ROCCAT Isku
Das Keyboard, das mit der Maus redet
Was dagegen wirklich angenehm auffällt, ist der Abstand der Tasten. Da ist das Isku zwar nicht allein auf der Welt, aber dieses richtige Maß von weit genug auseinander, um nicht daneben zu hauen, und eng genug zusammen, um immer noch angenehm Tippen zu können, gibt es so oft dann auch nicht.
An das bei Spielern heftig unbeliebte Tasten-Ghosting hat man natürlich gedacht und gerade die linke Seite davon weitestgehend befreit. Erst ab sieben oder acht gedrückt gehaltenen Tasten kommt das Anti-Ghosting der Isku ins Schlingern, was selbst für Hardcore-Gamer an jedem normalen und nicht ganz so normalen Tag ausreichen sollte.
Die Tastenmakros lassen sich nicht auf jede beliebige Taste legen, sondern folgen auch den drei Zonen - EasyZones betitelt -, die oben schon beim Easy-Shift[+] genannt wurden. Damit ist immer noch eine Masse an Tasten belegbar: 36, um genau zu sein. Mit Easy-Shift[+] sind das über 180 Funktionen in fünf leicht wechselbaren Profilen im WASD-Bereich. Wer mehr braucht, sollte sich wirklich Gedanken machen, ob die eigene Art zu spielen nicht vielleicht optimierbar wäre.
Das On-the-fly-Recording funktioniert tadellos und dank Recording-Anzeige plus zusätzlichem akustischem Feedback - mit freundlicher Stimme - auch fehlerfrei. Viel simpler lässt sich das nicht lösen, wenn so viele Optionen gegeben werden sollen.
Das gilt nur bedingt für die Software. Die Treiber von Kone[+] und Isku reden zwar offensichtlich miteinander, aber in einen integrierten, gemeinsamen Treiber, wie beispielsweise Razer dies bei seiner Starcraft-Kombo umsetzte, wollten sie noch nicht zusammenrücken. Die Isku-Oberfläche kann auf den ersten Blick ein wenig erschrecken, was an der Masse an Optionen liegt, die alle in Englisch beschriftet wurden. Lediglich als Mouse-Over wird Deutsch unten in der Ecke angezeigt. Optimierbar. Hat man sich erst einmal zurechtgefunden, lassen sich alle Funktionen der Makros, Easy-Shift[+], sonstiger Features wie dem Licht und ROCCAT Talk tadellos und sehr genau - bis auf Sekundentausendstel - einstellen.
Und was hat die Zukunft in Bezug auf ROCCAT Talk zu bieten? Erste Ideen hat man auf jeden Fall schon. Zum Beispiel ein einheitliches Lichtfeedback, ein Teil des zukünftigen ROCCAT Talk FX. Die gesamte Peripherie beginnt rot zu leuchten, wenn ihr in einem Offensiv-Modus geht und spezielle Powers nutzt, oder grün, sobald es dem Spieler gut geht. Schnelles Blinken in allen Farben, wenn die Lebensenergie sich dem Ende zuneigt. Dieses Farbenspiel könnte dann als zusätzliches Feedback dem Spieler helfen. Fürs Erste bleibt dieses Zusammenspiel zwischen Spiele-Soft- und Hardware jedoch noch die - nahe - Zukunft.
Mit dem Isku liefert ROCCAT ein Keyboard ab, das für seinen mit 70 bis 80 Euro ausgesprochen freundlich ausgefallenen Preis sehr viel mehr kann, als es eigentlich müsste. Schon der für eine Membran-Tastatur phänomenal gelungene Tastenanschlag und Druckpunkt hätte den Preis gerechtfertigt. Dass man mit Easy-Shift[+] in Verbindung mit der Kone[+] jetzt fast 200 Funktionen in die Nähe der linken Hand rücken kann und diese Funktionen auch noch in frei konfigurierbarer Wechselwirkung mit dieser Maus stehen, kann man aber kaum als Bonus bezeichnen. Das würde diesen und all den anderen Features, mit denen die Isku fast schon überladen wurde, nicht gerecht werden.
ROCCAT Talk selbst ist ein spannendes und wahrscheinlich auch wegweisendes Konzept, dem Spieler eine integrierte Lösung anzubieten, die über die Funktionen und Möglichkeiten der einzelnen Geräte hinausgeht. Man ist damit sicher noch nicht da, wo man eines Tages sein wird, aber bis dahin bekommt man hier für moderates Geld mit dem ROCAT Isku ein hervorragendes Stück Hardware, das sich auch nicht zu schade ist, mit der ROCCAT Kone[+], einem ebenso hervorragendem Stück Hardware, zusammenzuarbeiten. Es gibt derzeit keine Kombination aus Maus und Keyboard, auf die ihr mehr oder individueller Funktionen verteilen könnt und die dazu noch all die anderen Qualitäten von Isku und Kone[+] mitbringt.