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Ready at Dawn spricht über die Länge von The Order: 1886

Qualität statt Quantität.

Nicht zuletzt an diesem Wochenende wurde fleißig über die Länge von Ready at Dawns The Order: 1886 diskutiert.

Erste Spieler halten das Spiel bereits in ihren Händen und am Wochenende tauchte ein kompletter Durchgang des Spiels auf YouTube auf - inklusive aller Zwischensequenzen. Rechnet man alles zusammen, ergibt sich eine Gesamtdauer von fünf Stunden und 30 Minuten.

Bereits in der letzten Woche sprach Ready at Dawns Gründer, CEO und Creative Director Ru Weerasuriya mit Eurogamer über die Länge des Spiels, nachdem es zuvor Berichte gab, man könne das Spiel in weniger als fünf Stunden durchspielen.

„Ich weiß, dass einige Zahlen durchs Netz geistern. Und ich weiß, warum diese Frage gestellt wird. Die Zahlen, die die Runde machen, sind aber nicht korrekt. Es ist unmöglich, das Spiel in dieser Zeit durchzuspielen, daher wissen wir, das sie falsch sind", so Weerasuriya.

„Letzten Endes werden wir das nicht kommentieren. Wir können die Leute nicht davon abhalten, solche Dinge zu schreiben und jeden Fehler kommentieren, den sie machen. [...] Wir machen Spiele. Das, was wir tun, machen wir für die Spieler. Und genau dabei will ich es belassen."

Zu einer durchschnittlichen Spieldauer wollte er sich nicht äußern, sprach aber allgemein über das Thema Länge: „Die Länge eines Spiels ist wichtig. Jedes Spiel muss sich die Zeit nehmen, um seine Geschichte zu erzählen. Einige Spiele können kurz sein, andere lang. Ich erinnere mich noch, als ich Modern Warfare kaufte und die Kampagne in rund dreieinhalb oder vier Stunden durchspielte. Und es machte Spaß, weil die Kampagne funktionierte und sie noch etwas anderes hatten."

„Jedes Spiel muss das enthalten, was es braucht, um das Spielerlebnis zu bieten, das man haben will, wenn man es zum ersten Mal anpackt. Für uns bedeutete dies, dass es kein kurzes Spiel wird und euch belohnt, während ihr es durchspielt. Es gibt eine Story, Informationen und es öffnet die Tür für eine Menge Fragen, die ihr vielleicht mit dem beantworten könnt, was ihr im Spiel findet - oder hoffentlich damit, was ihr in Zukunft herausfinden werdet."

„Unsere Industrie ist so vielfältig, dass wir unterschiedliche Spiele brauchen. Es müssen verschiedene Genres und Singleplayer-Spiele wie unseres möglich sein, aber auch Multiplayer- oder Koop-Spiele, Social Games und was auch immer", so Weerasuriya.

Dass sich Spieler Gedanken darüber machen, ob ein Spiel wie The Order: 1886 den Vollpreis wert ist, kann er nachvollziehen. Er hofft aber auch, dass Ready at Dawns Ansatz - Qualität statt Quantität - die Spieler zufriedenstellt.

„Das kann ich absolut nachvollziehen. Ehrlich gesagt denken wir immer daran. Wir wissen, dass die Leute Unterhaltung und Dinge haben wollen, mit denen sie länger spielen können. Aber die Industrie war schon immer vielfältig. Blickt man zehn Jahre zurück, gab es eine Menge Spiele, die ausschließlich Singleplayer-Titel waren und nur einmal durchgespielt wurden. Es gab auch welche, die man nochmal spielen und mehr aus ihnen herausholen konnte. Und genau das haben wir getan. Ihr könnt es nochmal spielen und andere Dinge herausholen."

„Müssen wir alle dasselbe machen? Ich hoffe, dass die Leute, die solche Spiele mögen, sie auch spielen. Aber ich möchte auch Teil einer Industrie sein, bei der ich als Spieler die Möglichkeit habe, genau das zu tun. Ich habe Spiele gespielt, die zwei Stunden dauerten und besser waren als andere, die ich 16 Stunden lang spielte. So sieht die Realität aus."

Weerasuriya zufolge gab es auch noch viele andere kurze Spiele, die ihn umgehauen haben - und das mehr als Spiele, die „15, 16, 20 oder 30 Stunden" dauerten. „Manchmal will ich einfach nur, dass ein Spiel mich umhaut, auch wenn es nur für eine kurze Zeitspanne ist", fügt er hinzu. „Die Länge ist für mich nicht gleichbedeutend mit Qualität. Es ist wie bei einem Film. Nur weil ein Film drei Stunden lang ist, macht ihn das nicht automatisch besser."

Mit der Zahl der Mitarbeiter von Ready at Dawn - 120 Personen arbeiten dort - habe das alles nichts zu tun. Laut Weerasuriya habe man sich nicht auf den technischen Aspekt konzentriert und dabei den Inhalt vernachlässigt.

Für Aufmerksamkeit sorgte das Spiel bislang auch durch die Art und Weise, wie es mit seinen interaktiven Zwischensequenzen umgeht. Mitunter werdet ihr mitten in einer Szene oder direkt danach mit einem Quick-Time-Event konfrontiert.

Dadurch will man dafür sorgen, dass die Spieler stets bei der Sache sind und aufmerksam sein sollten, weil immer etwas passieren könnte. Aber gleichermaßen ging es auch darum, die richtige Balance zu finden. Manchmal steht bei den Sequenzen die Story im Vordergrund, manchmal sind es Kämpfe.

„Einige Leute hassen Zwischensequenzen, das ist ihr gutes Recht. Manche hassen wiederum bestimmte Arten von Gameplay, andere die Steuerung. Wir können nicht einfach nur eine Gruppe dieser Leute zufriedenstellen. Was wir euch bieten wollen, ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Ein Erlebnis. Das ist der Faden, der sich durch das ganze Spiel zieht."

The Order: 1886 erscheint am 20. Februar 2015 für die PlayStation 4.

The Order: 1886 - Story-Trailer

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Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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The Order: 1886

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