habe in den gut 40 Stunden, die ich hiermit Lost Ember, Control, Darksiders 3, Fallen Order und Ashen spielte, keinerlei Lags, Drift und sonstige Performance-Irritationen. Dazu kommen die "bis zu 19 Stunden" Batterielaufzeit, die Razer angibt und durchaus hinkommen könnten. Sehr gut!

Wirkt erstmal nicht sonderlich elegant, das Gerät über eine Smartphone-App zu konfigurieren. Dann wiederum: in der Praxis (spiele am Desktop, am Laptop und an PS4) fand ich es sehr clever, die Software nur auf einem Gerät zu haben, das ich sowieso immer dabei habe, anstatt auf dreien.

Meckern muss ich nur in einem Punkt: Will man ein Headset per Klinke an den Controller anschließen, geht das nur, wenn er verkabelt an Konsole oder PC hängt. Dass wie bei der PS4 der Sound per Bluetooth an das Pad geliefert wird, das ist nicht vorgesehen. Warum, das weiß ich nicht genau, kann mir das allerdings nur so erklären, dass man sich Sorgen um die Übertragungsleistung machte. Zudem nutzen viele Spieler ohnehin separate Headset-Lösungen, Soundkarten und dergleichen. Dennoch nicht gerade praktisch und ein Versäumnis, das nicht hätte sein müssen.

Ansonsten jedoch mag ich den Raiju TE sehr. Gerade in diesem Mercury-Weiß ist es wohl das schönste der bisher getesteten Geräte. Alles fühlt sich bestens an, die Mikroschalter sind eine reine Freude und in Sachen Performance ist seit dem Firmware-Update offenbar alles in Butter. Die Zusatztasten sind in einer Weise platziert, dass einem eine Einsatzmöglichkeit für sie einfällt, selbst wenn man gar nicht vorhatte, sie zu benutzen. Nach schwierigem Start ist der Raiju für mich damit einer der besten Controller, die man sich für die PS4 kaufen kann und sein Geld definitiv wert.


Hersteller: Razer - kompatibel mit: PS4, PC - Preis: ca. 120 Euro - Erscheint am: erhältlich

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Alexander Bohn-Elias Avatar
Alexander Bohn-Elias: Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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