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Runes of Magic, Free Realms

..Atlantica & Drachenkrieg

Free Realms

Free Realms ist eine derart potente Mischung, dass man sich ein bisschen Sorgen um seine zukünftigen Kinder macht. Stellt Euch vor, jemand nimmt alles, was 2009 irgendwie im Bereich Computer erfolgreich ist, packt es in ein Spiel und schneidet es dann noch auf die riesige Zielgruppe Kinder und Jugendliche zu. Free Realms ist (unter anderem) ein Hybrid aus: World of WarCraft, Facebook, Mario Kart, Magic: The Gathering, Pokemon und Wario Ware. Und weil es hauptsächlich für Kinder gedacht ist, kommt es auch noch extrem übersichtlich und zugänglich daher.

Das eigentliche Spiel geht so: Euer Avatar erlernt verschiedene Berufe. In diesen Berufen kann er spezifische Quests erfüllen. Passend zu den Aufgaben verwandelt sich Eure Figur immer. In einen Rennfahrer beim Rennen fahren, in einen Koch mit stereotypischer weißer Mütze beim Gulasch-Quest.

Das Muster ist klar. Mal hierhin laufen und mit Mini-Games eine Suppe kochen (die Eure HP kurzzeitig erhöht), dann ein Rennen gegen Kontakte aus Eurer Freundesliste fahren. Ein paar Matches im eigenen Free Realms Trading Card Game gewinnen und noch schnell ein neues Halsband für sein Pet kaufen. Nach dem Ausloggen ist dann auf der Free Realms-Webseite in diversen Ranglisten zu sehen, wie viel besser als man selber die ganzen 8 bis 12-jährigen im Suppe umrühren waren.

Bleibt die Frage, macht das auch Leuten jenseits der 14 Jahre Spaß? Meine Antwort hinter vorgehaltener Hand: Ja. Wer also keine Probleme mit dem Look und der (wortwörtlich) kindischen Community hat, findet eine fantasievolle, atmosphärische Welt und eine ziemlich radikale Vermischung verschiedenster Spiele- und Social-Networking-Zutaten. Free Realms ist mehr virtueller Jahrmarkt voller Ideen und Möglichkeiten als Kinder-WoW. Abwechslungsreich, ohne feste Dramaturgie, kurzweilig und stilsicher. Ob man will oder nicht.

Drachenkrieg

Wohl eher ein Super-Tritt.

Drachenkrieg fällt ein bisschen aus der heutigen Reihe, da es komplett im Browser stattfindet. Was erstmal noch nicht ungewöhnlich ist. Was aber ungewöhnlich ist, ist die Tatsache, das Drachenkrieg dabei nicht auf die Komplexität eines normalen Rollenspiels verzichten will. Vom Crafting über zahlreiche Zonen mit Karten, Instanzen, Gruppenquests, etc. - es ist alles da. Und alles ist in Fenstern untergebracht. Das ist gleichermaßen bewundernswert wie auch das größte Hindernis.

Zweifellos spürt man die Arbeit, die in dem Spiel steckt. Das fängt bei den Grafiken an, die deutlich über dem durchschnittlichen free2play Browser-MMO liegen und geht bis tief in die komplexen Spielmechaniken. Bis hierhin vorbildlich. Das Problem ist nur, dass fast jede Aktion, jeder Klick zu einer anderen Ansicht führt oder ein neues Fenster öffnet (gerne auch ein Pop-Up), wobei zudem des Öfteren die Perspektive gewechselt wird. Gerade noch Seitenansicht, jetzt kurz Vogelperspektive, dann zum Kampf wieder alles von der Seite. Das Fenster und Menüchaos bremst den Spielspaß deutlich und sorgt für spürbare Verwirrung, so dass die Lust am großen Browser-Abenteuer leider auf eine harte Probe gestellt wird.

Drachenkrieg wirkt in seinen besten Momenten fast wie ein Kunstprojekt der lokalen Designhochschule: World of WarCraft in hundert einzelnen Browser-Fenstern. Eine avantgardistische Dekonstruktion des modernen MMOs. Vermutlich ist es aber eher so, dass Features und Regelwerk im Vordergrund standen und sich erst ganz am Schluss Gedanken über die Benutzeroberfläche gemacht wurden. Auch wenn irgendwo dahinter sicher ein ordentliches Spiel steckt, ist es vermutlich zu hölzern und ganz einfach unzeitgemäß, damit man es wirklich genießen kann.

Wertung 4

Interessierte dürfen sich hier zwecks Free Realms einfinden und dort für Drachenkrieg.