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Sammelklage gegen Valve: Entwickler werfen Steam Wettbewerbsverzerrung und überhöhte Provisionen vor

Valve steht wegen einer Sammelklage unter Druck: Entwicklern und Publishern wird vorgeworfen, durch Steams 30%-Provision und Marktmacht benachteiligt zu werden.

Valve, Betreiber der beliebten Plattform Steam, steht erneut im Zentrum einer kontroversen Klage. Bereits 2021 hatten die Entwickler Wolfire Games und Dark Catt Studios Klage gegen Valve erhoben, mit dem Vorwurf, das Unternehmen missbrauche seine marktbeherrschende Stellung. Nun wurde diese Klage zu einer Sammelklage erweitert, die potenziell Tausende von Entwicklern und Publishern betrifft, die seit dem 28. Januar 2017 Provisionen an Valve gezahlt haben.

Steams Marktdominanz

Die ursprüngliche Klage von Wolfire Games aus dem Jahr 2021 wirft Valve vor, durch die Festsetzung einer 30-prozentigen Provision pro Spielverkauf – bezeichnet als "supracompetitive commission" – Wettbewerb zu unterdrücken. Diese Praxis sorge dafür, dass Entwickler kaum Wahlfreiheit zwischen Plattformen hätten, da Alternativen wie der Epic Games Store aufgrund von Steams Marktdominanz keinen Fuß fassen könnten.

IGN zeigte in einem Artikel, wie die Verteilung der Provision bei andern Händlern ist. IGN zeigt auf, dass auf dem Konoslenmarkt eine Provision von 30 Prozent normal ist, genau wie auf dem Mobilemarkt. Epic Games und Humble Store erheben eine niedrigere Provision als Steam.

David Rosen, Gründer von Wolfire sagte damals im GameDiscoverCo-Newsletter : "Ich glaube, dass Valve den Spielern die Freiheit nimmt, selbst zu entscheiden, wie viel sie bereit sind, zusätzlich für die Nutzung ihrer Plattform zu zahlen". Er führte fort: "Ich glaube, sie nehmen konkurrierenden Stores die Freiheit, durch ihre niedrigeren Provisionsraten wettbewerbsfähig zu sein. Und ich glaube, sie nehmen Entwicklern die Freiheit, verschiedene Preismodelle zu nutzen." Kritiker argumentieren zudem, dass Steam Innovationen und faire Preisgestaltung im Markt behindere, indem es kleinere Anbieter verdrängt und Marktchancen zunichtemacht.

Gericht erkennt Sammelklage an

Nach der ersten Abweisung der Klage im Jahr 2021 überarbeitete Wolfire Games seine Argumente und reichte neue Beweise ein. 2022 wurde die Klage wieder zugelassen und mit einer ähnlichen Klage von Dark Catt Studios zusammengeführt. Das Gericht hat die Klage als Sammelklage anerkannt.

Zudem wurde die Aussage des Wirtschaftsexperten Dr. Steven Schwartz zugelassen, der Steams Marktmacht als "größer als alle anderen Plattformen zusammen" beschreibt. Valves Verteidigung, die Provision sei ein "Branchenstandard", konnte bisher nicht überzeugen und steht angesichts der gesammelten Beweise zunehmend unter Druck.

Die Sammelklage könnte weitreichende Folgen haben. Sollte sie erfolgreich sein, könnte Valve gezwungen werden, zahlreichen Betroffenen Schadenersatz zu leisten. Langfristig könnten Änderungen an Steams Geschäftspraktiken erfolgen, die den Wettbewerb fördern und Entwicklern sowie Verbrauchern zugutekommen. Wie seht ihr das, sollte ein einzelnes Unternehmen so viel Einfluss auf die gesamte PC-Gaming-Branche haben?

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