Red Orchestra 2: Heroes of Stalingrad - Test
Nur die Starken überleben
Was Tripwire ebenfalls sehr gut hinbekommen hat, ist die Schlachtfeldatmosphäre. Ob es nun das Waffenfeuer im Hintergrund, getötete Kameraden, die Farbgebung oder der Soundtrack sind, all das versprüht ein ebenso realistisches Feeling wie es das Gameplay an sich tut, erzeugt hier eine doch schon leicht beklemmende Stimmung, die der Konkurrenz einfach abgeht.
Gespielt wird übrigens in drei verschiedenen Modi: In Territory und Countdown geht es darum, bestimmte Gebiete für sein Team in Besitz zu bringen, ansonsten hätten wir da noch das standardmäßige Team Deathmatch, das wohl keiner weiteren Erklärung bedarf. Währenddessen sammelt ihr Punkte für Abschüsse und Teamwork, zum Beispiel das Einnehmen von Punkten oder das Verteilen von Munition, durch die ihr wiederum im Ehre-Rang aufsteigt. Zusätzlich gibt es noch ein Rangsystem für die einzelnen Klassen, mit dem ihr an weitere Ausdauer und mehr Waffen kommen könnt. Bis ihr alles freischaltet, dauert es dementsprechend eine Weile, allerdings bietet Red Orchestra 2 somit auch genügend Motivation, um sich lange damit zu beschäftigen.
Abseits des Multiplayer-Modus bringt Red Orchestra 2 übrigens auch zwei Singleplayer-Kampagnen mit sich. Hier könnt ihr auf Seiten der Russen oder der Wehrmacht spielen, thematisch dreht sich alles um die Schlachten in und rund um Stalingrad. Erwartet hier jedoch keine allzu große Überraschung, auch Red Orchestra 2 ist primär ein Multiplayer-Shooter. Es gibt zwar ein paar nette Einführungssequenzen bei den meisten Missionen, aber eine echte Story mit echten Charakteren braucht ihr nicht zu erwarten.
Im Grunde handelt es sich bei den einzelnen Aufträgen auch lediglich um Botmatches, in denen ihr nach und nach bestimmte Punkte erobert oder verteidigt. Aufgrund der nicht unbedingt zu den cleversten Vertretern ihrer Art gehörenden KI, die Soldaten gerne mal ein wenig planlos über die Karte laufen lässt, alles in allem aber immerhin auf das Ziel hinarbeitet, eigenen sich die Kampagnen eher für Einsteiger, um sich vorab etwas mit dem Gameplay, dem Handling der Waffen und den Karten vertraut zu machen. Im Tutorial erklärt man euch auch, wie ihr die Schießeisen richtig einsetzt und beispielsweise bei größeren Entfernungen das Absinken der Kugel ausgleicht.
Red Orchestra 2 basiert übrigens auf Epics Unreal Engine 3 und sollte daher eigentlich recht genügsam in puncto Hardwareanforderungen sein, allerdings besteht hier durchaus noch etwas Optimierungsbedarf, damit das Spiel auch in den höchsten Einstellungen ordentlich über den Bildschirm flutscht - immer wieder kommt es da noch zu kleineren Problemchen. Offensichtlich muss Tripwire die Unreal Engine noch etwas besser in den Griff bekommen.
Wie anfangs schon erwähnt: Red Orchestra 2 ist kein Spiel für euch, wenn ihr mal eben eine schnelle Runde spielen und einfach Spaß haben wollt. Dementsprechend richtet sich der Titel auch eher an die Hardcore-Fraktion, belohnt diese allerdings mit einem wirklich gelungenen, realistischen Spielerlebnis, in das man sich jedoch erst mal hineinarbeiten muss. Besonders Einsteiger werden es hier schwer haben, aber Krieg ist nun mal kein Kinderspiel - und das ist etwas, was Red Orchestra 2 sehr gut vermittelt.
Red Orchestra 2: Heroes of Stalingrad ist via Steam und in Kürze auch im Handel erhältlich.