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Rückwärts durch die Woche

Neu! KW 19 von hinten!

Das Gesetz der Serie

Mittwoch - Teil zwei ist noch nicht draußen, da spricht 2K Marin auch schon über die weiteren Bio-Schocker. Creative Director Jordan Thomas hält es für wichtig, dass Rapture in irgendeiner Form weiterhin in der Reihe eine Rolle spielt. Und während er zweifellos sehr Recht hat, was die Bedeutung der Unterwasser-Dystopie für die Reihe angeht, muss man sich doch fragen, wieviel Bioshock man überhaupt will? War der größte Verdienst des Debüts nicht der „sense of Wonder“ den es verbreitete? Wird man in Rapture jemals wieder diese großen Augen machen, wie zu Beginn des Erstlings, als man zwischen den brennenden Trümmern des Flugzeuges zu dem rettenden Leuchtturm um sein Leben paddelte, schweren Schrittes die algige Treppe zum Eingang hinauf glitschte und sich fassungslos zum blubbernd versinkenden Heck der Passagiermaschine umdrehte?

Ich freue mich darauf, die bislang unentdeckten Ecken von Rapture zu erkunden und auf eine – hoffentlich – erneut gut erzählte Geschichte. Gleichermaßen halte ich es aber auch für sehr unwahrscheinlich, dass die Nachfolger jemals auch nur annähernd denselben Effekt erzielen werden, wie der 2007er Husarenstreich und hoffe, dass sie es irgendwann gut sein lassen werden. Lasst Rapture spätestens in Teil drei mit einem dumpfen Schlürfen vom Meer verschlucken und wir bleiben auf ewig Freunde, 2K. Versprochen!

Make Games Or Die Trying

Dienstag - Fiddy hat Blood on the Sand geleckt und will möglichst einen Nachfolger machen, sagt er. Was er zu dem Zeitpunkt anscheinend noch nicht weiß: 0,50 USD Bulletproof ist ein gewaltiger Flop. Das Spiel hat trotz deutlich besserer Qualität mit seinen kümmerlichen 56.000 verkauften Einheiten in den Staaten sogar noch den ersten Verkaufsmonat von Segas Madworld unterboten. Das sind 620.000 Einheiten weniger als der indirekte Vorgänger im selben Zeitraum an den Thug gebracht hat.

Manche Dinge merken sich die Leute eben doch. Und wenn man ein unspielbares Spielspaß-„Massacre“ der Marke Bulletproof auf dem Kerbholz hat, dann darf man sich nicht wundern, wenn es das letzte Spiel gewesen ist durch das man sich geschossen hat. Gute Wertungen hin und her.

Respekt vor dem Alter

Montag - Redaktionsküken Björn testet Gobliiins 4, den Nachfolger eines Titels, der so alt ist wie er. Aus diesem Kampf der Generationen geht das Spiel mit 4 von 10 Punkten verdientermaßen als deutlicher Verlierer hervor. Das verleitet mich wiederum dazu, mal wieder den Amiga-Emulator anzuwerfen, um den ersten Teil von 1991 noch einmal zu spielen. An das erste Gobliiins habe ich eigentlich nur gute Erinnungen.

Und Erinnerungen sind trügerisch. Nach den ersten beiden Levels, die ich noch aus dem Gedächtnis gelöst habe, musste ich zugeben, dass Björns Kritikpunkte am Vierer – einschließlich des damals erklärbaren, heute aber nur noch ärgerlichen Passwortsystems – mehr oder weniger auch auf Gobliiins1 zutreffen und schon damals welche waren. Allerdings war die Grafik für damalige Verhältnisse deutlich besser. Die Lösungen der Rätsel waren schon 1991 eher eine Sache von fleißigem Ausprobieren, Sterben, wieder Ausprobieren, noch einmal Sterben. Der Hauptreiz des Spiels liegt dann spätestens ab dem 12. Level nur noch darin, den dummen Knirpsen durch mutwillig falsches Verhalten kratzig gesamplete Schreie und zum Krümmen komische Leidensanimationen zu entlocken.

Und was lernen wir daraus? Also neben der Tatsache, dass einige Entwickler auch aus 16 Jahren Spiele-Geschichte keinerlei Lehren ziehen? Genau: Damals war eben doch nicht alles besser. Auch und vor allem nicht die Spiele.

Spiel der Woche

Fallout 3: Broken Steel

Dass die Wahl zum Spiel der Woche an die dritte und letzte Erweiterung von Fallout 3 geht, mag den einen oder anderen überraschen. Nicht dass es keine gelungene Erweiterung wäre – und eine, die endlich mal die Haupthandlung sinnvoll ergänzt, noch dazu. Was aber wirklich bemerkenswert an Broken Steel ist, ist dass es Bethesda zum zweiten Mal gelungen ist, so fehlerhaften Content in Netz zu stellen, dass man sich feste am Kopf kratzen muss: Haben die ihr eigenes Spiel nicht gespielt?

Ich spiele, natürlich, auf den verheerenden DRM-Installationsfehler der PC-Version an. Wie bitte kann so etwas bei der Qualitätssicherung durchrutschen? Haben sie überhaupt eine? Und wenn ja, wieviele Schimpansen befinden sich im Team und wohin ging der Abteilungsausflug, den sie in der Release-Woche gemacht haben?

Video der Woche

Red Dead Redemption

Abgesehen von der Synchro hat mit der Trailer zum zweiten Call of Juarez ganz gut gefallen. Gegen Rockstars Red Dead Redemption sieht Ubisofts Western-Revival allerdings aus wie die Karl May Festspiele in Bad Segeberg neben Leones The Good, The Bad and The Ugly. Hier weht der Wüstenstaub förmlich aus den Boxen, man kann die schmuddelig-verschwitzte Einteiler-Unterwäsche fast riechen und ohne zuviel Action zu zeigen liegt auch so schon eine ganze Menge Blei in der Luft. Pfeifft auf Ninjas und Piraten! Rockstar bringt die Cowboys zurück. Ich bin hiermit offiziell gehyped.

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Alexander Bohn-Elias Avatar
Alexander Bohn-Elias: Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.
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