Rückwärts durch die Woche

Dabei sollten die Sony-aner aber bedenken, dass es der restlichen Wii bisher auch nicht groß schadete, ein paar Generationen hinterher zu sein. Der kleine weiße Kasten traf den Nerv der Zeit, kostete damals das richtige Geld – persönlich denke ich, dass eine Preissenkung längst überfällig wäre – und kommt offensichtlich auch ganz gut ohne den „Hardcore“-Sektor aus. Es muss nicht immer die beste Hardware sein, auch die beste Software bringt es nicht immer, es gehört auch ein Quäntchen Glück und eine Menge Geschick dazu. Mal gucken, wie es damit bei Sony bestellt ist, wenn der Zauberstab erscheint.

Einer zu viel in der Hand

Montag: Na darauf hat die Welt und vor allem Sony gewartet. Noch ein Bewerber für den Handheld-Markt. Dabei ist der doch eigentlich ziemlich sicher abgedeckt. Alles ab 5 Jahren spielt mit dem DS, grob geschätzt 100 Millionen oder so weltweit hüpfen mit Mario, genießen Retro-Rollis oder züchten fast schon gewerblich Hundewelpen. Der Erwachsenen-Markt befindet sich fest in der Hand von Apple und seinem App-Store, die jeden spontan ausgegebenen Cent mit kleinen, meist brauchbaren Minigames, die das Warten auf Bus oder Flieger verschönern, an sich ziehen. Irgendwo ist da auch noch Sony mit seiner PSP, die gerade in Form der neuen PSP das Zombie-Image hier im Westen abzuschütteln versucht. Viel Glück übrigens, ist zwar ein wenig teuerer, aber schon ein schickes Teil.

Wo ist da jetzt Platz und vor allem Sinn für Microsoft? Braucht die Welt noch eine Plattform oder noch ein weiteres Handy? Am besten eines, dass zwar als Spielkonsole über die Runden kommt, aber kaum zum Telefonieren geeignet ist? Wie kam das denn so an, Nokia? Ihr habt da doch Erfahrung mit dem N-Gage. Und was heißt hier mal gucken, wie es mit Windows Mobile weitergeht? Bringt endlich 6.5 raus! Ich will mein 500 Euro-Monster endlich von dem antiken Schleim des 6.1 befreien. Kümmert euch auch mal gelegentlich ums Kerngeschäft, Jungs.

Gleichnis der Woche

"Vor drei oder vier Jahren hatten wir ein kleines Samenkorn. Wir pflanzten es auf dem Feld an und es sollte zu einem großen Apfelbaum heranwachsen. (…) Mit The Darkness und BioShock hatten wir da zwei nette Äpfel. Und es gab einen Apfel, der ein wenig nach Import schmeckte - wir nannten ihn Civilization. Nun erblüht dieser Baum aber. Er wird mehr und mehr Früchte tragen. Ich denke, das werdet ihr auch sehen. Borderlands ist einer dieser perfekten Äpfel davon."

Sprach 2Ks Präsident Christoph Hartmann da ein wenig zu sehr dem Branntapfel zu, als er anfing zu philosophieren? Ist es ein biblisches Gleichnis und er ein Heiliger, gar der Messias? Marketing-Messias vielleicht. Aber nett, dass mal einer etwas anders, wenn auch ziemlich abgedrehts erzählt, dass sein neuestes Spiel extrem cremig wird. Könnte bei Borderlands vielleicht sogar der Fall werden. Von diesem Baum kamen bisher ja echte Premium-Äpfel.

Spiel der Woche

Alpha Protocol oder Alien vs. Predator?... Alpha Protocol oder Alien vs. Predator?... Ok, ich wähle… DC Universe Online. Das größte Problem dieses Spiels dürfte es wohl werden, dass jeder Batman sein will. Ok, vielleicht auch Swamp Thing. Aber das kriegen wir in, es gibt ja auch noch andere Superkräfte. Mit Jim Lee an Bord, was kann da im Setting schon schiefgehen. Höchstens, dass es am Ende vielleicht gar nicht mehr so super ist, wenn jeder plötzlich super ist.

Sind Superhelden nicht deshalb super und Helden, weil wir Schafe zu ihnen aufblicken wie zum Schäfer? Was nun, wenn jeder in dieser Welt plötzlich zum Schäfer wird? Dann ist es doch kaum anders als „Hallo Elf, ich bin Zwerg“. Nur heißt es dann halt „Hallo Freeze, ich bin Lightning“. Kommt auf Dauer aufs Selbe hinaus. Aber spielerisch tut das der Sache wahrscheinlich keinen Abbruch. Ein munteres Amalgam aus Rollenspiel und Arcade, dazu ein guter Look, bedächtige Entwicklungszeit und Jim Lee. So schlecht kann es gar nicht werden.