Resident Evil: Operation Raccoon City

Ab und an, tauchen übrigens auch in der Kampagne die dicken T-Virus-Träger auf, die euch deutlich mehr Probleme bereiten. Hunter, Licker und Tyrants übernehmen dabei die Rollen der Spezial-Zombies aus Left 4 Dead und mischen immer wieder gut eingespielte Verteidigungsstellungen auf. Und eins ist sicher, Raccoon City wird kein einfaches Spiel.

Neben den Zombies trefft ihr im Story-Modus auch auf feindliche Soldaten. Auch das sorgt für einen abwechslungsreicheren Spielablauf. Ihr liefert euch Feuergefechte, erobert Kontrollpunkte und kämpft euch so immer weiter durch die zombieverseuchte Stadt. Das fühlt sich zumindest auf den ersten Blick wie ein Bot-Match an, wird aber immerhin durch schicke Zwischensequenzen aufgemotzt.

Man muss abwarten, ob die Kampagne eher als Training für die Mehrspieler-Gefechte dient oder wirklich auch für Solo-Spieler interessant ist. Mit einem klassischen Resident Evil hat das aber fast nichts zu tun. Auf Rätsel müsst ihr genauso verzichten wie auf ein Inventar oder ein ausuferndes Shop-System. Aber anders bedeutet ja nicht automatisch schlechter.

Abschließend noch ein paar Worte zur Grafik. Moderne Effekte, hochauflösende Texturen und flüssige Animationen sorgen für ein stimmiges Gesamtbild. Zusammen mit den kompetent umgesetzten Zombies und Monstern verströmt zumindest dieses Element also echtes Resident-Evil-Feeling. Klar geht es noch besser, aber für ein Spin-Off schon mal gar nicht sooo schlecht.

Unterm Strich war Resident Evil: Operation Raccoon City damit für mich eine DER Überraschungen auf der E3. Was natürlich zum Teil an meinen sehr niedrigen Erwartungen lag, aber auch an der doch recht überraschend soliden Qualität. Die Kombination aus Zombie-Horde und klassischem Multiplayer-Shooter sorgt für ein erfrischend anderes Gameplay und ein paar einmalige Momente. Wenn man sich unter Feuer durch attackierende Zombies metzelt, sich gegenseitig heilt und mit Buffs aushilft, vergisst man schnell, dass das Ganze wenig mit Resident Evil zu tun hat.

Skeptisch bin ich nur bei der Kampagne. Momentan sieht das eher nach einem Offline-Trainings-Modus mit ein paar eingestreuten Zwischensequenzen aus. Das kann zwar mit einer guten KI auch Spaß machen, aber die Hardcore-Fans der Serie werden in diesem Punkt eher enttäuscht. Bis auf den Namen und die Zombies hat das Ganze nämlich wenig mit der Serie zu tun. Doch für die Fans ist Operation Raccoon City aber sowieso nicht gedacht. Hier geht es um neue Zielgruppen und die könnten diesmal wirklich zugreifen.