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Resident Evil Village auf der Switch im Test - Heute streame ich dann mal meinen Halloween-Grusel-Horror

Läuft. Sollte jetzt keine Überraschung sein. Trotzdem toll.

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Resident Evil 8 läuft dank Streaming auf der Nintendo Switch ohne große technische oder spielerische Einbußen. Ihr könnt nun den wunderbaren Goth-Horror der durchgeknallten Art auch auf dieser Konsole genießen.

Resident Evil Village, oder eben Teil 8, auf der Switch? Ich konnte es mir nur so halb vorstellen. Natürlich ist das ein wenig borniert. Zum einen liefen schon andere Streaming-Games ganz ordentlich auf Nintendos Handheld. Zum anderen ist das ja der Sinn der ganzen Streaming-Sache: Große Technik auf kleiner Technik darstellen. Und so sollte es mich nicht erstaunen. Aber nachdem ich das direkt laufende Bayonetta 3 gerade erst für seine bescheidene Optik abmahnen musste, ist der Kontrast zu der vollen Pracht von Resident Evil 8 umso drastischer.

Wenn Streaming so gut funktioniert... Ich hoffe Nintendo plant nicht im großen Umfang damit. Für Resident Evil Village klappt das super, aber ein Mario möchte ich schon unmittelbar haben.

Sicher, es hilft schon mal ungemein, dass es nur 720p oder eben 1080p in der Docking-Station sein müssen. Aber das tut der detailreichen Welt des düsteren Dorfes keinen Abbruch. Das liegt auch daran, dass das Spiel nie ein schneller Shooter wird. Selbst wenn ihr irgendwann besser gerüstet durch das Dorf schleicht, sind zwar die Monster mal schnell, aber nicht so schnell und es kommt eben nicht auf die ganz große Präzision an. Da dürfte der Streaming-Grund-Lag auch Feinfühligere nicht so sehr stören. Mir selbst fiel es praktisch nicht auf, aber ich bin da auch mit einer etwas höheren Toleranz gesegnet.

Ansonsten läuft es anständig und flüssig mit 30 Frames, was angesichts der Tatsache, dass ich eine Switch halte, immer noch wie ein Wunder wirkt, selbst wenn es keines ist. Ich habe hier eine so eher semi-stabile 100/40-Leitung, die gerne mal ein wenig abfällt. Aber falls das im Laufe der Spielsessions der Fall war, dann war Resident Evil 8 genügsam genug, um das abzufedern. Die vier Balken, die oben rechts in der Ecke die Verbindung anzeigen, wurden nie weniger. Auch mit einer LTE-Verbindung lief es genauso gut, von 5G mal ganz zu schweigen. Und nur, um es probiert zu haben: 3G reichte nicht mal, um das Spiel überhaupt zu starten. Gut also, dass Switch und Resi Village nicht vor mehr als zehn Jahren erschienen. Am besten ist es jedoch, wenn ihr zuerst die Demo ladet und wenn die läuft, dann läuft auch der Rest des Spiels. Und die Ladezeiten sind übrigens für Switch-Verhältnisse auch ein Traum. Länger als ein paar Sekunden wird nie gewartet.

Die große Dame Dimitrescu stiehlt natürlich allen anderen die Show, aber Heisenberg ist auch gar nicht mal so schlecht als Resi-Bösewicht.

Was Resident Evil Village angeht, nun, ich liebe es. Für mich ist es das Beste, was Resident Evil seit dem Mercenary-Modus aus Revelations 2 passierte. Mit dem habe ich zwar noch mal deutlich mehr Zeit verbracht, aber was das richtige Spiel angeht, hatte ich seit Teil 4 nicht mehr so viel Freude mit Trash-Pulp-Horror. Das Transylvania-Setting, dass keine Touristenfallen auslässt und auf dem Weg ein paar sehr nette und sogar unheimliche Ideen verarbeitet, ist genau der wilde Ritt, der Resident Evil große machte. Immer am Rande der Überreizung der Klischee-Karten hangelt es sich trotzdem mit intakter Atmosphäre durch die 15 oder so Stunden. Okay, der vorletzte Bossfight, da können wir drüber reden. Hätte besser sein können. Aber bis dahin läufts. Wie zuvor, deshalb verweise ich euch einfach hier noch mal an Alex Test zu Resident Evil Village auf PS/Xbox/PC. All das gilt ungebremst auch hier.

Ich freue mich jetzt schon auf Resi 2 Remake auf der Switch. Den Teil hatte ich bisher noch ausgelassen. Eine gute Gelegenheit das nachzuholen, jetzt wo Resident Evil Village zeigte, dass es so gut geht.

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Und schließlich kann man sich nicht mal über den Preis aufregen, von wegen jetzt wieder Vollpreis für ein altes Game. Mit 40 Euro ist Resident Evil Village auf der Switch gut eingepreist. Wenn ihr das Vergnügen noch nicht hattet und die Demo läuft bei euch, dann nur zu. Resident Evil Village nahm genau die Richtung, die ich schon eine Weile mal wieder sehen wollte. Richtig netter Goth-Trash-Grusel, der mehr an die Eskapaden des vierten Teils erinnert als an die teilweise sich selbst zu wichtig nehmenden Auswüchse danach. Teil 7 riss das Ruder rum, Teil 8 brachte die Reihe für mich wieder nach Hause. Bin jetzt schon gespannt, wie sie es schaffen, das Ganze mit Teil 9 zu versenken. Egal, spiele ich halt Remake 4.

Resident Evil Village Nintendo Switch Pro und Contra

Pro:

  • Resident Evil Village läuft dank Streaming ausgezeichnet und detailreich auf einer viel zu schwachen Konsole
  • Bereits niedrigere LTE- oder DSL-Verbindungen reichen
  • Das Spiel ist wunderbarer Trash-Goth-Horror der genau richtig übetriebenen Art
  • Solide Rätsel, gute Action, anständige Survival-Balance
  • Demo verfügbar, um das Streaming zu testen

Contra:

  • Streaming erfordert unterbrechungsfreie Internetverbindung, daher kein Spiel für Zugreisen
  • Ein kleiner Streaming Eingabe-Lag ist immer vorhanden
  • Das Spiel hat ein paar Längen

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