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Recaro Nxt Phantom Arctic Gaming Stuhl im Test - Elegant, edel, ergonomisch und robust ist er auch noch

Note: S-Rank, weil stabil.

Ein außergewöhnlicher Gaming Chair mit einer Menge Bequemlichkeiten, hohem Sitzkomfort, Stabilität und bequemen Individualisierungsoptionen bereits vor dem Kauf.

Der Recaro Nxt: Phantom Arctic klingt ein bisschen so, als wäre er für E-Sport im Winter gemacht, aber nein, hierbei handelt es sich um einen ergonomischen Gaming-Stuhl, den ihr locker auch für acht Stunden im Home-Office nutzen könnt. Wahrscheinlich auch im Sommer, wenn man sich das Material und die luftdurchlässige Rückenlehne anschaut. Und wie passend, dass der Hersteller bereits mit der Inspirationsquelle für ergonomische Stühle bestens vertraut ist, nämlich Sitzen für den Motorsport, da merkt man gleich, warum sich vor dem PC sitzen so gut anfühlt.

Meine Testversion enthält alle Extras, die man sich auf der Recaro-Webseite zum Stuhl wünschen kann: Das edelste Material, 5D-Armstützen, alle vier voreingestellten Positionen für die Rückenlehne und die 4-Wege-Lordosenstütze, die euch insgesamt 799 Euro zum Vollpreis auf der Webseite - inklusive fünf Jahren Garantie - kosten würden. So weit müsst ihr aber nicht gehen, denn in Recaros eigenem Konfigurationstool könnt ihr ganz bequem beim ersten Modell anfangen und selbst entscheiden, welche Zusätze ihr wirklich braucht und an welcher Stelle ihr lieber sparen wollt. Mit 599 Euro ist allerdings auch die erste Option bereits im Premium-Preissegment angesiedelt.

Getestet habe ich den Phantom Arctic jetzt übrigens relativ lange, über mehrere Wochen hinweg, und bin erstaunt darüber, wie stabil sich dieser Sitz hält und wie geschmeidig dabei die Zusatzfunktionen funktionieren. Für diesen Gaming Chair Test gibt es absichtlich ein passendes Video, denn da könnt ihr sehen, wie der Stuhl in echt wirkt und wie die Extra-Funktionen wirklich funktionieren. Lasst euch die wichtigen Einblicke nicht entgehen und schaut unbedingt rein!

Box und Zubehör: Mit etwas über 20 kg kam mein Paket bei mir an, je nach Einstellungen könnte es auch ein paar Gramm leichter sein, zum Glück ohne Schnickschnack, kaum Plastik, kein Styropor, dafür eine robuste Verpackung, die die drei Einzelteile sehr fest im Griff hatte. Die fünf weichen Fußrollen sind in einer separaten kleinen Box. Die dünne Gebrauchsanleitung solltet ihr nicht übersehen, denn da sind auch noch Kontaktmöglichkeiten zum Hersteller bei, falls ihr Fragen oder Anmerkungen zum Produkt haben solltet. Während mein Kater jetzt also eine gute Zeit mit dem Riesenkarton hat (siehe Video), geht's für mich an den Aufbau.

Verarbeitung und Design: Rollen rein, Hydraulikstange drauf, der Sitz ist ja schon vormontiertet, einmal kurz setzen, um zu schauen ob alles klappt und dann - die Rückenlehne. Einen Extra-Versuch brauchte ich schon, um die richtige Halterung zu finden, denn den Knopf (siehe Fotos oben), der euch das Konstrukt genauso schnell wieder abbauen lässt, musste ich erstmal finden, aber dann ist er auch schon aufgestellt und gesellt sich grazil und schlank an meinen PC-Tisch.

Recaro bietet die Nxt-Serie in drei verschiedenen Modellen an: Schwarz, Rot und in meinem Arctic-Blau, in dem ein bisschen Türkis mitmischt. Die dezenten Farbakzente gefallen mir in dieser Version am meisten, das Rot sticht etwas mehr heraus. Solltet ihr ein buntes Neon-Setup im Gaming-Zimmer oder für den Stream haben, dann wird dieser Stuhl wohl eher untergehen, mir gefällt der edle Look, der alle anderen Stationen eher aufwerten sollte. Zu meinem Glück wirkt der Stuhl auch nicht zu sportlich, würde sich aber in einem Motorsport-Setup fließend einreihen. Viel wichtiger ist aber das Material, das hier ohne eine einzige Macke perfekt verarbeitet wurde. Ihr könnt nämlich zwischen einfachem Stoff, Mikrofaser und einer Mischung aus Mikrofaser und Skai PU-Leder mehr wählen, das Fußkreuz könnt ihr mit Aluminium und Plakette upgraden und ihr entscheidet selbst, ob es weiche oder harte Rollen sein sollen. Alle Veränderungen im Material wirken sich auf die Ästhetik aus, gerade die letzte Mischung harmoniert sehr gut miteinander.

Komfort und Erfahrungen: Mir fällt vor allem ein Begriff ein, wenn ich an meinen neuen Gaming-Stuhl denke: robust. Obwohl ich ihn so schnell und schraubenlos zusammengebaut habe, wackelt hier überhaupt nichts. Auch nicht die verstellbaren Armlehnen. Macht auch irgendwie Sinn, denn um hier irgendwas zu verschieben, muss man immerhin ein wenig Kraft aufbringen und beim Spielen, Schreiben oder im Videoschnitt würde ich die nicht einfach auf meinen Armlehnen ausüben. Da ich etwas kleiner bin, kann ich bei dieser Höhe sogar entspannt am Handy sein und meine Arme werden unterstützt. Die Funktion der Rückenlehne, die vier Grad nach vorne gebogen werden kann und damit meine Haltung korrigiert, möchte ich besonders positiv hervorheben. Auch das Verstellen der Sitzhöhe könnte sich nicht geschmeidiger anfühlen.

