Rückwärts durch die Woche
Christopher Street Day auf Tatooine
Ist es ein Abklatsch, ist es nachgemacht oder ist das egal? Vollkommen egal, denn hier ist unser Wochenrückblick „Rückwärts durch die Woche“ mit ein paar Gedanken zu den wichtigsten Ereignissen der letzten Tage.
Wir gehen dabei ein wenig anders vor als die anderen und nehmen Euch eben rückwärts mit durch die vergangenen fünf bis sieben Tage, kommentieren die Meldungen, Artikel und Ereignisse und küren am Schluss das Spiel, die Reizfigur, das Video oder die tropische Schlingpflanze "… der Woche". Was immer halt gerade aktuell ist, denn wie jeder weiß, liebt doch jedermann Awards.
Böse! Ich bin so böse! Unsagbar böse!
Freitag - Ich war vom ersten Overlord doch ein wenig enttäuscht. Klar, Ihr durftet ein wenig gemein sein, habt hier ein paar Bauern erledigt, da ein paar Minions gequält. Aber eigentlich waren Eure Widersacher viel fieser darauf und deshalb wart Ihr immer noch der Gute.
Overlord 2 hat jetzt also einen festen Termin im Juni, und diesmal will ich richtig böse sein! Ich will in goldene, wohl regierte Königreiche einfallen, plündern und brandschatzen, Frauen klauen und Äpfel stehlen. Am besten noch alten Damen ein Bein stellen und Steuern bis zum Umfallen abpressen! Mein Overlord soll mindestens so böse sein, wie es die Berliner Jungs von Knorkator beträllern!
Mal gucken, ob Codemasters diesmal konsequent ist. Oer unser Overlord wieder ein wenig zu weichherzig ist, um mit den wirklichen Fiesewichten konkurrieren zu können.
Medienwirtschaft kauft USK
Donnerstag - "Die freiwillige Selbstkontrolle wird von der Medienwirtschaft bezahlt und besetzt.“
Und kann daher niemals nimmer eigenständig urteilen. Wer beißt schon die Hand, die einen füttert? Die Argumentation der CSU, in diesem Falle vorgetragen von der bayrischen Sozialministerin Christine Haderthauer, klingt einleuchtend. Irgendwie. Wenn man sich nicht anschaut, wie sich der Beirat der USK zusammensetzt. Oder meint sie doch die FSK, also „freiwillige“ und nicht die „unabhängige“ Selbstkontrolle? Bei selbsterklärten Experten weiß man das ja nie so genau…
In der USK jedenfalls finden wir neben einem Vertreter von G.A.M.E. und BIU auch jemanden von der Bischofskonferenz und der evangelischen Kirche, der BPjM, aus Kultusministerien, Bildungsministerien und auch ein paar Exoten wie einen Professor der FH Köln aus dem Bereich Sozialpädagogik. 16 Leute, von denen sich mindestens drei Viertel nicht zur Medienwirtschaft rechnen lassen können.
Und die wurden alle von eben dieser Wirtschaft handverlesen und eingekauft? Diesen Verantwortlichen, auch wenn sie selbst sicher nur selten testen und bewerten, dürfte bei ihren Entscheidungen und Aufsichtspflichten die Bezahlung der USK erst einmal ziemlich egal sein. Sie haben wenig zu gewinnen, wenn die Unterhaltungsindustrie unanständige Vorschläge machen sollte.
Und dass die Prüfer nur die netten Seiten der Games gezeigt bekommen und die wirklich harten Stellen gar nicht erst sehen sehen, leuchtet mir auch nicht wirklich ein. Um bei GTA und Far Cry herauszufinden, dass es sich nicht nur um einen friedlichen Landausflug oder einen freundlichen Stadtbesuch handelt, braucht es ungefähr zehn Minuten. Um zu testen, ob fiese Kopfschüsse oder gemeine Ragdoll-Modelle eingebaut wurden, nochmal drei. Das zu verstecken dürfte eine ziemliche Herausforderung sein.
Und dass WoW ab 12 freigegeben wurde? Skandal? Drogen für Kinder? Haben die alle keine Eltern, die zwischendurch mal den Stecker ziehen? Die CSU liebt es, immer über traditionelle Werte von Familie und Eltern zu schwadronieren. In meiner Jugend gehörte es zu genau diesen Werten, dass meine Eltern mal guckten, ob ich den ganzen Tag daddelte. Es war Teil genau dieser Wertevorstellung und es funktionierte wunderbar. Ohne Altersfreigaben und Verbote, dafür mit Eltern und Doom. War 'ne gute Mischung.
Ach ja, passend dazu landete Ninja Gaiden 2 auf dem Index.