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Revolution 5 Pro im Test: Genießt es, den besten Controller für PC und Sony-Konsolen in den Händen zu halten!

Nach-Halltig zocken.

PS5-Spieler müssen zwar auf DualSense und einen Gyro-Sensor verzichten, in Sachen Verarbeitung, Ergonomie, Handhabung und Konfigurationsmöglichkeiten ist der Revolution 5 Pro aber das neue Maß der Dinge.

Mit dem Revolution 5 Pro von Nacon erlebe ich etwas, das ich in der Form von sonst keinem Gamepad kenne: Ich nehme ihn nur deshalb in die Hand, weil er sich einfach verdammt gut anfühlt. Das Material, sein Gewicht und seine Balance, die Widerstände von Schultertasten und Analogsticks… Wenn Hände Gourmets sein könnten, dann wäre dieses Gamepad ihr Leibgericht.

Mir ist natürlich klar, dass so ein Eindruck ausgesprochen subjektiv ist. Ganz objektiv gesehen muss man dem Revolution 5 Pro aber die hohe Qualität seiner Verarbeitung zusprechen sowie eine Funktionalität, die selbst gehobenen Ansprüchen in der Klasse der Pro-Controller gerecht wird. Ja, wie so viele seiner Art beherrscht auch dieses Pad weder das haptische DualSense-Feedback noch Bewegungseingaben per Gyro-Steuerung. Alles andere ist für mich aber nicht weniger als der neue Maßstab, an dem sich Pro-Controller von nun an messen müssen.

Das ist er: wenn ihr mich fragt, der beste Controller seiner Art. (Revolution 5 Pro - Test)

Übersicht

Erster Eindruck und Inhalt

Es fängt schon beim Design an, mit dem Nacon keine Experimente eingeht und weder einen besonders großen oder kleinen noch einen ungewöhnlich geformten Controller gefertigt hat, an den man sich erst gewöhnen müsste. Der Revolution 5 Pro schmiegt sich mit seinen angenehm großen Hörnchen perfekt an die Finger an und führt die Hände nach oben hin genau so weit zusammen, dass man ihn lange entspannt halten kann. Ich werfe Gamepads selten vor, wenn sie nicht makellos in der Hand liegen, obwohl das oft der Fall ist. Ich erwähne aber gerne, dass sich dieses hier großartig anfühlt.

Auch der weiche Kunststoff sowie die weitgehend texturierten Oberflächen tragen dazu bei – die hochwertigen Buttons, Sticks und Hebel sowieso. Nichts klappert oder wackelt, als hätte Nacon am Material gespart. Das Digikreuz könnte In Kampfspielen und Menüs eine Idee mehr Klick vertragen. Dafür ist es praktisch, dass man Kreisbewegungen relativ leicht ausführen kann.

Mit diesen Teilen kann man den Revolution 5 Pro an sehr verschiedene Vorlieben und Bedürfnisse anpassen. (Revolution 5 Pro - Test)

Lediglich an die vier zusätzlichen Tasten musste ich mich erst gewöhnen, denn die liegen allesamt an der Unterseite der Hörnchen. Das ist für sich genommen ganz normal, allerdings befinden sich zwei davon genau unter den Fingerkuppen von kleinem und Ringfinger und sind dermaßen leicht zu bedienen, dass ich sie anfangs aus Versehen gedrückt habe. Auch beim Aufnehmen des Pads passierte das. Seit ich das verinnerlicht habe, finde ich diese fast nahtlos in die Oberfläche eingelassenen Tasten klasse! Bis das so war, hat es nur eben ein bisschen gedauert.

Inhalt

Alles in allem ist der erste Eindruck also hervorragend, was durch den mitgelieferten Inhalt noch verstärkt wird. Immerhin erhält man nicht nur die übliche Tasche zum Tragen und zum Schutz vor Staub. In einer kleinen Box innerhalb dieser Tasche findet man auch ein alteratives Digikreuz, zusätzliche Sticks (zwei nach außen gewölbte und zwei besonders hohe, ebenfalls nach außen gewölbte), Abstandshalter, mit denen man den Hebelweg der Analogsticks in zwei Stufen begrenzen kann, sowie verschieden schwere Gewichte.

