Retro auf Raten - Wii Virtual Console
Donnertore, Welthelden und Simons Suche
World Heroes
- Plattform: NeoGeo
- Entwickler: Alpha Denshi
- Erschienen: 1992
- Kostenfaktor: 900 Punkte
- Wii-Mote Unterstützung: Ja
Vor zwei Wochen freute ich mich noch auf die nächsten NeoGeo-Titel, einen allerdings füchtete ich: World Heroes. Jetzt, nachdem der Prügler auch sein Antlitz im VC-Sortiment zeigte, stellt sich ein seltsames Gefühl der Beruhigung ein. Es ist passiert, vorbei und auch bald vergessen, ab jetzt geht es mit den NeoGeo-Titeln bergauf.
World Heroes konnte selbst 1992 niemanden hinter irgendetwas hervorlocken. Gegen die direkten Konkurrenten Art of Fighting und Fatal Fury wirkte Alpha Denshis Prügler schlicht und ergreifend Mitleid erregend. Sei es der erbärmliche Soundtrack, die grobschlächtige Grafik oder die fragwürdige Auswahl der Kämpfer: Kein Bereich des Spiels konnte in irgendeiner Weise überzeugen. Aber jetzt haben wir es hinter uns, Ihr spart Eure Punkte und wir vergessen diesen unerfreulichen Zwischenfall in der Beat´em´Up-Geschichte einfach schnell wieder.
Goldmünzen: 0,5 / 5
Castlevania 2
- Plattform: NES
- Entwickler: Konami
- Erschienen: 1987
- Kostenfaktor: 500 Punkte
- Wii-Mote Unterstützung: Ja
Man sollte eigentlich meinen, dass Konamis Castlevania-Reihe eine sichere Sache ist, um einen Flop wie World Heroes schnell wieder zu vergessen. Leider gibt es in jeder Familie ein schwarzes Schaf und im Falle des Belmont-Clans ist es Teil 2 für das NES, das alle Tugenden der restlichen Sippe vermissen lässt.
Castlevania 2 – Simons Quest wurde in der Tradition damaliger Nintendo Fortsetzungen 1987 komplett umgekrempelt. Was bei Mario und Zelda zwar nicht berauschend, aber immerhin ganz gut funktionierte, endete bei Castlevania in einem Desaster. Dabei wirkt aller Anfang noch so unschuldig und der nicht-lineare Aufbau mit Städten, kleinen Rätseln und zahlreichen Dungeons, alles aus der Seitenansicht, scheint durchaus überzeugend. Auch die Grafik und der Sound bieten alles, was man von dem NES halt so erwarten kann.
Der Leibhaftige steckt dann nach kurzer Spielzeit in zahllosen Details. Am offensichtlichsten macht sich der brutale Schwierigkeitsgrad bemerkbar. Castlevania 2 versucht in den Action-Adventure-Gefilden zu wildern und lässt Euch zahlreiche dringend benötigte Items in den Shops der Stadt kaufen. So weit, so harmlos, leider macht sich das Bare sehr, sehr rar und die Items scheinen es ebenfalls zu sein. Anders lassen sich die hoffnungslos überzogenen Preise der Händler nicht erklären. Spätestens bei den teilweise ebenfalls zu kaufenden Quest-Items hört jeder Spaß auf. Einige lassen sich nur ein einziges Mal benutzen. Setzt Ihr also einen Gegenstand falsch ein, seid Ihr ihn los, genauso wie Euer Geld und Eure Motivation.
Dass einige der Quest-Rätsel offenbar von den Insassen eines Irrenhauses tief im guatemalesischen Dschungel erdacht wurden und zahlreiche kleinere Mängel bei Gameplay und Steuerung jeden Meter von Simons beschwerlichen Weg pflastern, spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Der zweite Teil der ansonsten von mir wirklich heiß verehrten Castlevania-Serie kann schlicht als Fall für Masochisten und solche, die es werden wollen, abgetan werden. Teil 3 kommt bestimmt bald und dann werdet Ihr erleben, was wirklich gute Goth-Action auf dem NES bedeutet. Und bis dahin solltet Ihr Eure Punkte aufsparen.
Goldmünzen: 1 / 5
Und nächste Woche...
... möchte ich nicht wieder bei drei Spielen zwei Totalausfälle dabei haben. Wie wäre es stattdessen mit dem schrulligen Eichhörnchen aus Conker? Das fand ich auf infantile Weise unterhaltsam.