Team Fortress 2
Vorsicht, Suchtgefahr!
Die Grundlagen und die Klassen haben sich seit der Quake-Modifikation nicht verändert. Zwei Teams müssen sich gegenseitig ins Jenseits pusten beziehungsweise bestimmte Missionen meistern. Jeder Spieler entscheidet sich dabei für eine Klasse, die eine spezielle Aufgabe erfüllt. Der Ingenieur zum Beispiel ist mit seiner Selbstschusskanone in erster Linie für die Verteidigung zuständig. Gleichzeitig sorgt er mit einem Energie- und Munitionsspender für ständigen Nachschub. Der Scout dagegen ist geradezu für den Angriff geboren. Schnell, agil und mit einer Schrotflinte ausgestattet, ist er die ideale Figur, um Dokumente zu stehlen oder einen verlassenen Kontrollpunkt einzunehmen.
Eine ausführliche Beschreibung sämtlicher Klassen und ihrer Aufgabengebiete findet Ihr in unserem Klassen-Special. Die Spielerfahrung hat gezeigt, dass das Balancing hervorragend funktioniert und man mit allen Klassen Erfolge feiern kann. Je nach Spielmodus und Situation sind einige jedoch leichter zu erlernen als andere. In den drei Spielmodi 'Capture the Flag', 'Control Points' und 'Territory Control' müsst Ihr Euch fast immer sowohl um den Angriff als auch um die Verteidigung kümmern. Lediglich bei der 'Territory Control' kann es vorkommen, dass Ihr Euch für eine Strategie entscheiden müsst.
Anfänger sollten beispielsweise einmal den Medic ausprobieren, der eigentlich nur die ganze Zeit seine Heilkanone auf einen Heavy mit Mini-Gun richten muss. Dann, nach einer gewissen Aufladezeit, einfach die zehnsekündige Unverwundbarkeit anwerfen und schon regnet es Kill-Assists. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten bekommt man nämlich auch einen Punkt gut geschrieben, wenn man nur bei der Vernichtung des Gegners hilft. Das fördert die Zusammenarbeit und senkt bei einigen Klassen deutlich das Frustpotential.
Schon 1996 führten die Entwickler der Modifikation, Robin Walker und John Cook , ein Belohnungssystem ein, das unabhängig von den Kills funktioniert. Die Spieler werden dadurch zur Zusammenarbeit gezwungen. Einige Klassen, wie der Sniper, sind aber ganz auf sich allein gestellt, auch wenn ein unterstützender Medic in den harten Scharfschützengefechten immer hilfreich ist. Die Verteidigung eines wichtigen Punktes, das Deaktivieren einer EMP-Device oder das Ausschalten eines Geschützes, mehrt zudem das eigene Konto. So entsteht selbst auf bunt gemischten Public-Servern ein Gefühl des Zusammenhalts und der Abhängigkeit. Selbst ohne Sprachkommunikation versteht man sich blind, da das Spiel sonst so herrlich einfach ist.
Mal abgesehen von den harten Gefechten steht der Humor klar im Vordergrund. Nicht umsonst hat Valve einen Comic-artigen Look gewählt. Dank der wunderbar überzeichneten Charaktere versprüht das Spiel selbst in den Feuerpausen so viel Charme, dass man kaum aus dem Lachen herauskommt.
Mitverantwortlich für die gelungene Optik der recht simplen Modelle ist die Source-Engine, die realistische Schatten und HDR in die Comic-Welt zaubert. Wem der Stil gefällt, wird begeistert sein. Doch selbst Kritiker werden zugeben müssen, dass man durch die einfache Darstellung wunderbar die einzelnen Klassen auseinander halten kann. So erkennt Ihr auf den ersten Blick, welcher Gegner Euch hinter der nächsten Ecke erwartet und könnt Eure Taktik entsprechend planen.
Zusätzlich wirkt die gesamte Welt wie aus einem Guss. Karten und Charaktere sind perfekt aufeinander eingespielt und mit viel Liebe zum Detail animiert. Jede Figur besitzt 11 verschiedene „Emotes“, mit denen Ihr die Wartezeit überbrücken können. Dadurch bekommt Ihr eine persönliche Beziehung zu den Figuren, die durch ein weiteres, kongeniales Feature noch verstärkt wird.