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Scribblenauts

Alles ist möglich

Ein Titelbildschirm dient dazu nett auszusehen und dem Spieler kurz und knackig mitzuteilen, er möge doch bitte jetzt mal die Starttaste drücken, um endlich mit dem Spiel zu beginnen. Keine sonderlich verantwortungs- oder anspruchsvolle Aufgabe, da ist es kaum verwunderlich, dass so mancher moderne Titel heute fast vollständig auf den guten, alten Starbildschirm verzichtet. Ganz anders dagegen Scribblenauts, das neue Spiel des kleinen Entwicklerstudios 5th Cell. Das ist nicht nur für viele Besucher der E3 das interessanteste Spiel der ganzen Messe, es hat auch den spaßigsten Startbildschirm, der mir je untergekommen ist.

Denn der Titelbildschirm von Scribblenauts ist, so unglaublich das auch klingen mag, die Mutter aller Sandbox-Spiele. Ihr glaubt bei Rockstars GTA habt ihr viele Freiheiten? Oder ihr könnt bei Bethesdas Oblivion tun, was ihr wollt? Dann macht euch hier auf etwas gefasst, solche Freiheiten wie in Scribblenauts habt ihr garantiert noch nicht erlebt. Egal was ihr für eure kleine Figur gerne hättet, eine Kettensäge, eine Sahnetorte, einen Hai, ein Raumschiff oder den Nobelpreisträger Albert Einstein, ihr müsst dem Spiel nur schriftlich mitteilen, was ihr wollt, und ihr bekommt es prompt und könnt damit spielen.

Und während es im eigentlichen Spiel mit dieser Mechanik dann zahlreiche Puzzles zu lösen gibt, herrscht im Titelbildschirm die Devise „Anything Goes“. Und als mir dann so langsam dämmerte, was das bedeutet, da war das Bedürfnis, endlich mit dem eigentlichen Spiel zu beginnen, auf einmal gar nicht mehr so groß. Da war erst einmal die Lust am Experimentieren geweckt.

Scribblenauts – E3-Trailer

Da werden Dinosaurier erschaffen und aufeinander gehetzt, Fahrzeuge tauchen auf... tatsächlich sind der Kreativität fast keine Grenzen gesetzt. Nur drei Eigenschaften muss das gewünschte Objekt erfüllen: Es darf kein Copyright haben (logisch), es darf nicht irgendwie vulgär sein (logisch, aber schade...), und es muss ein Objekt sein, dass man anfassen und mit dem man interagieren kann, abstrakte Konzepte funktionieren selbstverständlich nicht.

Alleine dieser famose Sandkasten ist für sich genommen schon spannend, wäre auf lange Sicht aber kaum mehr als ein Gimmick. Zum Glück bleibt ja immer noch die Möglichkeit, doch einmal die Starttaste zu drücken und herauszufinden, was die cleveren Designer von 5th Cell, die mit Drawn to Life und Lock´s Quest bereits zwei veritable Handheld-Hits auf dem Kerbholz haben, denn nun überhaupt mit der großen spielerischen Freiheit anzufangen wissen!

In zehn Welten mit zahllosen Unterlevels dürft ihr euch austoben. Dabei geht es mal hier um das Lösen von Puzzles und mal dort um Geschicklichkeit, cleveres Denken steht aber jederzeit im Vordergrund. Beispiel gefällig? Der Auftrag lautet, einer Frau Blumen zu bringen. Eine steht hinter einem Gewächshaus, eine andere auf einem Hügel, vor dem sich ein Graben mit einem Piranha darin befindet. Zunächst lenkt ihr den Helden per Stylus zum Gewächshaus. Aber dort summst eine Biene, die muss weg. Eine Fliegenklatsche könnte helfen!