Nacon verspricht übrigens, dass das Austauschen verschiedener Teile sehr einfach sein soll und wird demnächst entsprechende Ersatzteile anbieten. Außerdem wirbt der Hersteller mit einer nachhaltigen Produktion und sorgt über die Hall-Sensoren dafür, dass wichtige Elemente des Geräts nicht so schnell veralten wie bei fast allen anderen Controllern. (Revolution 5 Pro - Test)

Letztere legt man bei Bedarf in entsprechende Aussparungen innerhalb der Hörnchen legen, um das Gewicht zu erhöhen beziehungsweise die Balance zu verändern. Ich habe so dafür gesorgt, dass das Pad sehr mittig liegt, ohne nach vorne oder hinten zu „kippen“. Außerdem betreibt man das Revolution 5 Pro entweder über das mitgelieferte Kabel oder drahtlos, wobei der Akku ungefähr zehn Stunden durchhält. Schaltet man die dezente LED-Beleuchtung sowie die Vibrationsfunktion ab, verlängert man die Betriebszeit sogar ein Stück weit.

Analogsticks ohne Stick Drift

Interessanterweise sorgt aber nicht nur das Anfassen für ein gutes Gefühl, sondern zu einem großen Teil auch das Wissen um eine der größten Stärken des Controllers: Anstatt Potentiometer zu verbauen, liest Nacon die Position der Analogsticks und auch die der Schultertasten über Hall-Sensoren aus, die nicht nur genauere Ergebnisse als Potentiometer liefern. Sie verlieren diese Genauigkeit auch nicht.

Während man sich bei fast allen anderen Gamepads irgendwann über den berüchtigten Stick-Drift ärgert, die zu steuernde Figur also Bewegungen ausführt, die man gar nicht eingegeben hat, ist dieses Thema mit dem Revolution 5 Pro komplett vom Tisch. Und es fühlt sich so gut an, die Deadzone in jedem beliebigen Spiel einfach auf null zu setzen, um den vollen Hebelweg zu nutzen, ohne dass es vor allem im Zentrum des Sticks auch nur die geringste Unstimmigkeit geben würde!

Leider fängt die Kamera in keiner Form das wunderbar satte Rot meiner Outrun-2006-Konfiguration ein. Der Hebelweg des rechten Sticks ist dort verkürzt und auf dem linken sitzt ein etwas höherer Analogstick. (Revolution 5 Pro - Test)

Nun ist Nacon nicht der einzige Hersteller, der Hall-Sensoren verbaut. Weil Stick-Drift immer häufiger negatives Aufsehen erregt, kommt dieser Trend langsam in Schwung. Für den Moment ist der Revolution 5 Pro allerdings der einzige mir bekannte, namhafte Pro-Controller, bei dem diese Technologie zum Einsatz kommt. Nicht einmal Sony konnte sich bei seinem DualSense Edge dazu durchringen, obwohl der Bedarf dafür bei Gamepads, die sich an Spieler mit höheren Ansprüchen richten, am größten sein dürfte.

Mechanisches Einstellen von Sticks & Co.

Höhere Ansprüche, aber weder DualSense noch Gyro-Sensor? Klingt nach einem Widerspruch, ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Spruch – ergibt aber Sinn, wenn man bedenkt, dass für viele Käufer solcher Pro-Controller andere Aspekte im Vordergrund stehen. Aspekte, die sich hauptsächlich um Genauigkeit sowie das Anpassen der Steuerung an individuelle Vorlieben beziehungsweise die speziellen Ansprüche einzelner Spiele drehen. Und hey: Sowohl im PC- als auch im PS4-Modus ist herkömmliches Rumble ja verfügbar. Nur der PS5-Modus für PlayStation-5-Titel, die keine früheren Controller unterstützen, muss ohne auskommen.


Der Revolution 5 Pro ist sowohl bei Hersteller Nacon als auch bei Saturn erhältlich, wo ihr ihn für knapp 230 Euro in Schwarz oder einer weitgehend weißen Variante erhaltet. Wer will, kann bei Otto aber auch knapp 263 Euro dafür bezahlen.
  • Nacon
  • Saturn
  • Otto

  • Was Anpassungsmöglichkeiten angeht, hatte ich die verschiedenen Analogsticks sowie ihre Abstandshalter schon erwähnt, mit denen man den Hebelweg in zwei Stufen verkürzen kann. Letzteres könnte dort praktisch sein, wo die Eingaben in einem Jump&Run ohnehin nur digital umgesetzt werden oder wo man mit kleineren Kreisen zum Beispiel in Street Fighter einen Vorteil hat. Ich nutze es gerade in Outrun 2006, um die Ferraris mit kurzen Schaltwegen schneller in einen Drift zu zwingen. So oder so müsste man die Sticks lediglich nach oben ziehen, die breiteren Schäfte aufsetzen und die Sticks wieder anstecken.

