Skip to main content

Schnell, holt euch gratis das Halloween-Adventure, das wir schon 1993 nicht unbedingt spielen wollten!

Return of the Phantom gibt es die nächsten zwei Tage bei gog.com für lau.

Ihr habt nicht mehr viel Zeit! Gestern war Halloween, die Zeit rennt euch jetzt davon! Denn in nur 53 Stunden müsst ihr wieder Geld für diesen absoluten Klassiker der Horror-Games-Geschichte zahlen!!!... Ist etwas, das ich schreiben würde, wenn denn Return of the Phantom jemals ein solcher gewesen wäre. Das war 1993 nicht der Fall und es ist es ganz sicher heute nicht, aber wenn ihr ein Fan von altmodischen Point'n'Klick-Adventures seid, dann ist für umsonst zu haben ein ganz guter Grund weiterzulesen.

Oder einfach zu klicken, hier ist der Link zu Return of the Phantom auf gog.com. Meldet euch mit eurem Account an, klickt auf „haben wollen“ und schon ist es in eurer Bibliothek, solltet ihr es innerhalb von etwas mehr als zwei Tagen schaffen, dieses Prozedere hinter euch zu bringen. Und solltet ihr denken, dass das hier so ein Epic-Store-Ding ist, wohl Spiele aus den letzten fünf Jahren verschenkt werden und das alles wenigstens ganz nett anzuschauen sein wird, dann wandert mit den Augen noch mal kurz nach oben. Ich sagte 1993.

Im ersten Jahr von Bill Clinton und sich Jitzchak Rabin und Jassir Arafat die Hand schüttelten und Frieden direkt vor der Tür stand – also gefühlte sieben Äonen her –, hatte Microprose ebenfalls die Zeichen des Friedens erkannt. Statt weiter im Wochentakt die Gerätschaften des US-Militär-Arsenals zu simulieren, musste ein Wandel zu anderen Genres her. Also setzte man vom sterbenden Mainstream-Genre der Hardcore-Sims auf das etwas langsamer sterbende Genre der Adventures. Für jeden war was dabei: Dragonsphere für die Fantasy-Fans, Rex Nebular für Sci-Fi und für die Grusel-Crowd gab es Return of the Phantom. Und das machte sogar Sinn, bis in die späten 90er rein war das Phantom der Oper noch irgendwie eine große Sache. Damals 400 Mark ärmer, um zwei Stunden meines Lebens beraubt und meine Ohren geschändet, kann ich dazu sagen: Was weiß ich warum.

Also warum sollte man nicht eine Fortsetzung zu der bekannten Story schreiben, nur ohne Andrew Lloyd Webber. Schade, denn Songs über zeitreisende französische Detektive, die sich im Jahr 1881 als Graf ausgeben, fehlen bis heute meinem Wissen nach. Microprose betrieb einigen Aufwand mit professionellen Schauspielern für Stimmen und Animationen, holte sich den Designer aus der Broadway-Musical-Szene und setzte auf das neue Medium CD-ROM. Ein Klassiker wurde es trotzdem nicht, die Rätsel waren auf der simpleren Seite, alles bewegte sich etwas zu langsam voran und die Sprecher waren vielleicht ganz gute Schauspieler, aber eben eher durchschnittliche Synchronsprecher.

Trotzdem, für lau, nehmt es mit, lasst DOS-Box sein Ding machen und puzzelt für ein Stündchen, als wäre es 1993 und das Phantom der Oper immer noch irgendwie relevant.

Schon gelesen?

Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
Verwandte Themen