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Red Dead Redemption

Wilder Sex im Wilden Westen

Ein paar Kilometer weiter verschanzt sich ein verzweifelter Gesetzeshüter hinter einem Stein. Mehrere Banditen belegen den aufrechten Mann mit Büchsenfeuer. Sprecht ihr ihn an, verpasst er euch eine veritable Nebenmission. Ihr müsst die Bande aus einer Farm vertreiben und den Anführer erledigen. Nach einer wilden Schießerei, in der unsere Präsentatoren das neue Kampfsystem samt regenerierender Lebensenergie, Dead-Eye-Zeitlupe und Schulterperspketive vorführen konnten, bekommen wir den Status eines Hilfsherrifs verpasst – mehr Details zum Kampfsystem folgen auf der letzten Seite. Das ist besonders dann hilfreich, wenn ihr mal wieder ein paar Soldaten oder Zivilisten umgelegt habt und euren Wanted-Status loswerden wollt.

Die eigentliche Flucht nach einem Verbrechen funktioniert zwar genauso wie bei Grand Theft Auto IV – ihr müsst aus dem Radius der Gesetzeshüter entkommen -, im Gegensatz zu Nicos Einwanderungsdrama wird danach jedoch ein Kopfgeld auf euch ausgesetzt. Wer also nicht ab und an für den Sheriff arbeitet, bei einem Überfall eine Maske trägt oder sein Kopfgeld selbst abbezahlt, wird schnell von einer ganzen Bande Unholde, der Polizei und der halben Armee verfolgt.

Fast wie in einem BioWare-Abenteuer könnt ihr euren Ruf ständig verändern und damit auch den Ablauf der Geschichte beeinflussen. Wer berüchtigt ist, hat zwar weniger Ärger mit Banditen, muss dafür beim Händler einen Aufpreis zahlen. Berühmte Revolverhelden kommen besser bei den Ladys an, werden im Gegenzug aber immer wieder von ruhmsüchtigen Gangstern zu einem Duell herausgefordert. Die Welt von John Marston wirkt dadurch noch glaubwürdiger. Wenn es nach mir ginge, sollte Rockstar diese Mechanik auch bei der Grand-Theft-Auto-Serie einfügen.

Red Dead Redemption - Mein Name ist John Marston.

Nach diesem Zwischenfall begibt sich John in das kleine Nest Chuparosa. Das mexikanische Dorf ist zwar nicht der Nabel der Welt, bietet aber einen bevölkerten Markt, einen Saloon und eine kleine Polizeistation. Bei den Händlern könnt ihr alle möglichen Waren erstehen, die euch das Leben in der Prärie erleichtern. Ihr könnt spezielle Tränke herstellen, mit aufgerüsteter Campingausrüstung euren Spielstand speichern und Munition auffüllen. Um diese wichtigen Hilfmittel zu organisieren, besitzt John ein echtes Inventar.

Hier könnt ihr nicht nur verschiedene Kleidungsstücke zur Tarnung verstauen, sondern auch die Fundstücke unterbringen, die in verlassenen Häusern, speziellen Verstecken oder in Banktresoren herumliegen. Ja, ihr habt richtig gehört: Bei Red Dead Redemption gibt es echtes Loot. Ihr findet Gewehre, Pistolen, Geld, Ausrüstungsgegenstände und Schatzkarten. Letztere führen über zweideutige Zeichnungen zu verlassenen Wertsachen und fördern so den Forscherdrang.

Eine weitere, nette Nebenbeschäftigung ist das Jagen von Verbrechern. An der kleinen Station holen wir uns einen Steckbrief ab und begeben uns zu seinem letzten Aufenthaltsort. Auf dem Weg dorthin erleben wir wieder ein hervorragendes Beispiel für die lebendige Welt, die Rockstar San Diego hier aus dem Cowboyhut gezaubert hat. Mitten auf der Straße hält uns ein scheinbar geschwächter Passant auf, der fragt, ob ihr ihn mit in die Stadt nehmt. Kaum haltet ihr barmherzigerweise an, reißt er euch vom Pferd und haut ab. Zum Glück ist euer Kläpper gut trainiert und wirft den Angreifer auf einen kurzen Pfiff in den Wüstensand. Als Strafe werft ihr ein Lasso auf den guten Mann und schleift ihn ein paar Hundert Meter hinter eurem Pferd her. Der Wilde Westen wurde nicht umsonst wild genannt.