    Den Hebelweg eines Sticks verkürzt man, indem man einen der metallenen Abstandshalter darauf schiebt. (Revolution 5 Pro - Test)

    Apropos digital: Auf die gleiche Weise tauscht man auch das Digikreuz gegen eine Scheibe aus, auf der man den Daumen leichter kreisen lassen kann. Für mich fühlt sich das besser an, Viele bevorzugen aber natürlich das leichtere Ertasten der vier Hauptrichtungen mit dem Kreuz. Wobei man in der auf das Gamepad zurechtgeschnitten Software zusätzlich regulieren kann, ob das Digikreuz ein Acht- oder ein Vier-Wege-Pad sein soll. Auf das Programm gehe ich gleich noch näher ein.

    Vorher will ich noch erwähnen, dass man selbstverständlich auch den Hebelweg der Schultertasten verkürzen kann. Während man beim DualSense Edge und auch bei Razers Wolverine V2 Pro dabei lediglich kleine mechanische Hebel bewegt, muss man hier anschließend noch den vom Pad registrierten maximalen Hebelweg ändern. Das halten manche Hersteller so, ist etwas umständlicher, aber letztlich nur eine Kleinigkeit.

    Seht ihr die länglichen, in die Hörnchen eingelassenen Tasten? Anfangs drückt man die schon mal aus Versehen, doch darauf stellt man sich schnell ein. Tatsächlich befinden sie sich dort an einer sehr guten Position. (Revolution 5 Pro - Test)

    Ähnliche Schalter regeln außerdem, ob man im PC-, PS4- oder PS5-Modus unterwegs ist, was vor allem deshalb wichtig ist, weil viele PlayStation-5-Spiele dedizierte PS5-Controller benötigen. Man schaltet weiterhin zwischen einer klassischen und einer fortgeschrittenen Setup-Variante um (auch dazu gleich mehr), entscheidet sich per Tastendruck für den kabellosen oder kabelgebundenen Betrieb, wechselt ebenfalls per Tastendruck zwischen vier Steuerungs-Profilen, hat auch verschiedene Klang-Profile zur Auswahl sowie die Möglichkeit die Lautstärke angeschlossener Kopfhörer beziehungsweise Headsets und des dazugehörigen Mikrofons direkt am Pad zu ändern.

    Schnelles Einstellen der vier zusätzlichen Tasten

    Das Wichtigste davon sind natürlich die Steuerungs-Profile, mit denen man unter anderem den vier zusätzlichen Tasten an der Unterseite beliebige Funktionen zuweist, sodass man etwa zum Nachladen den Finger nicht vom Analogstick nehmen muss, um einen Gegner im Visier zu behalten. Wer nur das benötigt, der verwendet am besten den Classic-Modus, denn in diesem kann man die Zuweisung jederzeit vornehmen, so wie man das von den meisten anderen Pro-Controllern gewohnt ist. Das Verkürzen der Hebelwege der Schultertasten steht in dem Modus ebenfalls zur Verfügung.

    Software für Bastler

    Und das bringt mich schließlich zur Software, in der die Einstellmöglichkeiten die direkt am Controller befindlichen bei weitem übersteigen. Die ist sowohl für Windows als auch Mac OS X verfügbar, speziell auf den Revolution 5 Pro zurechtgeschnitten und um sie zu nutzen, muss man das Pad in die kabelgebundenen und PS5-Modi versetzen, was beim anfänglichen Finden der richtigen Einstellung durchaus nerven kann. Ich habe an dieser Stelle jedenfalls mehrmals die Augen verdreht…

    Im Menü wählt man zunächst, für welchen Modus man Profile erstellen will. Dass das Gamepad dafür immer per Kabel verbunden, sich im erweiterten Modus befinden und auf PS5 gestellt sein muss, ist eine der wenigen kleinen Schwächen des Programms. (Revolution 5 Pro - Test)

    … umso mehr dann allerdings das umfangreiche Setup genossen, mit dem man für jeden Systemmodus, also PC, PS4 und PS5, jeweils vier aktive Profile festlegt und beliebig viele speichern kann. Etwas schade finde ich, dass die Profile dabei nicht von einer Plattform auf die nächste übertragbar sind, weshalb ich manche Profile mehrmals erstellen musste, aber das nur der Vollständigkeit halber.

    Wichtig ist, dass man in diesen Profilen so ziemlich jeden Aspekt der Steuerung genau auf die eigenen Vorlieben anpassen darf. Das geht bei der Tastenzuweisung los, die in der Software viel umfangreicher ausfällt als im zuvor beschriebenen Classic-Modus. Immerhin weist man nicht nur den vier zusätzlichen Tasten an der Unterseite eine beliebige Funktion zu, sondern kann jeder regulären Funktionstaste die Funktion einer der anderen Funktionstasten verleihen.

