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Roccat Kone XP Air im Test: Wenn nach drei Wochen das Mausrad aufgibt

Update: Auch im zweiten Versuch kein Glück.

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In Sachen Features und Komfort keine schlechte Maus, allerdings wiesen beide Testgeräte innerhalb weniger Wochen einen Defekt auf.

Test-Update vom 21. Oktober 2022: Wie unten im ursprünglichen Text beschrieben, hatte ich nach wenigen Wochen ein Problem mit meinem ersten Testmuster der Roccat Kone XP Air. Ein Zweites kam kurz darauf als Ersatz bei mir an und erneut zeigte sich nun innerhalb von rund vier Wochen dasselbe Problem, wenngleich es diesmal das Scrollen mit dem Mausrad in die andere Richtung betrifft. Scrolle ich nach oben, springt der Bildschirm hier und da zwischendrin wahllos einen oder zwei Schritte in die entgegengesetzte Richtung. Nervig, wenn man viel scrollt.

Zwei im Grunde identische Defekte innerhalb von jeweils vier Wochen sind im Grunde bei jedem Produkt ein No-Go. Umso ärgerlicher ist es, wenn es wie hier noch 170 Euro kostet. Für den Preis erwartet man schon einiges mehr an Qualität. Daher bleibt mir leider nichts anderes übrig, als anhand meiner Erfahrungen vom Kauf abzuraten.

Was schade ist und mich auch ein bisschen frustriert, denn grundsätzlich habe ich gerne mit der Kone XP Air gearbeitet und gespielt. Solange die Maus ordnungsgemäß funktioniert hat, war ich damit sehr zufrieden, was Bedienung und Komfort anbelangt. Vielleicht habe ich mit meinen beiden Exemplaren auch nur besonders viel Pech und ihr habt mehr Glück, wenn ihr es trotzdem riskieren möchtet. Dann wiederum: Wäre das Risiko den möglicherweise zusätzlichen Aufwand beziehungsweise Ärger mit Rücksendung und Ersatz kaufen oder Ersatz bekommen wert, wenn es euch auch betrifft?

Für den Preis (und auch für deutlich weniger Geld) gibt es daher bessere Alternativen, unter anderem von Roccat selbst, etwa die Roccat Burst Pro Air. Die funktioniert bei mir auch nach vier Wochen noch.


Ursprünglicher Test: Es kommt selten vor – ich glaube, das hier ist das tatsächlich das erste Mal bei mir -, dass ich bei einem Hardware-Test derart Probleme mit dem jeweiligen Produkt habe, dass ich um ein Austauschgerät gebeten habe. Und das nach gerade mal rund drei Wochen. Was natürlich nicht sein darf. Einerseits aus dem Grund, weil das Produkt noch relativ neu ist und die Roccat Kone XP Air, um die es hier geht, als Maus auf eine langfristige Nutzung ausgelegt ist (oder sein sollte). Und andererseits, weil das gute Stück zur UVP von 169,99 Euro angeboten wird.

Der erste Versuch ging also gründlich in die Hose und wäre wohl angesichts des schnellen Defekts ein Fall für ein "Finger weg", aber die Kone XP Air bekommt natürlich noch eine zweite Chance. Mittlerweile ist ein Ersatzgerät hier eingetroffen, das ich die nächsten Wochen intensiv auf die Probe stellen werde, daher an dieser Stelle erst einmal ein kleines Zwischenfazit dazu, denn grundsätzlich macht die Maus nichts falsch und darüber solltet ihr ebenso Bescheid wissen wie über das Problem. Bei all dem sollten wir auch nicht vergessen: Defekte können passieren, wir alle kennen das. Erst wenn es gehäuft auftritt, wird es bedenklich.

Was war das Problem?

Die Roccat Kone XP Air zeigte bereits nach drei Wochen ein Problem, das ich etwa bei der Lancehead von Razer erst nach mehreren Jahren hatte. Das Mausrad fing an, sich komisch zu verhalten. Ihr kennt das vielleicht: Ihr möchtet nach unten scrollen, mitten hinein mischt sich aber immer wieder ein kurzer Sprung nach oben. Innerhalb weniger Tage verschlimmerte sich das sogar noch weiter als am Anfang.

Die Maus von oben. Da seht ihr auch den Übeltäter meines ersten Exemplars.

Was mich in dem Moment doch recht enttäuscht hat, zumal Roccat davon spricht, dass die "Gaming-Maus einen Höhepunkt von 15 Jahren Forschung und Entwicklung" darstellt. Nun, auf den ersten Blick ist das zumindest bei diesem Testexemplar nicht der Fall. Dennoch: Wenn ich das Problem für den Moment ausblende, hat es mir bis zum Auftreten definitiv gefallen, mit der Kone XP Air zu arbeiten. Und das möchte ich keinesfalls ignorieren.

Die Unterschiede zwischen Kone XP und Kone XP Air

Im Kern ähnelt die Kone XP Air natürlich der normalen Kone XP. Der größte Unterschied besteht im Grunde darin, dass ihr das ihr die Maus nicht mit einem Kabel verbinden müsst. Und oberflächlich betrachtet unterscheidet sich auch die RGB-Beleuchtung etwas von er kabelgebundenen Variante. Aufladen könnt ihr die Kone XP Air einerseits per Kabel, allerdings bekommt ihr hier auch ein "Rapid Charge Dock" dazu, das ihr via USB mit eurem Rechner verbindet. Ist die Maus leer? Stellt sie einfach drauf und lasst sie laden.

