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Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt

Karibische Mogelpackung

In der Filmparodie "Epic Movie" bekommen einige Kinoblockbuster so richtig ihr Fett weg, darunter auch „Piraten der Karibik“. Allen voran natürlich ein gewisser Jack Sparrow, der ob seines schwankenden Gangs in "Jack Swallows" umbenannt wird. Der Grund ist möglicherweise in der gelegentlich etwas übertriebenen Darstellung des Mimen Johnny Depp zu suchen.

Was das Ganze mit Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt zu tun hat, die als Videospielumsetzung auch den Weg auf die Xbox 360 gefunden hat? Nun ja, die Bewegungen des skurrilen Piratenkapitäns sind in dieser Fassung mindestens ebenso überzeichnet, wie in der Film-Persiflage. Das heißt natürlich noch lange nicht, dass es sich deshalb um ein schlechtes Spiel handeln muss. Ein gutes ist es allerdings auch nicht.

Anfangs ist man ohnehin erst einmal positiv überrascht: Die Kulisse macht einen mehr als guten Eindruck, denn sie weiß durch teilweise sehr gute Szenarien zu überzeugen. Allerdings wähnt man sich nach dem Schauen von Teil 3 der Piratensaga im falschen Film, ehm Spiel. Pirates of the Caribbean ist in seiner virtuellen Fassung nämlich eine kleine Mogelpackung und Ihr spielt in der ersten Hälfte mehr oder weniger die Ereignisse der zweiten Episode („Dead Man's Chest“) nach.

Ali? Wer ist Ali?

Wie es dazu kommen kann? Es liegt wohl schlicht und ergreifend daran, dass es zu diesem Film „unglaublicherweise“ gar kein Spiel gab. Wie auch immer - jedenfalls verbringt Ihr gut die Hälfte der Spielzeit (ca. 9 Stunden) damit, Davy Jones' Herz ausfindig zu machen und Euch unter den Nagel zu reißen. Erst danach nehmen die Abläufe des dritten Kinofilms ihren - chaotischen - Lauf und Ihr landet in Singapur.

Bis zu diesem Zeitpunkt habt Ihr Euch aber schon oft genug die Piratenkappe von Mr. Sparrow aufgesetzt, Euch durch eine ganze Palette von geradlinigen und linear aufgebauten Levels gefochten und die Höhen und (Un-)Tiefen des Gameplays verinnerlicht. Im Wesentlichen seid Ihr damit beschäftigt, den Degen zu schwingen und Euch Widersacher verschiedenster Art vom Leibe zu halten. Das funktioniert denkbar einfach und ist zum einem dem übersichtlichen Kampfsystem geschuldet: Mit einer Taste löst Ihr Schwerthiebe aus, eine zweite dient Euch für Nahkampfattacken und eine Dritte schließlich aktiviert das Greifen der Gegner, die man dann mit Fausthieben bearbeitet oder wegschubst (vorzugsweise über Klippen ...). Zusätzlich hebt Ihr noch Dolche auf, mit denen Ihr um Euch werft, spielt mit handlichen Granaten oder feuert Eure Pistole ab, für die es jedoch nur jeweils drei Schuss Munition gibt.

Die Darstellung ähnelt durchaus den realen Vorbildern

Der zweite Grund für die recht einfachen Kämpfe sind die Feinde selbst, denn sie sind ziemlich dumm und stellen praktisch gar keine Herauforderung dar: Nach zwei bis drei Treffern drehen sie Euch den Rücken zu und entblößen sich somit für den finalen Schlag. Gähn. Nur gelegentlich erfordert es eines speziellen Abschluss-Moves, um etwa Offiziere aus dem Weg zu räumen.

Dafür müsst Ihr zuvor Eure Fechtkunst-Energie aufladen, was man am besten durch die Kombination von Schwerthieben und Nahkampfattacken bewerkstelligt. Drischt man dann lange genug per Button-Mashing auf seinen Kontrahenten ein, Dürft Ihr Euch eine der eingeblendeten Tasten für den Todesstoß aussuchen. Kein Problem, wirklich nicht.