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Phoenix Wright Ace Attorney: Trials and Tribulations

Kein Einspruch!

"Nick! Are you going to let him get away with making fun of your hair!?" - Maya, Spirit Medium

Es kann kein gewöhnliches Review sein. Es ist nicht möglich.

Klar. Ich könnte Euch das Gameplay schildern. Aber dann müsste ich genau das Gleiche schreiben wie beim Vorgänger, denn der grundsätzliche Ablauf und sämtliche Features sind absolut identisch. Ihr hört von einem Verbrechen oder erlebt es gleich mit, untersucht den Tatort, sammelt Spuren, befragt Zeugen. Dann vertretet Ihr den vermeintlich Schuldigen vor Gericht, sucht Widersprüche in Aussagen und findet schließlich den wahren Täter. Aber das will ich nicht bis ins kleinste Detail wieder ausführen, denn das könnt Ihr ebenso gut im Test von Justice for All lesen.

Klar. Ich könnte Euch die Story verraten. Aber dann würde ich Euch all die Überraschungen, die Spannung, den Witz rauben, der gerade den Abschluss der Trilogie so auszeichnet. Und auch das will ich selbstverständlich nicht.

Was bleibt also übrig?

Nun, ich könnte Euch erzählen, warum Phoenix Wright: Trials and Tribulations der beste Teil der Reihe ist. Warum es so ein einzigartiges Spiel ist, obwohl es oberflächlich gesehen nichts Neues bietet. Warum es mit seiner Geschichte, seinen Charakteren für mich jeden anderen Titel dieses Jahres in seine Schranken verweist.

"Zvarri! The truth has once again been elegantly revealed to me." - Luke Atmey, Ace Detective

Wie oft heißt es: "Ihr müsst die Vorgänger nicht gespielt haben, um mit der jüngsten Ausgabe Spaß zu haben." Viele würden sagen, das trifft auch auf das dritte Abenteuer von Phoenix Wright zu. Wahrscheinlich hätten sie recht. Aber ich sage es trotzdem nicht. Denn um die Geschichte zu verstehen, die Wendungen, die Charakter-Entwicklungen, die Hintergründe, müsst Ihr die Vorgänger definitiv gespielt haben.

Der Magatama zeigt Psyche-Locks.

Genau genommen solltet Ihr zumindest die wichtigsten Storyelemente sogar verinnerlicht haben, denn nur dann werdet Ihr richtig genießen können, was Euch erwartet. Trials and Tribulations ist ein Spiel für die Fans. Es lässt Euch Dinge tun, von denen Ihr bislang nur träumen konntet. Es schafft Konstellationen, die Ihr so nie für möglich gehalten hättet.

Ich spreche in Rätseln. Ich entschuldige mich dafür. Schuld ist allein das Spiel, das mich in Gedanken gefangen hält, obwohl ich es vor über zwei Wochen beendet habe.

Konkreter. Ihr werdet alte Bekannte wiedersehen: Einige wirken, als sei die Zeit stehen geblieben, andere haben sich äußerlich verändert, sind im Herzen oder im Geiste aber die Alten, andere verfolgen eine gänzlich neue Agenda. Ihr trefft auf Freunde, die Euch - vielleicht unwillentlich - in den Rücken fallen, und auf Feinde, die sich Euch plötzlich und vollkommen unerwartet anschließen. Aber nie unbegründet: Alles ist nachvollziehbar, jeder Charakterzug, jede Handlung, jedes noch so kleine Detail.

"This is getting us nowhere... Our destination for the day, it seems." - Miles Edgeworth, Prosecutor

Anders als im etwas schwächeren zweiten Teil gibt es dabei wieder mehrere große Themen und Motive, die über allen Fällen des Spiels stehen. Es geht um Liebe, um Hass, um Gier, um Manipulation, aber in erster Linie - wie so oft - um Rache. Es geht darum, wer ein Mensch wirklich ist, und nicht einmal Phoenix selbst bleibt von verschiedensten Anschuldigungen verschont.