Rückwärts durch die Woche
Die Nullnummer
AppStore = No. 1
Dienstag – Dienstag feierte der Gameboy seinen 20. Geburtstag. Ganz allein, wie man so hört, denn mittlerweile daddelt ja jeder, der etwas auf sich hält auf Apple-Hardware. Wenn es nach Oliver Simon, dem Rolando-Erschaffer, geht, ist Apple mit dem AppStore der Konkurrenz haushoch überlegen. Diese Meinung kann man mittlerweile problemlos teilen. Distributionswege, Preispolitik usw. sind beispiellos. Dennoch muss ich Simon halb widersprechen, denn der Erfolg liegt nicht im AppStore selbst.
Was der AppStore den anderen Firmen nämlich vor allem voraushat, ist immer noch die Hardware. Das iPhone. Was dieser Technik-Monolith mittlerweile für ein Kundenverlangen erzeugt, spottet jeder noch so hochtrabenden Beschreibung. Es ist mit seinem Aussehen, seiner Haptik und nicht zuletzt dem reinem Bedienvergnügen weitaus universeller als ein klassisches Handheld jemals sein kann. Ob das iPod und iPhone zu direkten Konkurrenten von DS und PSP macht ist allerdings immer noch fraglich.
Wenn aber sogar eiserne Apple-Verweigerer wie ich, ob sie nun wollen oder nicht, Nachts von dem makellosen Handschmeichler träumen (so geschehen rein zufällig tatsächlich in meiner Pyjama-Time von Dienstag auf Mittwoch, vielen Dank, Herr Sieben!), dann muss man zähneknirschend zugeben, dass die Apfeljungs die Gehirnwäsche vom „schönen“ Produkt beherrschen wie niemand – und damit meine ich niemand – anderes. Ich hole mir dennoch keins. Nicht dieses Jahr. Ganz bestimmt nicht.
8,5 Prozent aller Kids in den Staaten können "jederzeit aufhören"
Montag – Nachdem unser Björn unter Einsatz seiner geistigen Unversehrtheit dem aktuellen Larry mit gönnerhaften 1/10 Punkten vor der versammelten Leserschaft die Hosen runtergezogen hat, stand der Eurogamer-Montagvormittag ganz im Zeichen der Forschung. Der Forschung anderer natürlich. Die Uni Iowa hatte in einer Studie Werte erhoben, die zeigen sollten, das 8.5 Prozent aller acht bis 18-jährigen in Bezug auf Videospiele Anzeichen von Suchtverhalten an den Tag legten. Das wären eine ganze Menge, hätte die Studie nicht einen Haken. Leute die sich die genutzten Online-Fragebögen mal genauer angesehen haben, sind nämlich mittlerweile der Auffassung, dass die Ergebnisse der Studie die Realität nicht unbedingt korrekt widerspiegeln.
Das Problem ist anscheinend vor allem, dass man anzweifeln darf, ob ein Achtjähriger viele der nicht gerade einfachen Fragen zur Nutzung der Spiele wirklich richtig begreifen konnte. Soviel zum Thema seriöser und wasserdichter Wissenschaft.
Spiel der Woche
Die andere neue Rubrik, die unsere Innovations-Abteilung in dieser Woche zur Marktreife gebracht hat, schimpft sich "J!" und hatte mit Demon's Souls gleich unser erstes "Spiel der Woche" zu bieten. Tatsächlich ist seit Martins Test (und der Bericht der guten Keza nebenan) in der Redaktion ein nervöser Hype um dieses Spiel ausgebrochen. Und der könnte problemlos gesundheitsgefährdende Ausmaße annehmen, wenn in den nächsten Tagen etwas schiefgeht. Gott bewahre.
Fakt ist nämlich, dass sich die gesamte Redaktion seit gestern Nachmittag bei Martin um sein Exemplar des Spieles Schlange steht. Und einer muss natürlich mehr haben, als der nächste. Ich kam gut dabei weg und kann es mir womöglich schon morgen bei Kristian abholen, wenn der es rausgibt. Ich kann allerdings auch schon Tanjas mahnenden Zeigefinger spüren – irgendwo zwischen Kinn und Kehlkopf.
Video der Woche
Mein "Video der Woche" ist dasselbe wie schon letzte Woche, und das, obwohl es die Kategorie da noch gar nicht gab! Das Physik-Filmchen von Fight Night Round 4 ist aber auch einfach zu gut, um wahr zu sein – wenn man weiß, wo man hingucken muss: Es gibt nicht einen Millimeter Clipping in den gezeigten Szenen und die Kollisionsabfrage ist dank prozedural generierter Schläge so dermaßen auf den Punkt, dass ich mir das Video schon bestimmt acht mal angeguckt habe. Das ist schon eine kleine Revolution und gerade in einem solchen Vollkontaktspiel sehr förderlich. Ich habe bislang nichts Vergleichbares gesehen.
Bleibt mir nur noch, allen versammelten ein schönes Restwochenende zu wünschen. Manche Leute sollen dieser Tage ja noch frei haben.