ROCCAT Isku FX – Test
Mal nicht mechanisch: Das Isku bekommt ROCCATs Talk-FX Update. Das wichtiger klingt, als es ist.
Unterschiedlicher könnte es ja kaum sein. Nach ein paar mechanischen Keyboards, deren herausragendes Feature die Qualität und Lebensdauer der Tasten waren, bei denen aber sonst eher zwei Media-Tasten und ein USB-Hub schon als Krone der Features gelten können, ist die Neuauflage der ROCCAT Isku, die Isku FX, nicht unbedingt das Gegenteil. Das ist sie aber auch nur insoweit nicht, als dass das Keyboard nicht den Eindruck macht, dass es spontan auseinanderfallen würde. Das FX ist leicht und trotzdem ziemlich groß. Ersteres liegt an der Tasten-Bauweise und der weniger panzerartigen Verarbeitung, die sich beim FX auch schon mal ein wenig biegen lässt - böse Absicht vorausgesetzt. Doch trotzdem, bei Filco oder dem Steelseries 7G wäre mein Handgelenk vor dem Keyboard gebrochen. Die Größe wiederum rührt von den zahlreichen Anbauten her.
Oben habt ihr eigene Media-Tasten, die sehr dummerweise als einzige nicht beleuchtet sind, obwohl es die einzigen Tasten wären, die ich komplett high bein Hören trauriger Walgesänge zu Räucherstäbchenlicht suchen würde. Links findet ihr einen Schwung Makro-Tasten, die ich grundsätzlich drücke, wenn mein suchender Finger - nicht high wohlgemerkt - die linke Shift-Taste sucht. Unten habe ich drei weitere frei belegbare Spezial-Tasten und rechts ... hm, nein, rechts ist nur der numerische Block. Wie gewöhnlich. Im Stealth-nicht-beleuchtet-Modus entging mir im ersten Anlauf die Taste für die Beleuchtung - irgendwie ironisch - und eine Recording-Taste für Makros.
Das alles gilt auch für das ältere Modell ohne FX und ja, das Isku FX ist mehr Upgrade als ein neues Gerät. Lest hier, was es mit dem Isku auf sich hat, die Änderungen halten sich für den Normalgebrauch in Grenzen. Die Farben der Tastenbeleuchtung lassen sich nun vielfältiger bestimmen, vorher gab es nur blau. Easy-Shift[+] und Makro-Live-Recording mit fünf Profilen sind nicht neu für das Isku, selbst ROCCAT Talk, die Verbindung mehrerer ROCCAT-Geräte in Bezug auf Makros hatte bereits der Vorgänger zu bieten. Bleibt eigentlich nur: "FX".
Um FX zu schätzen, müsst ihr einen Ort mit Schauwert haben. Ganz ehrlich, wo schaut ihr zuerst hin, um den Status eurer Spielfigur festzustellen: Lebensenergiebalken oder Keyboard? Die richtige Antwort lautet natürlich weder noch, wenn man lange genug spielt, hat man irgendwann einfach drin, wann es kritisch wird, aber die Neuling-Antwort wäre natürlich Lebensenergiebalken. FX unterstützt dies zugegebenermaßen ein klein wenig, solange ihr in einer sonst dunklen Umgebung sitzt und im peripheren Sichtbereich wahrnehmen könnt, dass die Maus - derzeit Kone[+] und Kone XTD - und Keyboard - bislang nur das Isku FX - anfangen schnell vor sich hin zu blinken oder rot zu leuchten.
Ich denke, dass bei RTS-Spielen der Effekt am höchsten sein wird. Man soll die Software so konfigurieren können, dass es beispielsweise unter den Fingern bunt und blinkig wird, sobald die Heimatbasis unter Beschuss liegt. Das bekommt man vielleicht nicht immer sofort mit, hier kann das Lichtsignal helfen. Dass beim einzigen aktuellen Spiel, für das ich Unterstützung fand - World of Tanks - der Panzer beschossen wird, dafür brauche ich beim besten Willen kein rotes Leuchten. Neben dem aus meiner Sicht eh schon eingeschränkten Nutzen bricht die komplett mangelhafte Unterstützung durch relevante Spiele über World of Tanks hinaus dem Talk FX den Rücken. Was soll ich mit einem Feature, das keiner derzeit unterstützt?
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Das ROCCAT Isku FX ist ein sehr gutes Gamer-Keyboard mit einer Tonne von Extra-Funktionen, die all diejenigen lieben werden, die Makros verteilen, Extra-Tasten belegen und überhaupt gerne mit Custom-Setups herumexperimentieren. Verarbeitung, Tippgefühl und auch sonst alles sind auf einem hohen Level, über nichts davon muss man sich wirklich Gedanken machen. Das hier ist ein Keyboard, mit dem ihr lange glücklich sein könnt. Aber das gilt auch für das "alte" ROCCAT Isku und zwar keinen Deut weniger. ROCCAT Talk FX ist eine witzige Idee und ein lustiges Gimmick. Mehr aber auch nicht und selbst das nur dann, wenn der Software-Support deutlich anzieht.