    Kopfhörer beziehungsweise Headsets kann man per Kabel oder Bluetooth verbinden. Letzteres ist in Anbetracht der Latenz zwar nicht die beste Lösung, aber gut, dass es für alle Fälle die Möglichkeit gibt. (Revolution 5 Pro - Test)

    Wozu das gut ist? Um als Linkshänder zum Beispiel das Digikreuz auf die vier geometrischen Buttons zu legen und umgekehrt. Das ist auch dort praktisch, wo man die Funktionen von Dreieck, Kreis & Co. bereits den Tasten an der Unterseite zugewiesen hat und jetzt noch die des Digikreuzes so verfügbar machen will, dass man sich bei deren Auslösen weiter über den linken Stick bewegen kann. Entsprechende Menüoptionen fehlen schließlich in den meisten Spielen.

    Abgesehen davon lässt sich das Ansprechverhalten der Analgosticks über voreingestellte Profile oder manuell ändern. Auch die Hebelwege der Schultertasten kann man in der Software frei einstellen, ebenso die Stärke der Vibrationseffekte in der rechten und linken Seite des Pads. Bei Bedarf weist man dem Profil außerdem eine Equalizer-Einstellung zu, bei der man die Ausprägung fünf verschiedener Frequenzen von -12 dB bis +12 dB wählt oder eine von sechs Voreinstellungen aktiviert.

    An dieser Stelle wählt man eins der vorgefertigen Ansprechverhalten des jeweiligen Analogsticks aus oder erstellt selbst eine Kurve. Auch für mobile Plattformen soll es in der Zukunft übrigens eine App geben.(Revolution 5 Pro - Test)

    Nicht zu vergessen auch der LED-Ring, dessen Farbe und Intensität man ebenfalls per Software ändert. Der kann zudem pulsieren oder mehrere Farben ständig im Kreis verschieben. Meins ist das nicht, ich finde den dezenten Ring allerdings schick genug, damit er nicht stört und habe einigen Profilen tatsächlich ihre eigene Farbe verliehen. Immerhin passt dieses Orange zu The Division wie der Revolution 5 Pro in meine Hände!

    Revolution 5 Pro im Test – Fazit

    Der Revolution 5 Pro war vom Start weg mein absoluter Lieblings-Controller! Denn in jedem der Punkte Verarbeitung, Ergonomie, Präzision und Individualisierung geht er momentan als Sieger vom Platz. Sonys DualSense Edge spielt bei den ersten zwei Punkten zwar in derselben Liga, wird bei den letzten beiden und in Sachen Laufzeit aber deutlich abgehängt. Razers Wolverine V2 Pro hat dagegen die meisten zusätzlichen Tasten, ist aber um Längen weniger flexibel als das Nacon-Pad. Und während ich Geräten von Scuf gerne den Charme einer knorken Hardware-Mod zuspreche, ziehen sie nur aus der DualSense-Vibration und dem Gyro-Sensor einen kleinen Vorteil. In allen anderen Belangen und vor allem in seiner Gesamtheit bin ich allerdings regelrecht begeistert vom Revolution 5 Pro – dem derzeit besten Pro-Controller überhaupt.

    Revolution 5 Pro
    PROCONTRA
    • Erstklassige Ergonomie und hochwertige Verarbeitung sowie lange Akku-Laufzeit von etwa zehn Stunden und mehr
    • Hall-Sensoren für dauerhaft präzise Analogsticks und Schultertasten
    • Umfangreiches Anpassen durch Gewichte, alternative Analogsticks sowie deren Hebelwege, zwei Digikreuze und das Verkürzen der Schultertasten
    • Wahlweise schnelles Konfigurieren der zusätzlichen vier Tasten oder umfangreiches Einstellen mehrerer Profile
    • Software erlaubt Ändern aller Funktionstasten, Einstellen des Ansprechverhaltens der Analogsticks und mehr
    • Rumble im PC- und PS4-Modus, aber keine DualSense-Vibration im PS5-Modus sowie generell kein Gyro-Sensor

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Benjamin Schmädig Avatar
Benjamin Schmädig: Für ihn ist WipEout 2097 der Grund, aus dem es Videospiele gibt – aber auch Indiesachen, Shooter sowie fast alles, das mit Weltraum zu tun hat. Sucht gute Storys, knackige Herausforderungen und freut sich, wenn die grauen Zellen nicht unterfordert werden.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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