Rückwärts durch die Woche
Da! Ein dreiköpfiger Affe auf Seite 2!
Das überrascht zwar nicht wirklich, schließlich waren die Aliens von 1991 eine rechtlich bedenkliche Kopie des Giger-Monsters, trotzdem sieht das Spiel gleich viel weniger wie ein neues Alien Breed aus. Hoffentlich retten sie wenigstens die Soundeffekte aus dem Original herüber. Sofern „Intex-Systems“, Waffenautomaten, Selbstzerstörungscountdowns und schließbare Feuerschutztüren mit drinnen sind, kann eigentlich fast gar nichts passieren.
Der Schatten von Gerstmann-gate
Dienstag - Im Rahmen des so genannten „Gerstmann-gate“-Skandals, bei dem der langjährige Gamespot-Autor Jeff Gerstmann angeblich seine 6.0-Wertung für Kane & Lynch auf Drängen von Eidos mit dem Verlust seines Jobs bezahlte, ist eines ein bisschen untergegangen. Nämlich, dass IO Interactive ein zwar alles andere als fehlerfreies, dafür aber ziemlich interessantes Spiel auf die Beine gestellt hat.
Die Meinungen zu Kane & Lynch gingen vollkommen zu Recht weit auseinander. Ein Nachfolger, so musste man aber gestehen, würde wohl das Allermeiste besser machen und gleichzeitig auf den beiden gut umrissenen Hauptcharakteren aufbauen können. IO Interactive, die an der Affäre so unbeteiligt waren, wie es nur ging, konnten einem schon ein bisschen Leid tun.
Niemand kann sagen, wie groß der Schaden ist, den die Marke Kane & Lynch genommen hat und deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, dass noch immer keine offizielle Ankündigung des Titels erfolgt ist. Was allerdings nicht so leicht zu verstecken ist, ist das Warenzeichen Kane & Lynch: Dog Days, das Eidos sich kürzlich sicherte. Der Markt wird urteilen, ob das Franchise eine zweite Chance verdient hat. IO Interactive hat es auf jeden Fall.
Pay to pay to play gegen Hundert? Nee, lass mal!
Montag - Microsoft kann (oder will?) Pay-to-play für die virtuelle Gameshow Einer gegen Hundert nicht ausschließen. Klar, es gibt reichlich Preise zu gewinnen und das Konzept an sich ist ziemlich anziehend, sofern man in Zukunft aber wirklich auch schon bezahlende Goldmitglieder für die Teilnahme zur Kasse bitten will, wäre das das Todesurteil für dieses so unverbrauchte Konzept.
Würde Microsoft nur bei Silber-Usern zulangen, so könnte ich den Gedanken dahinter noch verstehen: Anreize für das Goldabo zu schaffen, nämlich. Aber ein generelles Eintrittsgeld für alle 360-Quizfans dürfte dafür sorgen, dass neue Interessenten nur sehr schleppend - wenn überhaupt - hinzukommen, gerade auch wegen der festen Spielzeiten. Nein, dieses Spiel muss, zumindest für Goldmitglieder, kostenlos bleiben. Sonst ist es vorbei, bevor es richtig angefangen hat.
Überraschung der Woche
In einer Woche vieler positiver bis ungläubiger WTFs musste ich mich für eines von Dreien entscheiden. Zur Auswahl standen unter anderem Infinity Wards Nachtsichtgerät-Größenwahn und die finnische Plattformer-Überraschung Trine. Letzten Endes ist meine Wahl aber auf NyxQuest: Kindred Spirits gefallen. Das ist nämlich noch unscheinbarer auf seiner Zielplattform gelandet als der fiese Schleicher Trine, den seinerseits schon fast niemand bemerkt hätte - und mit 1000 Wii-Punkten nur ein Drittel so teuer. Damit ist die für heute ausgeschriebene gute Tat für Wii-Besitzer: Ladet Euch NyxQuest herunter! Knapp zehn Euro tun nicht weh. Es sei denn sie stecken in Form von 10-Cent-Münzen in einem Sack, den man an den Kopf geworfen bekommt.
Spiel der Woche
Dieser Preis war eigentlich schon am Mittwoch vergeben: Und zwar an die Monkey Island: Special Edition. Das perfekte Adventure als vorlagengetreue Generalüberholung samt Segen von Ron Gilbert kann eigentlich in jeder Woche nur ein Gewinner sein - es sei denn, gleichzeitig kommt eine vorlagengetreue Generalüberholung von Indiana Jones and the Fate of Atlantis. Mit der Stimme von Harrison Ford. Dann gibt es nämlich ein Unentschieden.
Ich bin sicher kein beinharter Verfechter des aktuellen Retro-Wahns, aber wer Monkey Island nicht kennt und für 800 MS-Punkte links liegen lässt, der würde vermutlich auch einem daumendicken X auf einer echten Schatzkarte keine weitere Beachtung schenken.
Jeden Samstag schnüren Martin und Alex im Wechsel die wichtigsten, denkwürdigsten und skurrilsten Meldungen der Woche zu einem stattlichen Paket – und geben ihren Senf dazu ab. Bis wir sie irgendwann wieder aus dem modrigen Kellergewölbe entlassen...