Scene it? Kinohits
Der "You don't know Jack"-Effekt
Ohne lange um den heißen Brei herumzureden: Scene it? Kinohits stellt in jeder Hinsicht eine deutliche Steigerung zum Vorgänger Lights, Camera, Action! dar. Online-Modus, Avatar-Support, verbesserte Fragenkategorien und vor allem die liebevolle Aufmachung sorgen dafür, dass Microsofts diesjähriges Filmquiz nur noch haargenau einen Wunsch offen lässt. Das perfekte Quiz also?
Wer nicht im Bilde ist: Bei Scene it? handelt es sich um ein Filmquiz für vier Spieler - quasi Microsofts Antwort auf Sonys Buzz. Das Spiel wird zum Vollpreis mit den sogenannten Big-Button-Controllern (das ist genau das, wonach es sich anhört) ausgeliefert oder geht für knapp 35 Euro mit den Leuten nach Hause, die das Zubehör schon besitzen.
Wer mit weniger Quiz-Flair genauso glücklich ist oder einen der Big-Button-Controller nach der letzten unerwarteten Zielgeraden-Niederlage gegen die Wand (oder Michael) geworfen hat, darf die fehlende Spezialhardware auch nach Belieben durch handelsübliche 360-Controller ersetzen. In diesem Fall stellt das Steuerkreuz den „ICH! ICH! ICH!“-Knopf dar, während mit den Tasten A bis Y die vorzugsweise richtige Antwort gewählt wird.
Am auffälligsten ist natürlich der neue Avatar-Support. Alle vier Mitspieler sitzen putzig animiert zusammen auf einer magischen Couch und bewegen sich auf dieser meistens doch recht flott und nur von kurzen Ladezeiten unterbrochen durch die knapp 20 Fragenkategorien. Diese zeigen sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich cleverer und lassen durchblicken, dass bei den Krome Studios in Australien ebenso Film-Trivia-Verrückte am Werk sind wie vor der Glotze an den gleichmäßig im Wohnzimmer verteilten „Drückern“.
Da wäre zum einen die „Child's Play“, bei dem die Spieler anhand krakeliger Kinderzeichnungen erkennen müssen, welcher Film gemeint ist. Die bildlichen Umschreibungen werden nur langsam mit neuen Details ergänzt, während der Zähler von 2000 Punkten heruntertickt und dafür sorgt, dass die Spieler eher früher als später auf die gut verarbeiten Wireless-Controller einschlagen.
Auch „Props“, bei dem Ihr nur ein Hintergrunddetail eines Films gezeigt bekommt oder die Kategorie „Genre X“, bei der Ihr anhand eines Textes den Titel des Streifens erraten müsst, wissen zu gefallen.
Natürlich sind auch wieder Ausschnitte mehrerer Filme diverser Jahrgänge und Genres mit an Bord, zu denen Ihr hinterher eine Reihe Fragen gestellt bekommt. Meine (und Eure, versprochen!) Lieblingskategorie ist allerdings „Pixel Flix“.
Hier wird in herrlich naiver 8-Bit-Videospieloptik eine charakteristische Filmszene nachgestellt. Wer als erster erkennt, um welchen Blockbuster es sich handelt, kassiert die Punkte. Bei diesen Hommagen hat Krome wirklich soviel Charme und Witz walten lassen, dass man den Film in dieser Version sogar gerne zu Ende sehen würde.
Die Auswahl und Stellung der Fragen zeigt ebenfalls, dass die Australier begriffen haben, worauf es in einem Quiz ankommt. Viele der falschen Multiple Choice-Antworten sind ganz exzellent gewählt und führen Ins-Blaue-Rater ausgezeichnet in die Irre. Zum Beispiel, wenn beim Filmplakateraten „Bee Movie“ gemeint ist, aber auch „Date Movie“ als Option angeboten wird. Wer das Poster nicht kennt, dürfte hier Probleme bekommen. Auch in der Kategorie „Invisibles“, in der Teile eines Standbildes wegretuschiert wurden, werden Kenner der entsprechenden Filme bevorzugt. Ganz so, wie es sein sollte.