Red Dead Redemption: Undead Nightmare
Die Nacht der untoten Cowboys
Neben dieser neuen Wurfwaffe wurde auch eine dicke Donnerbüchse integriert, die ihr mit Knochenfragmenten laden könnt. Munition für den Frontlader findet ihr direkt bei toten Zombies. Einfach die Leichen durchsuchen und sich besonders spitze Geschosse heraussuchen, schon ist das nächste Opfer Gulasch. Abgerundet wird das neue Arsenal durch eine Zombieköder, an dem in der aufgemotzten Variante eine Sprengladung sitzt, die alle angelockten Leichenfresser mit einem dicken Knall in kleine Moderfetzen verwandelt. Auch hier werden Erinnerungen an Left 4 Dead wach.
Wie es sich für ein Zombie-Spiel gehört, ist das Zerlegen der wandelnden Leichen herrlich blutig inszeniert. Körperteile fallen zwar nicht ab, aber die enorm wichtigen Kopftreffer, sorgen für einen herrlichen Blutregen. Und manchmal bleibt sogar noch ein Stück Hals übrig. Ob Rockstar diese brutalen Details durch die USK bekommt, bleibt abzuwarten. Also mal wieder Daumen drücken und ein Stoßgebet an die Jugenschutz-Götter schicken.
Doch das Säubern von Friedhöfen ist nicht euer einziger Nebenjob. In den diversen Siedlungen, Forts und Farmen haben sich Überlebende verschanzt, die ihr natürlich retten müsst. Unterstützt durch die Eingekreisten gilt es auch hier, so lange Zombies zu töten, bis sich eine Leiste komplett ausgefüllt hat. Um eure Mitstreiter stärker zu machen, könnt ihr ihnen vor der Schlacht Munition zukommen lassen. Wart ihr erfolgreich, klärt sich der Himmel ein wenig auf und es wagen sich ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolken.
Außerdem müsst ihr bei einer Art Umkehrung der Kopfgeldjagd vermisste Personen zu finden. Einfach den passenden Steckbrief in einer befreiten Stadt schnappen, den Weg freiräumen und den Überlebenden in einem Stück zu seinen Angehörigen bringen. Und schon wieder jemanden glücklich gemacht. Im Verlauf der Geschichte, aber auch mitten in der Wildnis, trefft ihr immer wieder auf bekannte Gesichter. Wer, wie, wann und warum, wollte Rockstar mal wieder nicht verraten. Typisch.
Doch nicht nur Menschen werden von der Seuche verwandelt. Ihr kämpft gegen Zombie-Bären und Zombie-Pumas. Und könnt euch auf ein Zombie-Pferd schwingen, das schneller und ausdauernder als seine lebenden Verwandeten ist, sich im Gegenzug mangels Hirn aber deutlich zickiger steuert. Zusätzlich erscheinen in der Wildnis mystische Tiere wie Wolpertinger und die vier Pferde der Apokalypse. Diese brachialen Reittiere müssen erst gezähmt werden, bevor ihr mit ihnen für Tod und Vernichtung sorgen könnt. Jedes einzelne bietet dabei ganz besondere Fähigkeiten. Krieg steht zum Beispiel in Flammen und entzündet jeden Untoten, an dem ihr vorbeireitet. Tod lässt auf einen Schlag den Kopf der modrigen Wesen explodieren. Dagegen wirken Hunger und Pestilenz fast harmlos. Die beiden besitzen unendliche Ausdauer und können nicht getötet werden.
Natürlich gibt es auch drei neue Outfits, die beim Zombie-Metzeln hilfreich sind. Zum Beispiel sorgt ein spezieller Anzug dafür, dass ihr von den Zombies nur dann entdeckt werdet, wenn ihr sie angreift. Praktisch, aber wer will denn die Viecher am Leben lassen? Außerdem gibt es noch eine Mehrspieler-Komponente, die wir auf dem Event ausführlich ausprobieren durften. Leider kann ich nur so viel sagen: Sie macht extrem viel Spaß. Der Rest steht mal wieder unter Embargo. Nächste Woche reichen wir die Infos per News nach.
Eins steht fest: Undead Nightmare bietet endlich den Umfang, den ich mir auch schon von den anderen DLCs gewünscht habe. Mehr als sechs Stunden Geschichte, frische Gegner, Waffen, ein paar echt ungewöhnliche Reittiere und ein erstklassiger Multiplayer-Modus. Ob der erste Story-DLC sich um Zombies drehen musste, mag mal dahingestellt sein. Ich für meinen Teil liebe die niedlichen Gehirnfresser und freue mich wie ein Schnitzel auf Undead Nightmare. Es gibt aber genug Fans da draußen, die sich wahrscheinlich erst nochmal eine klassische Singleplayer-Erweiterung gewünscht hätten.
Außerdem kann ich über die Qualität der eigentlichen Geschichte wenig sagen. Bisher gab es nur ein paar Schnipsel zu sehen, zu wenig, um sich ein abschließendes Bild zu machen. Doch hier muss man Rockstar einfach vertrauen. Die Jungs haben es drauf, egal ob mit Zombies oder ohne. Wenn nichts mehr schief geht, steht uns also endlich eine erstklassige Erweiterung ins Haus, die dem fantastischen Hauptprogramm gerecht wird. Wer den Rockstar-Jungs nicht blind vertraut, kann natürlich gern unseren Test abwarten. Zombie-Fans müssen auf jeden Fall zugreifen. Besser kann man die Thematik in einem Western-Game kaum umsetzen.
Red Dead Redemption: Undead Nightmare erscheint am 26. Oktober für 9,99 Euro beziehungsweise 800 Microsoft Points via PSN und Xbox Live Arcade.