Rückwärts durch die Woche
Blamagen und historische Komplimente
Grand Slam Tennis, Tiger Woods 10 und Wii Sports Resort, das auf einem Nintendo-Event letzte Woche die Kollegen Sieben, Metzger, McDonald und mich gleichermaßen für sich einnehmen konnte, sind da nur der Anfang. Für den weiteren Weg braucht die Wii Publisher wie Sega, die mutig genug sind, kurzfristige Rückschläge in Kauf zu nehmen. Dann wird die Konsole auch schon bald wieder von Spielern für voll genommen.
Does not compute
Dienstag - Es war vermutlich die Überschrift, die man diese Woche am häufigsten lesen musste. StarCraft II ohne LAN-Support. Eigentlich gar nicht so schwer zu verstehen, aber dafür umso schwerer zu begreifen. Das konnte doch nicht wahr sein? Konnte es aber doch. Und ist es immer noch.
Allerdings dürften die Verantwortlichen mittlerweile massiv Bauchschmerzen wegen dieser Entscheidung haben. Die Petition, die Blizzard dazu auffordert, LAN-Unterstützung in den Strategiehit in spe zu integrieren, ist mittlerweile über 38.271 Namen lang (Stand: Samstag, 12:40) - eine Zahl die viele Spiele in Sachen Verkäufe nicht einmal erreichen.
Als Grund für die Streichung des technisch ohne großen Mehraufwand machbaren Modus gibt Blizzard die Angst vor Raubkopien an. Über das aktualisierte Battle.net lassen sich Piraten einfach besser aussieben. Soweit verständlich. Nur wird hier von Seiten der Hersteller der unbescholtene Spieler nicht ein klitzekleines Bisschen unter Generalverdacht gestellt? Na gut, wir in Deutschland sind so etwas ja schon gewohnt. Außerdem kann es uns ja egal sein. Hier werden eh bald alle LAN-Parties verboten. Glück gehabt…
Übrigens: 12:55, Stand: 38.293. Zu sagen, es würden minütlich mehr, ist eine kleine Untertreibung.
Die Kunst, Komplimente zu machen
Montag - Microsofts Aaron Greenberg fand Sonys E3-Show gut”. Allerdings frag ich mich doch, ob das noch ein Kompliment sein kann, wenn er unmittelbar zuvor von einer eigenen „historischen“ Leistung spricht. Insofern waren Greenbergs warme Worte eher eine kleine Geste der Höflichkeit.
Trotzdem ist Greenberg natürlich ein weiteres Beispiel dafür, dass auch Konkurrenten nicht immer nur kämpferisch miteinander umgehen müssen und dafür, dass sich in der Branche trotz allen Eigenlobs mittlerweile ein viel angenehmerer, besserer Umgangston durchgesetzt hat. Und das ist irgendwie… irgendwie...
….irgendwie auch wieder total langweilig.
Serviceleistung der Woche
Wo wir gerade bei Eigenlob sind: Hiermit erkläre ich die letzten Dienstag eröffnete Interview-Reihe „Eurogamer wählt…“ vollkommen unbefangen und objektiv zu einem „historischen“ Dienst am Leser. Die anderen Magazine hatten letzte Woche aber auch „gute“ Artikel. Aber hey, es hat halt nicht sollen sein.
Ich bin schon jetzt auf die Antworten der Union gespannt, die sich Kollege Metzger aber im Sinne der Dramaturgie sicher eher für das hintere Ende der Serie aufsparen wird, der alte Fuchs. Doch auch die Meinung der SPD, von der einige Innenminister auf der Innenministerkonferenz ebenfalls für ein Verbot der Knallerspiele gestimmt haben, oder die der FDP darf man sehr gespannt sein. Bring it on!
Spiel der Woche
Die Wahl zum Spiel der Woche ist mir dieses Mal ziemlich leicht gefallen - auch wenn mich meine Kollegen mittlerweile für ziemlich berechenbar halten dürften, spreche ich doch seit Wochen von nichts anderem als von EAs viertem Fausttanz. Dass die Begeisterung für Fight Night Round 4 nicht von ungefähr herrührt, kann man hoffentlich am dazugehörigen Drei-Seiten-Wälzer ablesen - wenn man auf halber Strecke nicht wegpennt.
Das Spiel macht insgesamt einfach sehr viel mehr richtig als falsch und verbessert seinen direkten Vorgänger in meinen Augen problemlos um zwei Handschuh-Größen. Dass ihm technisch niemand so schnell eine langen dürfte, ist dabei gar nicht mal das Beste an dem Titel. Mir gefällt besonders, wie die Technik nicht nur den optischen, sondern auch den spielerischen Realismus zu verbessern weiß. Und das ist in meinen Augen weit mehr als nur eine bloße Evolution des ursprünglichen Konzeptes.
Das nennt sich Innovation.
Jeden Samstag schnüren Martin und Alex im Wechsel die wichtigsten, denkwürdigsten und skurrilsten Meldungen der Woche zu einem stattlichen Paket – und geben ihren Senf dazu ab.