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Sennheiser PC360 & Creative WoW Wireless

Zwei sehr unterschiedliche High-End-Headsets

Zwei neue Headsets liegen hier auf dem Tisch, sehr ähnlich, zumindest was die Maße und Preisklassen angeht, und doch könnten sie unterschiedlicher kaum sein. Das Erste stammt aus dem Hause Sennheiser. Deren PC360 spricht vor allem Leute an, die bei einem Headset auf perfekten Stereo-Sound nicht verzichten möchten.

Das Creative World of Warcraft Wireless Headset dagegen schließt diese nicht gänzlich aus, richtet sich mit seinen Spezialfunktionen aber ganz deutlich an die World-of-WarCraft-Spieler oder vielmehr -Enthusiasten. Nachdem ich letztes Mal den Test von Sennheiser-Headsets mit einem kleinen Fauxpas begann, indem ich als einziger Mensch auf der Welt die Firma in die Schweiz verortete, darf als Entschuldigung das PC360 anfangen, und zwar mit ein paar Details zum Hersteller selbst.

Sennheiser PC360 G4ME Headset

Preis: ca. 130 Euro

Hersteller: Sennheiser

Erhältlich über: Amazon

Das Unternehmen Sennheiser wurde als mit eines der ersten Nachkriegsunternehmen am 1.6. 1945, also sogar noch fast einen Monat vor der Potsdamer Konferenz, im lauschigen Wennebostel – nahe Hannover und weniger als 1.000 Einwohner – gegründet. Heute hat Sennheiser, verteilt auf Deutschland, Irland, die USA und China, mehr als doppelt so viele Mitarbeiter wie seine Gründungsstadt Einwohner. Hergestellt wird so ziemlich alles, was mit Ton und Mikrofon zu tun hat, angefangen von kleinen Ohrsteckerkopfhörern bis hin zu Studio-Equipment und Luftfahrt-Headsets. Und, seit noch nicht so langer Zeit, eben auch Gamer-Headsets wie das PC360.

Die Herkunft des PC360 scheint dem Kenner der HiFi-Kopfhörer-Linie Sennheiser deutlich und ein erster Hörtest bestätigt dies auch. Offenbar kreuzte man hier als Ausgangspunkt für die Muscheln und den Aufbau das HD 595 und den HD 555 und platzierte sich mit dem PC 360 irgendwo in der Mitte der beiden. Was im Endeffekt bedeutet, dass dieses Headset so ziemlich das gesamte restliche Programm im Normalbereich hinter sich lässt, geht es um ein vollwertiges Stereo-Spektrum beim Lauschen.

Mikrofonprobe - Sennheiser PC360 Headset

Klare Höhen, die nicht zerren, praktisch kaum Schwächen im Mittelbereich und sehr stabile Bässe bis hin zu Lautstärken, die auf Dauer für eure Ohren nicht gesund sein können. Wollt ihr mit eurem Headset Musik hören, dann hat ein Test mit einem Spektrum von der neuen OMD im Pop-Bereich über Laibach als Bass-Test, einen Ausflug zu Michael Nymans komplexen Ton-Mitten hin zur neuen Nevermore als schierer Lautstärke-Belaster ergeben, dass ihr mit dem PC360 komplett auf der richtigen Linie seid.

Das gilt natürlich auch für Spiele, zumindest sofern ihr sie im Stereo-Modus betreibt. Ob nun Battlefield: Bad Company 2, Assassin's Creed oder R.U.S.E., der Sound kommt mit einer Grenzperfektion, die das Preisschild des 360 durchaus allein schon rechtfertigen kann. Wo das Headset dann erstaunlicherweise schwächelt, ist die 5.1 Emulation für Stereo über Soundkarte. Man merkt deutlich, dass das 360 auf Stereo getrimmt wurde und dort glänzt, während das deutlich günstigere PC330 in Sachen Pseudo-Räumlichkeit mehr punkten kann. Alles, was ihr am Ende beim PC360 mit der Umschaltung von Stereo auf 5.1 erreicht, ist ein leicht gedämpftes und diffuseres Klangbild, das sich einfach nicht so gut anhört. Raumklang ist kein leichtes Unterfangen mit Kopfhörern und sicher nicht die Domäne dieses Headsets. Egal, Stereo an und genießen. Kann ja nicht jeder alles können.

Die geschlossene Bauweise ist ebenfalls etwas, was dem einen liegt und dem anderen missfällt. Ich persönlich liebe es, benutze seit Jahren privat nur geschlossene und teilweise auch deutlich wuchtigere Kopfhörer als dieses Set. Insoweit erscheint mit das PC360 mit seinen 300 Gramm nicht zu schwer, sondern genau richtig. Meine Ohren werden auch nicht warm, da die Stoffpolsterung nicht zu sehr isoliert. Auch passt hier der Druck auf den Kopf genau. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Sie rutschen nicht beim Nicken und auch nach vier Stunden Dauerbetrieb blieb keine Druckstelle.

Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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