Revolution 5 Pro: Mit seinem neuen Pro-Controller will Nacon dem Stick-Drift einen Riegel vorschieben
Tschüss, Deadzone!
Richtig gelesen: In einigen Tagen, noch im Oktober, will Nacon mit dem Revolution 5 Pro einen Controller für PS5, PS4 und PC veröffentlichen, bei dem ihr euch um den gefürchteten Stick-Drift, also „Erkennen“ von Eingaben, die man gar nicht vorgenommen hat, keine Sorgen machen müsst. Wie das funktionieren kann? Weil die Position der Sticks dieses Pro-Controllers nicht über herkömmliche Potentiometer erfasst, sondern über Magnetfelder gemessen wird. Dieser Hall Effect ist keine neue Technologie, aber eine, die bislang in praktisch keinem handelsüblichen Gerät verbaut wird, sondern meist nachgerüstet werden muss.
Dass Nacon sie verwendet, liegt unter anderem daran, dass man einen sehr langlebigen und auch nachhaltigen Controller bauen wollte, der zudem CO2-sparend produziert und in einer recycelbaren Verpackung ausgeliefert wird. Abgesehen davon wurde er so konzipiert, dass bei einem Defekt nicht das gesamte Gamepad weggeworfen oder getauscht werden muss, sondern die betreffenden Teile ersetzt werden können. Neue Module sollen in einem Online-Ersatzteilservice erhältlich sein.
Aber natürlich dürften die meisten von euch vor allem daran interessiert sein, dass zuverlässige Eingaben an Analogsticks und Schultertasten (dort wird ebenfalls Hall Effect verwendet) das Spielerlebnis verbessern. Und auch dafür hat sich Nacon selbstverständlich ins Zeug gelegt. Deshalb wird der Revolution 5 Pro mit drei unterschiedlich hohen Schäften für die Sticks sowie verschiedenen Köpfen ausgeliefert. Auf der unteren Rückseite befinden sich zudem vier zusätzliche, frei konfigurierbare Tasten.
Die Hubwege der Analogsticks sind verstellbar, über drei Gewichte von jeweils 10, 14 und 16 Gramm kann man das Gewicht beider Griffe anpassen und alle Bedienelemente sollen so gut erfühlbar sein, dass man den Blick nicht vom Bildschirm nehmen muss, um das Layout zu erlernen. Weiterhin lassen sich über Nacons Software auf PC und Mac sowie demnächst auch auf mobilen Geräten verschiedene Profile erstellen. In der App ist dabei nicht nur die Tastenzuweisung einstellbar, sondern auch das Ansprechverhalten der Sticks, die heute unverzichtbare Farbe der LED-Elemente und mehr.
Zwischen zwölf so erstellten Profilen kann man dann jederzeit wechseln – jeweils vier für PC, PlayStation 5 und PlayStation 4. Wobei das lediglich die im Controller abgelegten Profile betrifft, denn in der Software lassen sich beliebige viele speichern und auch online teilen beziehungsweise herunterladen.
Praktisch dürfte es nicht zuletzt sein, dass der Revolution 5 Pro etwa zehn Stunden durchhalten soll und dass man ihn über einen Energiesparmodus sogar noch länger verwenden kann. Selbstverständlich funktioniert er aber auch kabelgebunden, wobei er dann gleichzeitig geladen wird. Den Ladestand des Akkus erfahrt man durch zweimaliges Antippen der Rückseite – eine nette Idee. Wer will, verbindet außerdem ein Headset entweder per 3,5-mm-Klinke oder über Bluetooth mit dem Gamepad und verpackt ihn zum Transport oder zur Lagerung in der mitgelieferten Tasche.
Noch im Oktober soll der Revolution 5 Pro zum Preis von knapp 230 Euro schließlich verfügbar sein. Wobei ich während einer Präsentation des Geräts noch wissen wollte, warum die Preise für Pro-Controller in den vergangenen Monaten so stark angezogen haben. Dabei kann der Hersteller natürlich nur für sich selbst sprechen, hebt aber hervor, dass unter anderem das Verwenden höherwertiger und damit länger haltbarer Materialien ebenso ein Kostenfaktor ist wie der allgemeine Anstieg der Chip-Preise. Gut zu wissen. Und falls der neue Controller hält, was Nacon verspricht, dürfte er nach dem Kauf immerhin zumindest sehr lange im Einsatz sein.