Wovon ich allerdings kein Fan bin, sind die restlichen voreingestellten Neigungen. Gerade weil ich nicht der Durchschnittsgröße entspreche, fällt bei solchen Voreinstellungen immer irgendwas nicht richtig aus. Aber dass man hier die Rückenlehne sperren und entsperren kann, um auch mal die Sitzposition zu wechseln, finde ich super. Nie habe ich das Gefühl, dass es hier nicht richtig einrastet, im Gegenteil, es ist erstaunlich, wie stabil sich jeder Hebel anfühlt. Da ich kleiner als der Durchschnitt bin, baumeln meine Beine normalerweise eher, als dass ich nicht genug Platz habe und auch hier deckt die unterste Sitzstufe meine Größe nur fast ab. So viel fehlt aber nicht, meine Füße können zwar nicht im perfekten 90-Grad-Winkel, dennoch trotzdem senkrecht auf dem Boden stehen und was mich beeindruckt, ist, dass auch ein zwei Meter großer Mensch keine Probleme damit haben wird.

Das Material ist ebenfalls positiv hervorzuheben, egal ob Mikrofaser oder Kunstleder (oder idealerweise eine Kombination aus beidem). Der Stuhl ist bequem und was nicht haften soll, bleibt nicht haften. Außer Katzenfell, aber das hat Mikrofaser so an sich. Dafür gestaltet sich die Reinigung schnell und einfach, zur Not kann ich sogar die Armlehnen ganz wegklappen, um mit einem Staubsauger darüber zu gehen. Der Mikrofaser-Bezug gefällt mir am besten, die 50 Euro würde ich investieren. Die Farbakzente sind sehr dezent, vor allem beim Kunstleder. Ich persönlich finde das Gewicht des Stuhls von etwa 20 kg perfekt, dadurch fühlt er sich hochwertig an, es wird aber nicht zu mühsam, ihn von A nach B zu bewegen. Er lässt sich außerdem durch einen einfachen Knopfdruck schnell und kompakt auseinanderbauen und verstauen.

Recaro Nxt Phantom Arctic - Fazit

Der Recaro Nxt Phantom Arctic ist ein sehr guter Gamingstuhl im mittleren Premium-Segment. Der größte Vorteil ist die maximale Anzahl an Optimierungsmöglichkeiten, und das noch vor dem Kauf. Aber auch, wenn der Stuhl da ist, gibt es einige Einstellungsmöglichkeiten, die die Stabilität nicht raushauen, denn ihr werdet wahrscheinlich nicht alles immer brauchen. Der Phantom Arctic ist außerdem nicht zu markant, wirkt im Gegenteil eher schmal, gleichzeitig strahlt er eine Stabilität aus, die er auch halten kann. Mit nur rund 20 kg Eigengewicht und 150 kg Maximalbelastung setzt er ein Statement. Über die Verarbeitung, den Komfort, die Rückenstütze und das Design kann man, wenn man nicht Maximalist ist, ebenfalls nicht meckern. Ob ihr in diesem Preissegment für eure Haltung investieren wollt, ist euch überlassen, aber an allen anderen Stellen erfüllt Recaro sein Versprechen der maximalen Bequemlichkeit und bietet eine gute Stütze fürs Gaming-Zimmer oder Home-Office.

Recaro Nxt Phantom Arctic
PROCONTRA
  • Einfache Handhabung, einfache Bedienungsanleitung
  • Robust und schlank: Wiegt nur etwa 20 kg, hält aber bis zu 150 kg aus
  • Effektive Verteilung der Funktionen, die meisten sind gut versteckt und funktionieren intuitiv, sobald man sie einmal benutzt hat
  • Hoher Sitzkomfort
  • Dezente Farbakzente beim Arctic lassen das Design besonders gut aussehen
  • Einfach auseinanderzubauen, wenn man umziehen will
  • Hochwertiges Material möglich, gerade die Mischung aus Mikrofaser und Kunstleder erleichtert die Reinigung und sieht extrem schick aus
  • Maximale Individualisierungsoptionen vor dem Kauf
  • Kann mit 799 Euro bei allen Zusätzen relativ teuer werden
  • Wenn ihr unter 170 cm groß seid, könnt ihr die Füße nicht ganz auf den Boden setzen und die voreingestellten Modi bringen euch nicht unbedingt etwas
  • Wer sich nicht so leicht entscheiden kann, könnte Choice Paralysis bei so vielen Optionen bekommen
  • Solltet ihr ein buntes Gaming-Zimmer haben, würde das schlichte Design untergehen

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Ana Kudinov Avatar
Ana Kudinov: Ana macht bei Eurogamer.de seit 2020 die Video-Redaktion. Sie streamt in ihrer Freizeit und spielt viel Strategie- und Indiespiele am PC - kann aber grundsätzlich mit jedem Genre und jeder Konsole etwas anfangen. Ana liebt es sich über Japan und Anime zu unterhalten und verbringt dementsprechend auch viel Zeit mit JRPGs und anderen Besonderheiten aus dem asiatischen Raum.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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