Razers StarCraft 2 Hardware
Banshee, Spectre und Marauder im Test
Blizzard-Spiele sind nicht nur etwas Besonderes, weil sie in aller Regel ziemlich gut sind, einen eigenständigen Look haben und vom Start weg mehr oder weniger bugfrei ausgeliefert werden, sie haben auch eine Haltbarkeit, die weit jenseits der Norm liegt. Praktisch jedes ihrer Spiele seit WarCraft und Diablo erfreut sich langjähriger Beliebtheit bei einer Horde von Spielern. StarCraft spielt man heute noch und, da es sich bei StarCraft 2 um einen relativ konservativen Nachfolger handelt, gibt es wenig Gründe, warum es das nicht auf eine ähnliche Laufzeit bringen sollte.
Wer sich so lange und mit so viel Hingabe einem speziellen Spiel widmet, der kann sich auch schon mal spezielle Accessoires gönnen, um die Spielerfahrung zu optimieren. Razer dachte sich das auch so und veröffentlicht kurz vor Weihnachten ein komplettes Set aus Keyboard, Maus und Headset, speziell für StarCraft 2. Oder zumindest relativ speziell. Diesen Text tippe und mausklicke ich auch gerade mit diesem Set und insoweit kann ich dem Ganzen schon mal Allgemeintauglichkeit attestieren. Gut so, schließlich wird es nicht ganz billig, sich vollständig mit dem StarCraft-Logo zu umgeben. Für das Keyboard und das Headset, genannt Marauder und Banshee, werden jeweils 120 Euro fällig, die Maus mit dem Namen Spectre gibt es für 80 Euro. Das sind Premium-Preise, aber liefert Razer auch Premium-Hardware?
Razer Marauder StarCraft 2 Keyboard
Preis: ca. 120 Euro
Hersteller: Razer
Erhältlich über: Computer Universe
Was beim Entpacken des Marauder als erstes auffällt, ist das trotz der geringen Größe (40 * 18 cm) relativ hohe Gewicht. Dieses Keyboard wurde allem Anschein – und ein paar leichten Belastungstests – nach durchaus hochwertig verarbeitet. Nichts wackelt, nichts klappert und die zwei Meter textilumwickeltes Kabel, mit dem übrigens alle drei Geräte aufwarten, runden den ersten hochwertigen Eindruck ab. Die kleinen Maße in der Breite resultieren aus dem Verzicht auf einen eigenen Cursor-Block. Diese Tasten, plus die üblichen Einfüge- und Lösch-Funktionen, legte man kurzerhand auf den numerischen Block. Die restlichen Tasten sind vollzählig, spezielle Game-Tasten für Makros sucht man jedoch vergeblich. Stattdessen lassen sich alle Tasten über die Software mit Makros belegen. Das passiert sehr simpel in dem aufgeräumten Treibermenü, indem ihr auf dem angezeigten Keyboard auf die gewünschte Taste klickt, diese mit Makros, Programmbefehlen oder einfach einer anderen Taste belegt und das Ganze dann am besten noch als Profil speichert.
Der Abstand zwischen den einzelnen Tasten ist groß, da die Form der jeweiligen Taste sich nach oben verjüngt und so ein bisschen mehr Platz entsteht. Dies soll verhindern, dass in der Hitze des Gefechtes der Finger versehentlich eine andere als die gewünschte Funktion drückt und ehrlich gesagt klappt es im Spiel, wo ihr die Finger auf bestimmten Tasten liegen habt, perfekt. Beim Tippen dagegen ist es zuerst ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die kleinere „Landefläche" lässt den Finger schon mal in der Schlucht zwischen zwei Tasten landen.
Nach dieser kurzen Eingewöhnung jedoch entpuppt sich die Marauder als ziemlich universell einsetzbar. Eine Einschränkung müssen höchstens Leute in Kauf nehmen, die inzwischen komplett auf die flachen Notebook-Keyboards geeicht sind. Die Tasten des Marauder sind hoch und sie liegen dank der klassischen Bauweise auch hoch. Dies ist gerade bei langem Tippen ein echter Bonus, da die Gelenke liegen und die Handhaltung recht natürlich bleibt. Ich liebe das bei einem Keyboard, es fühlt sich für mich weit präziser und entspannender an, gehört ihr jedoch zu den Flach-Tippern, solltet ihr das hier erst einmal vor dem Kauf testen. Möglicherweise freundet ihr euch damit an, möglicherweise nicht. Der Druckpunkt wurde relativ hart eingestellt, sodass man die Finger gut auf einer Taste ruhen lassen kann, ohne versehentlich zu tippen. Der Widerstand, sobald erst einmal Druck ausgeübt wird, reduziert sich dann schnell und mit einem weichen, allerdings nicht lautlosen Klacken löst ihr die Taste aus.
Einmal korrekt angeschlossen, erstrahlt das Marauder wie ein Weihnachtsbaum. Jede Taste ist hintergrundbeleuchtet, die Abstände zwischen den Tasten strahlen einen an, die vier Ecken des Keyboards zieren drei farbig leuchtende Streifen und links und rechts verpassen zwei an der Seite gezogene LEDs dem Marauder die tripped-out ground-effects eines überzüchteten japanischen Klein-Rennwagens. Und über allem thront das StarCraft-2-Logo.
Die Farbe selbst lässt sich beliebig definieren, wobei die Leuchtkraft für dunkle Farben ein wenig zu gering ausfiel, um euch die Tasten im Halbdunkel noch lesen zu lassen. Hier bietet sich dann eher ein helles Rot oder Weiß statt eines Dunkellila an. Die Leuchterei ist natürlich eine hübsche und im Dunkel auch praktische Zierde, für den StarCraft-2-Spieler jedoch hat das Marauder – genau wie übrigens auch Banshee und Spectre – einen speziellen Lichttrick auf Lager. Die Zahl der Actions per Minute spielt hier beim eigenen Selbstbewusstsein für den StarCrafter eine große Rolle und zu wissen, in welchem Tempo man arbeitet, kann nicht schaden. Zu diesem Zweck definiert ihr auf einer Farbskala, welche Farbe bei welcher APM-Zahl leuchten soll. Bis zu einem Dutzend Abstufungen von 0 bis 400 APM lassen sich festlegen, sodass das Keyboard erst in grün leuchtet und sich dann langsam Signalrot verfärbt, während das Spieltempo drastisch zulegt.