Rund zehn Minuten reichen erst einmal aus, um die Kone XP Air circa fünf weitere Stunden arbeiten zu lasen. Ist natürlich nicht zu 100 Prozent optimal, wenn ihr die Maus gerade braucht, aber als Alternative bietet sich als Notlösung das USB-Kabel an, das ihr ganz normal vorne in die Maus stöpseln könnt.

Der Aufbau unterscheidet sich leicht von der kabelgebundenen Variante.

Eine sehr spezifische Sache, die von der Art der Nutzung abhängt und mich am Rapid Charge Dock etwas stört, ist der USB-Passthrough. Hinten führt ein Kabel rein, vorne ist ein USB-Slot. Roccat hat diesen wohl alleine für die Nutzung des enthaltenen USB-Dongles konzipiert. Möchtet ihr den USB-Dongle am Rechner unterbringen und den Slot am Dock mit einem anderen USB-Kabel verwenden, geht das nicht. Der USB-Stecker ist in dem Fall zu groß und sorgt dafür, dass die Kone XP Air nicht mehr richtig aufs Dock passt und so auch nicht aufgeladen werden kann. Kein Beinbruch, aber hat dieses Szenario keiner bedacht?

Letztlich ist die Kone XP Air mehr als nur eine 1:1-Kopie der normalen Kone XP. Die Oberfläche ist matter und verleiht dem Beleuchtungseffekt etwas tiefere Farbtöne, außerdem ist die Kone XP Air einen kleinen Tick schlanker als ihr am Kabel hängender Bruder. Am Komfort bei der Nutzung ändert das wenig, solange ihr Rechtshänder seid und somit keine Probleme mit ihrer asymmetrischen Form habt. Mit einem Gewicht von 99 Gramm liegt die Kone XP Air gut in der Hand und lässt sich grundsätzlich angenehm verwenden, alle Tasten sind mit den Daumen und dem Zeigefinger gut erreichbar. Apropos Tasten, im Vergleich zur G502 X von Logitech, die ich hier auch gerade teste, sind die Tasten der Kone XP Air doch merklich lauter. Wer sich an zu lauten Maustasten stört, sollte das berücksichtigen.

Flexibel einsetzbar

Gleich geblieben ist die Flexibilität. Auch die Kone XP Air bietet insgesamt 29 mögliche und zuweisbare Funktionen und ein 4D-Mausrad, ebenso nutzt man erneut die Titan Optical Switches, die laut Roccat schneller sind als mechanische Tastenschalter. Der DPI-Wert lässt sich erneut von 50 bis 19.000 regeln, womit ihr die Maus an verschiedene Nutzungsmöglichkeiten anpassen könnt, die Polling-Rate liegt bei 1.000 Hz.

Zwei Möglichkeiten, die Maus zu verbinden, habe ich bereits angesprochen. Es gibt auch noch eine Dritte: Bluetooth. Zwischen den einzelnen Signalen wechselt ihr ganz einfach über einen Schalter auf der Unterseite der Maus, dort befindet sich auch der Button fürs Bluetooth-Pairing. Im hinteren Bereich lässt sich außerdem noch der USB-Dongle unterbringen, wenn ihr ihn gerade nicht benötigt. Eine kleine Abdeckplatte dafür gibt’s zwar nicht, aber der Dongle sitzt fest und stabil in dem für ihn gedachten Bereich.

Über das Dock könnt ihr die Maus aufladen.

Roccat verspricht rund 100 Stunden Laufzeit für die Maus, was sich aber alleine auf die Verwendung via USB-Dongle bezieht. Der Wert ist durchaus realistisch, Abweichungen sind aber natürlich möglich, wenn ihr etwa die Intensität der Beleuchtung ändert. Die Maus dimmt übrigens automatisch die Beleuchtung, wenn sie bewegt wird. Liegt eure Hand darauf, würdet ihr es ja sonst auch nicht wirklich zu sehen bekommen. Und das spart natürlich auch etwas Strom im Vergleich zu einer ständig mit voller Power laufenden Beleuchtung.

Roccat Kone XP Air Test – Zwischenfazit

Letztlich sind die Unterschiede zwischen Kone XP und Kone XP Air dezent, der größte Unterscheidungsfaktor ist natürlich die kabellose Verbindung. Abseits dessen ist die Kone XP Air ebenso komfortabel nutzbar und liefert grundsätzlich ähnlich gute Dienste wie die kabelgebundene Variante. Aber selbst, wenn ich diesen Defekt nicht hätte, wüsste ich nicht, ob ich die Kone XP Air empfehlen würde. 170 Euro sind schon eine Ansage für eine kabellose Maus, wenn auch nicht mehr so ungewöhnlich, wie es mal war. Trotzdem, ich bin mir nicht sicher, ob das Wireless-Feature und das Dock alleine mir das wert wären. Vielleicht sollte sich Roccat noch Gedanken über eine günstigere Version ohne Dock machen.

Ein Update mit finaler Bewertung folgt, sobald ich die Kone XP Air noch einmal einige Wochen lang getestet habe.

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Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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