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Samurai Warriors 5 - Test: Massenmord im alten Japan

Mit ein wenig Story dazwischen.

Eurogamer.de - Empfehlenswert Badge
Typischer Vertreter des Musou-Genres mit unterhaltsamen Kämpfen gegen Massen an Feinden. Auf Dauer eintönig, aber der Spaßfaktor überwiegt.

Bei Koei Tecmo und Omega Force wird weiter fleißig gekämpft, Samurai Warriors 5 ist der neueste Teil der langen, langen, langen Warriors-Serie und lässt euch einmal mehr gottgleich hunderte, tausende Feinde pro Schlacht niedermähen, als wäre es das Normalste auf der Welt. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Warriors Spiele, auch Ableger zu Nintendos Zelda- oder Fire-Emblem-Reihen, und wenn ihr eins gespielt habt, könnt ihr sagen, dass ihr alle kennt. Es ist nicht so, als würde sich großartig was von Spiel zu Spiel ändern. Zugegeben, bei einem Call of Duty ist das ähnlich, im Grunde ändert sich nur der Anstrich, aber trotz allem macht's einfach Spaß!

Und das ist bei Samurai Warriors 5 nicht anders. Also packt das Schwert aus, stürzt euch in die Gegnerhorden und dezimiert die kriegerische Bevölkerung Japans. Schauplatz des fünften Samurai Warriors ist die Sengoku-Zeit nach dem Ende des Ōnin-Krieges. Es geht nicht nur um die beiden herausragenden Militärkommandanten dieser Zeitepoche - Nobunaga Oda und Mitsuhide Akechi -, natürlich sind auch noch verschiedene andere Protagonisten mit eingebunden.

Story in Samurai Warriors 5? Ist vorhanden!

Wobei ich fast sagen würde, dass mir die Story im Spiel weitestgehend egal war. Hauptsache kämpfen! Das hat mit einem kleinen - für mein Empfinden - Problem des Spiels zu tun. Koei Tecmo hat sich hier eine englische Synchronisation gespart, ihr hört die Charaktere auf Japanisch sprechen. Zum einen löblich, weil es somit originalgetreuer wirkt, zum anderen hatte ich inmitten der Kämpfe, während ich mich darauf konzentrierte, meine zahlreichen Feinde zu malträtieren, das Gefühl, viele Gesprächsfetzen zu verpassen. Schnelles Kampfgeschehen, japanische Sprache und deutsche Untertitel sind nicht die beste Kombination. Vor allem dann, wenn ihr es gerade mit stärkeren Feinden zu tun habt.

Ein wenig Story ist auch mit dabei. (Samurai Warriors 5 Test)

Und das führte dann dazu, dass mir das Drumherum ab einem bestimmten Punkt egal war. Meine Ziele blendet das Spiel so oder so nochmal gesondert ein, da kann ich das Gelaber gut ignorieren. Im Großen und Ganzen hatte ich nicht den Eindruck, dass mich die Geschichte sonderlich in ihren Bann zieht. Der Ablauf sieht weitestgehend so aus: Ihr stürzt euch in eine Schlacht, bringt hunderte oder tausende Gegner um - ganz normal, wer kennt's nicht? -, dann gibt's ein paar Zwischensequenzen beziehungsweise Gespräche, ihr schaut, ob und wie ihr euren Charakter verbessern könnt und dann wiederholt sich das Spielchen von vorne.

Klingt ein wenig so, als wäre ich gelangweilt gewesen, aber das betrifft wirklich mehr das Geschehen rund um die Schlachten. In den Kämpfen hatte ich großen Spaß, mich mit meinem Schwert durch die Gegnerhorden zu schlitzen. Häufig habt ihr mehrere Ziele, die ihr nacheinander abarbeitet, zum Beispiel in bestimmte Teile der Karte vorzudringen, Festungen zu erobern oder spezifische Feinde auszuschalten. Eure Kontrahenten sind häufig in Massen vorhanden und in vielen Fällen nicht mehr als Kanonenfutter. Zwischendrin gibt's dann einzelne Gegenspieler, die ein wenig stärker sind und mit denen ihr länger beschäftigt seid - es ist der bekannte Warriors-Ablauf.

