Sekiro: Das Artbook zum Videospiel bringt die Vergangenheit gekonnt aufs Papier
Schatten sterben hier nicht, sie werden gedruckt
Gleich vorab: Das offizielle Artbook von Sekiro: Shadows Die Twice hat bei mir einen ordentlichen Eindruck hinterlassen und zeugt an vielen Stellen von Qualität. Sehr spannend finde ich, dass die Kunstwerke hinter dem Videospiel primär auf schwarzem Papier gedruckt wurden. Diese Entscheidung spiegelt eventuell die düstere Kriegszeit der Sengoku-Zeit wider, in der Sekiro spielt. Dieser Schauplatz wird an vielen anderen Stellen des Buches ebenfalls deutlich. So richtig erfahren wir es jedoch nicht, denn viele Kommentare zu den Bildern werdet ihr im Kunstbuch leider nicht finden. Mehr Vor- und Nachteile zum offiziellen Artbook sehr ihr anschaulich im obigen Video.
Übrigens ist der Hamburger Verlag Altraverse ist dafür zuständig, dass wir dieses Buch in Deutschland seit 2020 kaufen können. 30 Euro ist ein angemessener und in der Rubrik Kunstbuch gängiger Preis, gerade wenn es um Videospiele geht. Zudem gibt es einen Einzelband zu Hanbei zum Beispiel als Manga auf ihrer Webseite.
Mich hat vor allem gefreut, dass wir es hier mit einem hochwertigen Hardcover zu tun haben. Wie groß das Buch ist, seht ihr ja oben. Die dunklen Seiten reflektieren die Atmosphäre des Soulslikes gekonnt, doch leider gilt das im ersten Drittel auch für das Licht, was durch die großen dunklen Flächen auf den weißen Seiten unangenehm grell zurück scheint. Das betrifft vor allem Bilder, auf denen einzelne Zimmer oder Wege in der Nacht gezeigt werden. Beeindrucken können hingegen doppelseitige Gemälde, wie in "Die große Schlange". Es faszinieren nicht nur filigrane Pinselstriche, sondern auch die feinen Unterschiede in den Schattierungen, welche die Bilder durch nur wenige Farben lebendig und massiv wirken lassen.
An vielen Stellen befinden sich vergrößerte Gegenstände aus dem Spiel. Ihre besonderen Muster bemerkt man während eines Kampfes auf Vasen oder Schriftrollen nicht sofort und kann sie im Buch in Ruhe bestaunen. Leider erkennt man manchmal die Hochskalierung auf dem Papier. Hier und vor allem im zweiten Drittel hätte ich mir ein paar Beschreibungen der Künstler gewünscht.
Beschriftet und beschrieben wird dafür im letzten Teil. Im zweiten Kapitel geht es um die Waffen oder Prothesen-Module des Hauptcharakters. Hier sieht man die frühen Phasen aus dem Videospiel oder die Funktionsweise der verschiedenen Gegenstände. Im letzten Kapitel findet man dann eine ausführliche Beschreibung zu Kampfkünsten, Items, Trophäen oder Erinnerungen. Auch die verschiedenen Wappen und eine kleine Weltkarte könnt ihr dort finden.
Kleines Fazit
Insgesamt empfand ich das Artbook von Sekiro als ein schönes Werk, das Fans sicherlich bereichert. Das Hardcover, die Größe und die Qualität des Papiers wirkt hochwertig und die Gemälde auf einen Kunst-Laien wie mich eindrucksvoll. Der Aufbau scheint mit eher minimalistisch zu sein. Wenn detaillierte Beschreibungen vorhanden waren, habe ich sie gerne gelesen, hätte mich aber insgesamt über mehr Kommentare gefreut.
Habt ihr Kunst-Bücher von Videospielen, die ihr besonders gerne aus dem Regal holt? Ich freue mich auf ein paar Empfehlungen in den Kommentaren.