Samurai Warriors 5 spricht Veteranen und Neulinge an

Dafür, dass sich die Spiele der Reihe ähneln, spricht zugleich, dass ich mich hier von Anfang an bestens zurechtfand, weil ich in letzter Zeit viel Hyrule Warriors auf der Switch spielte. Klar, ein paar Tastenbelegungen sind anders, ein paar Aktionen ebenso, aber im Großen und Ganzen weckt das vertraute Gefühle, wenn ihr die Serie kennt. Ob ihr das jetzt als gut oder schlecht empfindet, überlasse ich euch. Die gute Nachricht für Neulinge ist, dass ihr euch ebenso gut einarbeiten könnt, da euch das Spiel alle Feinheiten nach und nach vermittelt.

Herumfliegende Gegner sind kein seltener Anblick. (Samurai Warriors 5 Test)

27 spielbare Charaktere hat Samurai Warriors 5 dabei insgesamt zu bieten und ihr könnt sie alle verbessern, anpassen und mit neuen Waffen ausstatten, die ihr während der Gefechte als Beute einsammelt. Das alles ist dank des Cel-Shading-Looks des Spiels hübsch in Szene gesetzt und gut auf die Nintendo Switch abgestimmt. Zumindest alleine gab's bei mir keine größeren Probleme, was die Performance des Spiels anbelangt.

Und natürlich ist nicht alles gleich. Ein wenig was hat sich schon getan in Samurai Warriors 5, dafür stehen unter anderem Musou-Actions beziehungsweise Musou-Frenzy-Angriffe. Die blasen Gegner buchstäblich weg und schleudern sie durch die Luft, während die Aktionen stilecht im Look japanischer Tuschemalerei inszeniert werden. Eine nette, visuelle Spielerei, die zum Spiel passt und dabei die Kraft der jeweiligen Attacken gut vermittelt.

Mit dem Pferd kommt ihr schneller voran. (Samurai Warriors 5 Test)

Anstelle der Raids hat Omega Force die neuen Ultimative-Skill-Angriffe ins Spiel eingefügt. Davon lassen sich vier Stück gleichzeitig zwischen den Missionen auswählen und ihr habt jederzeit Zugriff darauf. Im Gegensatz zu eurem Spezialangriff oder Musou-Actions haben diese Attacken nur einen kleinen Cooldown, ihr könnt sie also regelmäßiger im Gefecht einsetzen. Dazu zählen unter anderem Buffs, die eure Verteidigung oder den Angriff kurzzeitig stärken. Ebenso gibt's weitere Angriffsmanöver, mit denen ihr euch in die Luft katapultiert und beim Auftreffen auf den Boden Gegner im Umkreis beschädigt. Oder aber ihr stoßt einen Speer mit Wucht in den Boden und erzeugt so eine Schockwelle, die umstehende Gegner betäubt. Es sind deutlich mehr, als ihr auswählen könnt, ihr müsst also eine Entscheidung treffen und herausfinden, was euch, eurem Kampfstil oder in der Mission am besten weiterhilft.

Ebenfalls neu ist neben dem Musou-Modus (Kampagne) der Citadel-Modus. Hier wählt ihr zwei Figuren aus, die dann euer Hauptquartier schützen. Eure Aufgabe besteht währenddessen darin, die Basis eures Feindes zu erobern. Das hat ein wenig was von Tower Defense.

Samurai Warriors 5 Test - Fazit

Was bleibt, ist ein Warriors-Spiel, das am Ende hier und da ein paar Dinge anders macht, im Kern aber nicht anders ist als all die anderen Teile. Für Serien-Fans ist das nichts Schlechtes und ja, trotz der Gleichförmigkeit des Spielablaufs macht's trotz allem Spaß, sich durch Horden an Gegnern zu hauen. So sehr, dass das ab einem bestimmten Punkt keine Rolle mehr spielt und ihr in einen Flow geratet. Die Story ist okay und ich hätte mir zumindest noch eine englische Sprachausgabe gewünscht, aber gut, man kriegt eben nicht immer alles, was man gerne hätte. Wer ein Fan des Genres ist, kann hier unbesorgt zugreifen, ansonsten ist jeder Schritt, jedes Feature gut erklärt und es eignet sich ebenso sehr als Einstiegspunkt für alle, die das Musou-Genre gerne ein wenig näher kennenlernen möchten.


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